Lichtkunstfestival im UNESCO-Welterbe
BAD WILHELMSHÖHE. Berlin feiert gerade jetzt rund um sein Welterbe Museumsinsel und in seinen historischen Gebäuden das „Festival of Light“, das Welterbe Oberes Mittelrheintal alljährlich den „Rhein in Flammen“ und das Welterbe Bergpark Wilhelmshöhe nun zum zweiten Mal das „BergparkLeuchten“ mit den „Beleuchteten Wasserspielen“.
Die UNESCO beschreibt das Welterbe so: „Mit seinen monumentalen Wasserspielen und der von weither sichtbaren Herkulesstatue ist der Bergpark Wilhelmshöhe ein eindrucksvolles Beispiel für die Landschaftsarchitektur des Europäischen Absolutismus.“ Die ultimative Steigerung passiert an einem langen Wochenende im Oktober, wenn das Lichtkunst‐Festival BergparkLeuchten für besondere Erlebnisse unter nächtlichem Himmel sorgt.
Glühwürmchen und Alles Eins
Dieses Jahr vom 3. bis 6. Oktober präsentierte sich das Schloss Wilhelmshöhe spektakulär mit Formen, Bildern und Farben aus Videoprojektionen angestrahlt. Auf der Wiese davor tanzten weiße Lichter und verwandelten die Rasenfläche in eine überdimensionale „Glühwürmchen-Wiese“. Gegenüber am Herkules bewegten sich Lichtprojektionen am Himmel und auf der Fassade rund um den Zwei-Farben-Laser am Samstagabend. Die „Laserscape Kassel“ von Horst H. Baumann – installiert zur documenta 6 – passt wunderbar in die modernen Lichtkunstwerke. Schon im Jahr 1977 gab es Light-Art an der Fulda.
Neun Künstlerinnen und Künstlern beziehungsweise Künstlergruppen aus sechs Ländern hatten jetzt zum zweiten Mal zauberhaft illuminierte Traumlandschaften zwischen Schloss und Kaskaden installiert. Lichtkunstwerke aufgereiht entlang eines beleuchteten Parcours durch den Bergpark. Der Weg am „Pfad der Liebe“ mit rot leuchtenden Herzen führte zum „All Ein“. Alles ist eins, eine Skulptur im Schlossteich. Allein konnte man an den Abenden von Donnerstag bis Sonntag nicht sein. Tausende strömten durch den nächtlichen Park, vorbei an Herbergen, die leuchtend und schwebend ein bisschen an die Hütte von Baba Yaga auf Mussorgskis Bildern einer Ausstellung von EL&P erinnerten.
Wasserspiele mit Licht und Musik
Inspirierend waren auch die anderen Installationen. Das „Tor in eine andere Dimension“ beispielsweise oder der „Wasserweg“, die „Gazeprojektionen“ oder das „Blumenfenster“. Eine Skulptur aus Lichtfäden fiel am Samstagabend dem Klettertrieb eines stürmischen Jungen zum Opfer. Der Donnerstag war von ein paar Pannen begleitet, die im Laufe des Abends behoben wurden. Höhepunkt am Wochenende war schließlich die Neuinszenierung der beleuchteten Wasserspiele mit musikalischer Begleitung.
Das Verkehrschaos vom Vorjahr blieb aus. Dafür waren die Straßenbahnen der Linie 1 dauerhaft überfüllt. Die Eintrittskarten waren zugleich NVV- und KVG-Ticket. Speis und Trank gab es reichlich und ausgefallen rund um das Schloss. (rs)