BERLIN / SCHWALMSTADT. Am Mittwoch reisten Offen für Vielfalt, Bioland und Hephata Diakonie zum Hessenfest in die Landesvertretung nach Berlin, um dem Hass im Netz mit der Aktion „Loveletters statt Hatespeech“ entgegenzutreten. Über 50 prominente Besucher beteiligten sich daran.
Ein Highlight war die Currywurst von Hephata Diakonie, die viele Gäste, darunter Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD), anzog. Ministerpräsident Boris Rhein (CDU) und Bundes- und Europaangelegenheitenminister Manfred Pentz (CDU) informierten sich am Stand über die soziale Bio-Landwirtschaft und die Arbeit der Werkstätten für Menschen mit Behinderungen (WfbM). Sie betonten ihre Unterstützung für den Erhalt des Werkstätten-Systems.
Thomas Schmidt, ein Klient aus Halbersdorf, erklärte Rhein die Bedeutung der WfbM für sein Leben. Johannes Fuhr von Hephata unterstrich die Wichtigkeit des Werkstätten-Modells, worauf Rhein und Pentz ihre Unterstützung zusicherten.
Ministerpräsident Rhein betonte, dass er persönlich – auch aus seinen Erfahrungen in seinem Zivildienst bei einem Träger der Behindertenhilfe – wisse, wie wichtig Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind. „Sie haben da auf jeden Fall meine Unterstützung“, versprach der Ministerpräsident. Staatsminister Pentz sicherte zu, sich auch auf europäischer Ebene für den Erhalt des Werkstätten-Systems einzusetzen und bot an, sich dazu mit der Hephata Diakonie abzustimmen.
Bei der Loveletters-Aktion setzten Rhein und Pentz ein Zeichen gegen Hass im Internet, indem sie herzliche Botschaften an engagierte Personen aus Hessen schrieben. Die Teilnehmenden konnten sich jeweils eine Person aus Hessen aussuchen, die sich in besonderer Weise für Demokratie und Teilhabe engagiert. Die Personen waren vorab vom Team von Offen für Vielfalt recherchiert worden. In dem Loveletter werden die Adressaten ermutigt, ihren Brief in ihren sozialen Netzwerken zu teilen, um eine hohe Sichtbarkeit zu erreichen und ein starkes Zeichen gegen Hass und für eine starke Demokratie zu setzen.
„Unser gemeinsames Engagement für demokratische Werte ist wichtiger denn je“, unterstrich Johannes Fuhr, Leiter der Hephata-Öffentlichkeitsarbeit und Vorstandsmitglied bei Offen für Vielfalt – Geschlossen gegen Ausgrenzung e.V., und ergänzte: „Wir in der Hephata Diakonie wissen, wohin Ausgrenzung und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit führen können. Unserer besonderen Verantwortung wollen wir gerecht werden, indem wir immer wieder auch durch kreative Aktionen auf die Gefahren von Rechtspopulismus und Rechtsextremismus hinweisen – genau dafür steht das starke Netzwerk von Offen für Vielfalt, dessen stolzer Partner wir sind.“ Auch dem Bioland-Verband ist das Thema Vielfalt ein wichtiges Anliegen – sowohl in der Landwirtschaft als auch in der Gesellschaft. Geschäftsführerin Mareike Weißmüller ergänzte: „Unsere gemeinsame Aktion mit Hephata und Offen für Vielfalt hat beim Hessenfest in Berlin zum zweiten Mal ein starkes Zeichen gesetzt.“ (wal)