Blockaden am Mittwoch und Freitag

Kassel bereitet sich auf Demonstration der „Letzte Generation“ vor
KASSEL. Am Freitag, dem 4. Oktober, wird es im Stadtgebiet von Kassel aufgrund mehrerer angemeldeter Demonstrationen zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Besonders betroffen ist der Innenstadtbereich ab 11:30 Uhr, mit einem Schwerpunkt auf dem Friedrichsplatz und dem Steinweg.

Ab 15 Uhr wird zudem die Leipziger Straße/Bundesstraße 7 in Richtung Stadtmitte durch einen Demonstrationszug beeinträchtigt. Gegen 17 Uhr werden erneut der Steinweg und die Fußgängerzone in den Fokus der Versammlungen rücken.

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Aktuelle Demonstration

Mitglieder und Unterstützer der „Letzten Generation“ versammeln sich derzeit (Mittwochmittag) an mehreren zentralen Punkten in Kassel. Im strömenden Regen protestieren sie mit Bannern, auf denen zu lesen ist: „Fossile Subventionen töten“ und „Flughafen-Wahnsinn in Kassel stoppen“. Mit ihrem bunten Protest rufen sie den Kasseler Oberbürgermeister dazu auf, aus dem Millionengrab Flughafen Kassel-Calden auszusteigen. Die Versammlung zieht in mehreren Protestmärschen durch die Kasseler Innenstadt rund um den Lutherplatz.

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Die Demonstrationen wird von der „Letzten Generation“ getragen, einer Gruppe, die in der Öffentlichkeit durch ihre umstrittenen Protestaktionen bekannt ist und seit einigen Tagen unter anderem auch gegen den Betrieb der Flughafens Kassel-Calden demonstriert.
Die Gruppe verfolgt das Ziel, auf den Klimawandel aufmerksam zu machen, steht jedoch durch ihre wiederholten Straßenblockaden und Eingriffe in den Verkehr zunehmend in der Kritik. Gegner werfen der Gruppe vor, mit ihren Protesten nicht nur den Alltag unbeteiligter Menschen zu stören, sondern auch Rettungswege zu blockieren und die öffentliche Sicherheit zu gefährden. Die „Letzte Generation“ verteidigt ihre Aktionen als notwendige Mittel, um eine schnellere politische Reaktion auf die Klimakrise zu erzwingen.

Verkehrsteilnehmende werden gebeten, die betroffenen Bereiche großräumig zu umfahren und nach Möglichkeit Rettungsgassen für Einsatzfahrzeuge freizuhalten. Nutzer des öffentlichen Nahverkehrs sollten sich über Änderungen und Ausfälle auf der Webseite der KVG, der NVV-App oder am NVV-Servicetelefon informieren.

Hintergrund zur „Letzten Generation“

Die „Letzte Generation“ ist eine Klimaschutzbewegung, die seit 2021 durch radikale Protestaktionen auf sich aufmerksam macht. Ihr Name bezieht sich auf die Überzeugung, dass die aktuelle Generation die letzte sei, die noch wirksame Maßnahmen gegen den Klimawandel ergreifen kann, um irreversible Schäden zu verhindern.

Die Gruppe organisiert vor allem Straßenblockaden, bei denen sie den Verkehr lahmlegt, um auf die Dringlichkeit von Klimaschutzmaßnahmen hinzuweisen. Diese Aktionen sind umstritten: Während Befürworter die Proteste als notwendigen Weckruf angesichts unzureichender Klimapolitik sehen, kritisieren Gegner die Störungen des Alltags und die potenziellen Gefahren für Rettungseinsätze. Zudem stehen die Aktivisten regelmäßig in Konflikt mit der Polizei, und einige Aktionen führten zu Festnahmen.

Die „Letzte Generation“ fordert unter anderem ein Tempolimit auf deutschen Autobahnen sowie ein Ende der fossilen Subventionen. Sie sieht in ihren Protesten einen Akt des zivilen Ungehorsams, um politischen Druck auszuüben und sofortige Maßnahmen zur Eindämmung der Klimakrise zu erzwingen. Die Bewegung hat sowohl nationale als auch internationale Aufmerksamkeit erregt und steht exemplarisch für eine wachsende Radikalisierung des Klimaprotests. (wal)