Sommerfestival im Tempel von Dillich
BORKEN-DILLICH. Wenn einmal im Jahr die Straßen in Dillich verstopft sind, Autos auf den Feldwegen parken und Landwirte ihre Hofeinfahrten zuhängen, um Besucherströme zu steuern, während man sich zwischen überall parkenden Fahrzeugen durchschlängelt, dann sind die Tore zum Nirwana weit geöffnet … Am Sonntag fand das Sommerfest will im buddhistischen Tempel statt.
Die Anziehungskraft der buddhistischen Mönche aus Thailand, die sich im alten Schloss aus dem 14. Jahrhundert in dem Borkener Stadtteil niedergelassen haben, scheint nicht nur ungebrochen, sondern interessanter zu sein, denn je. Es sind nicht nur bekennende Buddhisten aus ganz Deutschland, die den Tempel aufsuchen. Es sind auch viele Menschen aus der Region, die es in den Ort der Meditation, der fünf Elemente, der vier edlen Wahrheiten und des Achtfachen Pfades zieht.
Geburtstagszeremonie und Tänze zum Mitmachen
Dennis Bree kommt aus Frankfurt am Main und moderiert mit viel Heiterkeit das Programm. Er ist Cousin des Vorsitzenden des Vereins „Buddhist for Nirwana and Peace Center e. V.“, Thitiwat Plangkamon aus Bad Wildungen-Reinhardshausen. Dort betreibt er ein asiatisches Restaurant. Zu sehen gibt es Tänze und zu hören Musik und Lieder. Immer wieder werden die Gäste einbezogen und dürfen mitmachen.
Auch das thailändische Konsulat aus Frankfurt ist angereist und beteiligt sich an einer Geburtstagszeremonie für Meister Amnart Opaso, der am 13. August 70 Jahre alt geworden ist. Er ist der Präsident des Tempels und ein begnadeter, erleuchteter Künstler. Er widmet seine Arbeiten dem Frieden und stellt in seinen Werken unter anderem die Frage, warum wir mit der Erde als Mutter so wenig friedvoll umgehen. Als Friedensbotschafter war er gerade erst bei der UNO in New York eingeladen. Der Dillicher Tempel hat also bereits weltweit Bedeutung.
Vernissage am 28. September
Am 28. September findet im Schloss eine Vernissage statt mit den Werken von Opaso, die anschließend im Schloss besichtigt werden können. Auch Gedichte hat der Meister geschrieben und einen Satz Tarot-Karten gestaltet. Kim und Bärbel tragen mit Stimme und Gitarre ein vertontes Gedicht des Mönches vor.
Spannend ist zu beobachten, dass es keinen Streit der Kulturen gibt. Als Familie Rudolph ihr Schloss verlassen hat, blieb vieles an Möbeln, Gemälden, Holzschnitzereien, sogar ein uraltes Telefon im Haus zurück und wurde von den Mönchen dankbar übernommen. Hinzugekommen sind nun Buddha-Standbilder, farbenfrohe religiöse Kunstwerke und dazwischen die zahlreichen Gemälde des Meisters. Er war bereits vor seiner Zeit als Mönch Künstler. „Frank“ erklärt auf bei seinen Führungen durch das Schloss, die im 15-Minuten-Rhythmus angeboten werden.
Buntes Rahmenprogramm und leckere Speisen
Außer künstlerischen Darbietungen, hatten die Mitglieder des Vereins ein riesiges Buffet mit asiatischen Speisen aufgebaut, boten Thaimassage an und es gab thailändische Kleidung sowie Kunsthandwerk. Alle Akteure waren ehrenamtlich dabei, sodass alle Einnahmen dem gemeinnützigen Verein für den Tempel zufließen.
Wer die Zeit hatte, schlenderte durch den Schlossgarten zum Dillicher See und genoss dabei den meditativen Charakter der Anlage oder suchte Ruhe im Meditationsraum des Tempels. Ab September finden jetzt auch wieder jeden Samstag ab 16:00 Uhr öffentliche Meditationen statt. (rs)