Tausende im langen Rund des Marktes unterwegs
SCHWALMSTADT. Der Michaelismarkt hat den Himmel überzeugt. Die Sonne begrüßte viele Tausend Besucher im Marktzirkel rund um die Treysaer Altstadt sowie in der Bahnhofstraße. Unterstützt wurde der endlich angebrochene Spätsommer von zahlreichen Gauklern, Musikern und einem Clown, die im Marktbereich umherzogen und die Gäste der Stadt unterhielten.
Der Markt mit unbekannt weit zurückreichender Tradition der Lohgerber, Schumacher, Viehhändler und schließlich der Krämer – mit langer Unterbrechung im letzten Jahrhundert – ist seit einem halben Jahrhundert in der modernen Version immer mehr ein Gästemagnet. Sein Geheimnis liegt in seiner Schlichtheit, Unaufgeregtheit und liebevollen Organisation. Im Gegensatz zum Scherzmarkt ist er nicht die Veranstaltung der Marktschreier und Prahler, sondern eher der Vereine und des stationären Einzelhandels.
Die Geschäfte waren geöffnet und hatten viele Überraschungen und besondere Angebote vorbereitet. Die Besucher konnten in aller Ruhe bummeln, durch die Straßen schlendern, sich in den Läden beraten lassen. Auf den Bühnen im Marktgebiet gab es ein buntes Musikprogramm.
Streetfood reichlich
Zum Essen gab es mehr als auf manch einem Foodtruck-Festival. Lecker Gegrilltes oder liebevoll Gebratenes aus heimatlichen Gefilden, in Nordhessen geräucherter Fisch, Exotisches und Orientalisches, aber auch Brezeln in allen Varianten, Eiscreme, Kaffee und Kuchen und Schwälmer Spezialitäten. Getränkestände waren gut verteilt und in der Bahnhofstraße war Verlass auf gute Weine. Ein Abschnitt in der Wagnergasse hatte sich asiatisch verwandelt und erinnerte ein wenig an die Plätze der Garküchen in Saigon oder Bangkok. Ein DJ sorgte für Streetdance und es war der Ruf An Nam zu vernehmen, ein historisch-traditioneller Name für Vietnam. Es duftete exotisch, sah lecker aus und schmeckte – wie alles auf dem Markt – nach mehr. Auf dem Marktplatz haben die Treeser sogar einem Foodtruck aus Ziegenhain „Asyl gewährt“. Auch für das Ziegenhainer Festungsjubiläum am kommenden Wochenende wurde eifrig geworben.
Sehenswert waren die Aktionen und Vorführungen der verschiedenen Katastrophenschutz- und Rettungsdienste von Feuerwehr über THW bis DRK und Polizei.
Alte Schule des Marktes ist verantwortlich für das Flair
Bereits am Vorabend wurde der Markt hach dem Stadtlauf „Altstadt-Run“ musikalisch eingeleitet mit Barbarossa und Vanessa Neigert. Die Sängerin war auch für den Sonntag fest eingeplant. Zum Abschluss spielte auf der Marktplatz-Bühne die Band Smørrebrød. Die wesentlichen Elemente der Groß-Veranstaltung wurden vom Gewerbe- und Tourismusverein – G.u.T. durch Gerold Stiebeling organisiert, unterstützt von der Stadt Schwalmstadt. Er stellt die Regionalität in den Mittelpunkt des Marktgeschehens, was von den Besucherinnen und Besuchern ungebrochen angenommen wird. Das Flair der Markttradition wirkt mitunter ein bisschen wie „Alte Schule“, ist aber genau das, was die Menschen aus Treysa und dem Altkreis Ziegenhain erwarten. Längst strahlt der Markt über diese Region hinaus. (rs)