Bürgerversammlung in der Stadthalle
BAUNATAL. Erster Stadtrat Daniel Jung konnte zahlreiche Bürger in der Baunataler Stadthalle begrüßen. Das Thema: Kommunale Wärmeplanung. Die Stadt Baunatal ist durch des Hessische Energiegesetzes zur Erstellung eines Kommunalen Wärmeplans verpflichtet. Deshalb wurde die Qoncept Energy GmbH mit der Erstellung des Konzepts beauftragt.
Das Projekt startete im Dezember 2023 und soll Mitte des Jahres 2025 abgeschlossen sein. Ziel der Wärmeleitplanung ist die Entwicklung eines klimaneutralen Zielszenarios für Baunatal bis zum Jahr 2045.
Dr. Thorsten Ebert von der Qoncept Energy GmbH erläuterte den Zwischenstand. Die Energieplanung soll Sicherheit geben, was mit dem Eigenheim möglich und nötig ist. Das sogenannte Heizungsgesetz, korrekt Gebäudeenergiegesetz, das viele nicht richtig verstanden hätten, verpflichte nicht zum Heizungstausch. Es verpflichtet aber viele Kommunen, zurzeit über 20.000, jetzt schon zu kommunaler Wärmeplanung.
In vier Schritten zur Wärmeplanung
Am Anfang steht eine Bestandsaufnahme, die erfasst, wie geheizt wird. Das Ergebnis ist ein Wärmeatlas, der für jede Straße und jeden Stadtteil – bei 16.274 Flurstücken – zeigt, welche Wärmedaten zu berücksichtigen sind. Insbesondere der Wärmebedarf wird ermittelt. Diese Phase ist abgeschlossen.
Baunatal insgesamt heizt zu 81 Prozent mit Öl und Gas. Wärmenetze lohnen sich immer dort, wo hoher Bedarf ist. Auch die Betriebe wie VW oder Ratio sowie die Kläranlagen werden einbezogen. Auch sie müssen ihren Beitrag zur Entcarbonisierung leisten. Möglicherweise würden sie zukünftig Fernwärme beziehen oder überschüssige Wärme in ein Netz einspeisen können. Diese Daten spielen im zweiten Schritt der Wärmeplanung eine Rolle, der Potenzialanalyse. Wer bat und wer braucht wie viel Wärme? Allein der Wärmebedarf der Zukunft ist entscheidend für die Planung. In Baunatal sinkt dieser um 23 Prozent.
Unterschiedliche Wärmequellen
Ebert sieht erheblich Potenziale, die schließlich in einem Zielszenario gebündelt werden und zu guter Letzt in die Umsetzungsstrategie münden. Dezentrale Wärmepumpen, kombinierte Wärmepumpen, Erd- und Luft-Wärmepumpen, Industrie- und Klärwärme oder Biomasse werden in die Planungen einbezogen. Am Ende geht es um den Netzausbau. Möglicherweise gibt es Bereiche in der Stadt, die wirtschaftlich nicht einbezogen werden können.
Im Anschluss an den Vortrag konnten die Bürgerinnen und Bürger an mehreren Ständen Konkretes für ihr Eigenheim oder ihren Stadtteil erfahren und für ihre eigene Planung erste Hinweise erhalten. (rs)