SCHAUENBURG. Ein schwerer Verkehrsunfall zwischen zwei Sattelzügen hat am heutigen Dienstagmorgen auf der A 44 zwischen den Anschlussstellen Kassel-Bad Wilhelmshöhe und Zierenberg für eine mehrstündige Vollsperrung in Fahrtrichtung Dortmund gesorgt. Dabei erlitt ein 32-jähriger Lkw-Fahrer schwere Verletzungen und wurde ins Krankenhaus gebracht. Sein Zustand, der zunächst als lebensgefährlich eingestuft wurde, soll sich inzwischen stabilisiert haben.
Laut den Beamten der Polizeiautobahnstation Baunatal war gegen 6:30 Uhr ein Sattelzug aufgrund eines technischen Defekts an der Bremse auf der Autobahn in Richtung Westen liegengeblieben. Der 62-jährige Fahrer aus Polen konnte den Lkw nicht mehr auf den Seitenstreifen lenken und sicherte das Gespann auf dem rechten Fahrstreifen mit Warndreieck und Warnblinklicht ab. Etwa eine halbe Stunde später fuhr ein 32-jähriger Fahrer eines mit Holzstämmen beladenen Sattelzugs aus bisher unbekannter Ursache ungebremst auf den Pannen-Lkw auf. Der Aufprall führte zur Kollision des vorderen Sattelzugs und der Zugmaschine des auffahrenden Lkw mit der rechten Schutzplanke.
Beim Eintreffen der Feuerwehr an der Einsatzstelle waren Ersthelfer bereits dabei, einen möglichen Entstehungsbrand mit Feuerlöschern zu bekämpfen. Der Fahrer des auffahrenden Lkw, ein beladener Langholztransporter, war massiv in seinem Führerhaus eingeklemmt, jedoch ansprechbar und ansprechbar. Die Feuerwehr Kassel leitete daraufhin sofort die technische Rettung ein und stellte parallel den Brandschutz sicher. Mit Hilfe von hydraulischen Rettungsgeräten und einer LKW-Rettungsplattform konnte der schwer verletzte Fahrer aus seinem Fahrzeug befreit werden. Anschließend wurde er dem Rettungsdienst übergeben und notärztlich versorgt. Der Fahrer des anderen beteiligten Lkw blieb unverletzt. Ein Ersthelfer musste rettungsdienstlich versorgt werden und wurde ebenfalls in ein Krankenhaus transportiert. Auslaufende Betriebsstoffe des verunfallten Langholztransporters wurden von der Feuerwehr mit Ölbindemittel aufgenommen.
Die Einsatzleitung der Feuerwehr hatte Jonas Hänel.
Am Unfallort waren 32 Einsatzkräfte des Rüstzug der Feuerwache 2 der Berufsfeuerwehr Kassel, drei Rettungswagen und der Rettungshubschrauber Christoph 7 sowie Beamte der Polizeiautobahnstation Baunatal.
Während der 32-Jährige schwer verletzt wurde, blieb der 62-Jährige, der sich zum Unfallzeitpunkt nicht in seinem Führerhaus befand, unverletzt.
Der Gesamtschaden an den beiden nicht mehr fahrbereiten Sattelzügen wird auf rund 200.000 Euro geschätzt. Der Schaden an der Leitplanke beläuft sich auf etwa 4.000 Euro. Ein Gutachter wurde eingeschaltet, um den genauen Unfallhergang zu rekonstruieren. (wal)