HOMBERG (EFZE). Frank Spenner (59) ist seit einem Jahr Beschäftigungscoach im Schwalm-Eder-Kreis. Diese einzigartige Stelle in Hessen ist ein Pilotprojekt, das vom Landkreis initiiert wurde und bis 2026 gefördert wird. Spenners Ziel ist es, Asylbewerber frühzeitig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, um deren Chancen zu verbessern und lange Aufenthalte in Unterkünften zu vermeiden.
Spenner unterstützt Asylbewerber bei der Jobsuche, indem er ihre Fähigkeiten und Interessen ermittelt. Er hat ein Netzwerk aus Betrieben, Bildungseinrichtungen, Sprachkursanbietern und Behörden aufgebaut, um gezielte Unterstützung zu bieten. Besonders wichtig ist dabei die Vermittlung von Sprachkenntnissen.
Im ersten Jahr seiner Tätigkeit hat Spenner 80 Personen beraten:
- 17 fanden Arbeit
- 5 erhielten Arbeitsgelegenheiten
- 8 befinden sich in der Vorbereitung auf Arbeitsgelegenheiten
- 11 gingen in Bildungseinrichtungen
- 7 besuchen Intea-Klassen
- 1 musste die Suchthilfe aufsuchen
- 11 absolvieren Praktika
- 13 befinden sich im Anerkennungsverfahren ihrer Abschlüsse
- 5 begannen eine Ausbildung
- 2 setzen ihr Studium fort
Spenner betont die Bedeutung von Beziehungsarbeit und motiviert sowohl Asylbewerber als auch Arbeitgeber. Das Ziel des Projekts ist, in drei Jahren 300 Menschen in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Hintergrund:
Der Fokus liegt auf Personen im Asylbewerberleistungsbezug mit guten Bleibeperspektiven.
Etwa 550 Personen im erwerbsfähigen Alter besitzen derzeit eine Aufenthaltsgestattung und befinden sich im Asylverfahren. Die durchschnittliche Dauer des Verfahrens beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge beträgt 7,3 Monate. Sollte ein verwaltungsgerichtliches Verfahren folgen, dauert dies durchschnittlich 26,5 Monate in der ersten Instanz. Diese Zeit bietet bereits die Möglichkeit, den Grundstein für den Zugang zum Arbeitsmarkt zu legen. Selbst bei einer späteren Ausweisung bringt eine frühe Arbeitsmarktintegration mehr Vorteile als Nachteile mit sich. Sie wirkt dem lokalen Arbeits- und Fachkräftemangel entgegen, entlastet staatliche Haushalte und ermöglicht den Teilnehmenden wertvolle Arbeitsmarkterfahrungen sowie mögliche Qualifikationen, die auch im Heimatland genutzt werden können.
Im Schwalm-Eder-Kreis leben etwa 384 Personen im erwerbsfähigen Alter mit einer Duldung. Durch das neue Gesetz zum Chancen-Aufenthaltsrecht eröffnet sich für einen Großteil dieser Gruppe eine verbesserte Bleibeperspektive, die aktiv genutzt werden sollte. (wal)
2 Kommentare
unglaublich dummer Kommentar.
Und weiter geht der Kuschelkurs.
Ersetzt doch den „Beschäftigungscoach“ mal durch „Streichen von Sozialleistungen“ und „einem one-way Flugticket“ in die Heimat.
Kommentare wurden geschlossen.