Kritik an Äußerungen des Kasseler Oberbürgermeisters zum Flughafen Calden
KASSEL. Am Freitag begann um 12:05 Uhr ein Demonstrationszug vom Friedrichsplatz in Kassel, organisiert von Mitgliedern verschiedener Glaubensgemeinschaften, die sich bei der „Letzten Generation“ engagieren. Unter dem Motto „Nein und Amen“ zogen die Teilnehmenden durch die Stadt, begleitet von Gebeten, Gesängen und Redebeiträgen.
Der Protest richtet sich gegen die Subventionierung des Flughafens Kassel-Calden, dessen Millionenverluste die Kommunen stark belasten. Als Beispiel wird die Erhöhung der Kita-Gebühren in Calden genannt, um die Verluste des Flughafens auszugleichen.
An verschiedenen Stationen in der Stadt wurden Redebeiträge zu Themen wie Schmerz, Hoffnung und Handlungsoptionen in der Klimakrise gehalten. Der Protest begann und endete bei den „7000 Eichen“ des Künstlers Joseph Beuys, einem Mahnmal für nachhaltige urbane Entwicklung.
Oberbürgermeister Schoeller im Gespräch mit Protestierenden zur Klimakrise
Kassels Oberbürgermeister Sven Schoeller traf sich am Protestcamp der „Letzten Generation“, um über die Klimakrise zu sprechen. In dem Gespräch wurde die Notwendigkeit von Maßnahmen gegen den Klimawandel betont. Der Austausch fand im Rahmen der anhaltenden Proteste in Kassel statt, die auf den Flughafen Kassel-Calden und dessen ökologische sowie ökonomische Auswirkungen aufmerksam machen.
Während Übereinstimmung in der Kritik am Flughafen bestand, blieben in anderen Bereichen Differenzen offen. Oberbürgermeister Schoeller wies darauf hin, dass er nicht allein die Entscheidungsmacht über den Flughafen habe, und betonte die Notwendigkeit, das Thema im Dialog mit dem Land Hessen zu diskutieren. Die Protestierenden äußerten die Hoffnung auf weitere Schritte und bekräftigten, ihren Protest fortzusetzen, um die öffentliche Debatte voranzutreiben.
Kritik an Äußerungen des Kasseler Oberbürgermeisters zum Flughafen Calden
Michael Aufenanger, Kreisvorsitzender der CDU-Land, hat die Aussagen des Kasseler Oberbürgermeisters Sven Schoeller zur Zukunft des Kassel Airports scharf kritisiert. Laut Aufenanger seien die Äußerungen ein Zeichen von Nachgiebigkeit gegenüber den Aktivisten der „Letzten Generation“.
Aufenanger bemängelt, dass die Stadt Kassel in den letzten Wochen wiederholt durch die Aktionen der Klimaschutzgruppe bundesweit negativ aufgefallen sei. In einem persönlichen Gespräch mit den Aktivisten die Einstellung des Flugverkehrs in Calden zu fordern, sei aus seiner Sicht ein Schritt gegen die wirtschaftlichen Interessen der Region.
Obwohl die touristischen Fluggastzahlen am Kassel Airport noch ausbaufähig seien, verweist Aufenanger auf die Bedeutung des Flughafens für die Region. Neben einer beträchtlichen Anzahl privater und gewerblicher Flugbewegungen habe der Flughafen bereits zu einer positiven wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen, insbesondere bei der Ansiedlung von Unternehmen und der Sicherung von Arbeitsplätzen. Aufenanger betont, dass die daraus resultierenden Steuereinnahmen für die Gemeinde Calden und die gesamte Region Nordhessen unverzichtbar seien. Er warnt davor, diese Erfolge aufs Spiel zu setzen.
Demonstration gegen Kassel Airport: Kritik an Steuergeldern für Privatflüge
Am Freitag demonstrierten rund 400 Menschen in Kassel gegen den Flughafen Kassel-Calden. Aufgerufen hatte ein Bündnis aus 18 zivilgesellschaftlichen Organisationen unter dem Motto: „Geld für Soziales statt für Privatflüge – Kassel Airport den Geldhahn zudrehen!“. Die Teilnehmer kritisierten die jährliche Subventionierung des Flughafens mit rund 20 Millionen Euro und forderten deren Beendigung durch die Stadt Kassel und die Landesregierung. Die Demonstration startete um 17 Uhr vor dem Kasseler Rathaus und zog zum Regierungspräsidium.
Laut dem Bündnis wird der Flughafen überwiegend für Geschäfts- und Privatflüge genutzt, die 90 % der Starts und Landungen ausmachen. Im kommenden Winter werden keine regelmäßigen Fluglinien ab Kassel-Calden angeboten. Kritiker werfen dem Flughafen vor, Steuergelder für wenige privilegierte Nutzer zu verschwenden.
Jana Oehlerking, Sprecherin des Bündnisses „Kassel Airport stoppen“, forderte ein Ende der Subventionen und verwies auf die gestiegenen Kita-Gebühren in der Gemeinde Calden, die zur Finanzierung des Flughafens beitragen. Das Bündnis plant weitere Aktionen und lädt zu einem offenen Treffen am 10. Oktober ein. (wal)
7 Kommentare
Warum sollten wir mit unserer Gesundheit , unserer Sicherheit und unserem Wohlstand für die Interessen einzelner ( reicher) Menschen zahlen, die für sich Privatflüge in Anspruch nehmen? Oft für Kurzstrecken?
Das ergibt keinen Sinn und ist nicht hinnehmbar.
Die Klimakrise bedroht unseren Wohlstand, nicht die Abkehr von fossilen Brennstoffen und einem „Weiter so“ gegen alle Vernunft! Wer jetzt noch an Flughäfen festhält mit Verweis auf wirtschaftliche Notwendigkeit ist wie ein Dinosaurier, der am Asteroiden bastelt.
Was für eine Verschwendung von Steuergeld.
@Paul
Fußpilz ist allerdings deutlich weniger schädlich als Flugverkehr. Für die paar Menschen, die dort mit dem (Privat-) Flieger abheben wollen, werden inmense Steuergelder verschwendet, die woanders fehlen. Steuergelder, die als Subventionen in die Zerstörung von Lebensgrundlagen fließen statt in ihren Erhalt!
Man sollte lieber bei den Jobverweigerten Bürgergeldempfängern sparen und den Flughafen Kassel-Calden noch weiter ausbauen, damit noch mehr Urlaubsenklaven angeflogen werden können.
@HANS HERMANN,
der „Flughafen“ Kassel Calden ist für die Region so nötig wie Fußpilz und verursacht nur einen Haufen von Unkosten und wird NIEMALS Rentabel Arbeiten.und somit weiter am Tropf der Steuerzahler Hängen.
Man sollte Roland Koch dafür in Regress nehmen.
lieber Paul, er muss auch nicht rentabel arbeiten, er muss nur dasein wenn ich ihn brauche.
Ein flughafen für unsere Region ist wichtig und nicht verhandelbar, demnächst werden wir Flughafen befürworter für die Abschaffung von Bürgergeld demonstrieren.
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