CLADEN. Unter dem Motto „Keine Steuergelder für den Flughafen Kassel-Calden“ haben Aktivisten der „Letzten Generation“ am Samstag die Flughafenhalle besetzt. Sie protestieren gegen die Millionen an Steuergeldern, die jährlich aufgebracht werden, um den defizitären Flughafen zu stützen.
Seit seiner Eröffnung 2013 schreibt der Flughafen Verluste. Um eine Insolvenz zu verhindern, müssen jedes Jahr mehrere Millionen Euro aus den Kassen der Stadt Kassel, der Gemeinde Calden und des Landes Hessen bereitgestellt werden. Diese Ausgaben belasten die Kommunen. So mussten kürzlich die Kita-Gebühren in Calden erhöht werden, heißt es in einer Mitteilung der „Letzten Generation“.
Die Letzte Generation fordert die Schließung des Flughafens und erprobt während der Besetzung alternative Nutzungskonzepte wie Spielecken und Vorträge. Sprecherin Lina Johnsen kritisierte die Subventionierung von Flugreisen nach Sylt und Südtirol auf Kosten öffentlicher Einrichtungen.
Auch Kassels Oberbürgermeister Dr. Sven Schoeller sucht nach einem Ausweg aus dem Flughafen-Desaster. Sein Vorschlag: Das Land Hessen soll die Kasseler Anteile an der Flughafen GmbH übernehmen. Vertreter der Landesregierung zeigen sich jedoch irritiert über diesen Vorstoß. Rolf Meyer von der Letzten Generation begrüßte den Vorstoß, wies jedoch darauf hin, dass der Flughafen weiterhin ein „Fass ohne Boden“ bleibe. (wal)
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