SCHWALMSTADT-TREYSA. Die Betonwände am Bahnhof, in der Dittershäuser Straße und in der Wasenberger Straße in Schwalmstadt-Treysa erfüllen ihren Zweck, sind aber optisch alles andere als eine Augenweide und wenig einladend. Viele illegale Graffiti haben in den letzten Jahren ebenfalls zum unansehnlichen Erscheinungsbild der grauen Wände beigetragen.
Für Bürgermeister Tobias Kreuter ein Ärgernis, da es das Stadtbild stört. Eine Umfrage im Rahmen der KOMPASS-Initiative ergab zudem, dass sich die Bürger mehr Sauberkeit in der Stadt wünschen. Die Verwaltung bemüht sich seitdem schrittweise, Dreckecken zu beseitigen und die Stadt punktuell zu verschönern. Dazu zählen neben den Verteilerkästen an belebten Straßen und dem Kreisel Walkmühlenweg/Wierastraße auch die drei Betonstützwände. Die Idee ist nicht neu: Bereits vor einiger Zeit haben Jugendliche und Kinder zusammen mit einer Gruppe aus Berlin die Unterführung zu den Gleisen im Bahnhof verschönert. Diese Initiative soll nun fortgesetzt werden.
Bürgermeister Kreuter legte den Vorschlag dem Magistrat vor, der das Vorhaben genehmigte und 20.000 Euro für das Projekt der drei Betonwände bereitstellte.
Die Motive
Wichtig war Kreuter, dass die Motive einen Bezug zur Schwalm haben, weshalb auch diejenigen, die das Projekt umsetzen sollten, neben dem aktuellen auch einen zweiten Entwurf anfertigen mussten. Kreuter setzte sich innerhalb der Verwaltung durch und so wurde der zweite Entwurf ad acta gelegt.
Das jetzige Wandgemälde ist eine Hommage an Vincent Burek (†1975). Es zeigt unter anderem die Silhouette von Treysa sowie markante Bauten wie den Hexenturm, die ehemalige Schwalmbrücke, aber auch Schwälmer im Stile von Burek.
Bunte Wege
Umgesetzt wurde das Projekt von Bunte Wege gUG. Die Firma hat ihren Hauptsitz in Kassel, wird aber demnächst auch das renovierte Gerhardt-von-Reutern-Haus in Willingshausen mit nutzen und mit der Willingshausen Touristik Betriebsgesellschaft (WTB) sowie der Gemeinde Willingshausen eng zusammenarbeiten und die Jugendarbeit koordinieren. Von Willingshausen aus soll dann die Kinder- und Jugendarbeit in der Schwalm-Region gesteuert werden. Ein lockeres Bündnis besteht aktuell mit Schwalmstadt – weitere Kommunen sind herzlich willkommen. Für das Projekt der Betonwände vorgeschlagen hatte die Stadtjugendpflege Schwalmstadt die Gruppe der Bunte Wege. Durch die Vernetzung entstand dann die punktuelle Partnerschaft mit der Schwalmstädter Stadtverwaltung.
Wenn jeder in seiner Kommune sein Süppchen kocht, ist dies zwar möglich, und es passiert auch jede Menge, man kann aber mehr erreichen, wenn man interkommunal tätig ist
Konrad Glänzer
Von Freitag bis Sonntag waren rund 20 Jugendliche und fünf Teamer an der Betonwand am Treysaer Bahnhof, unter ihnen auch Ulli Becker-Dippel von der WTB, Falk Jakob, Konrad Glänzer und Jana Jakob-Schürer. Gesprayt und bemalt wurde eine Fläche von rund 280 m². Das erste Gemälde soll in den nächsten Tagen fertig werden. Die Termine für die anderen beiden Betonwände werden zeitnah kommuniziert.
Die Bunte Wege hat sich auf die Förderung der Erziehung & Bildung von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen konzentriert. (wal)
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7 Kommentare
„Mein Herz ist tot, der Kopf sagt Ok.“
Wird mir trotzdem irgendwie fehlen, auch wenn das jetzt sehr schön aussieht.
Schaut jetzt sehr schön aus, leider wir es nicht lange Dauern bis einer Meint er müsse dich da auch mittels einer Spraydose Verewigen und dem Werk seinen Stempel Aufdrückt.
sieht gut aus gefällt mir !!!
wenn jetzt noch mehr für die sauberkeit gemacht würde,wäre prima !!!
und unsere ordnungspolizisten, für kaugummi,kippen usw. je 30€ kassieren würden, wäre eine gute sache!!!
Ich habe es auch schon lange mir gewünscht, das mal was vernünftiges an den Beton Wänden
gemalt wird. ich liebe die Kunst aus der Schwalm.
Der Bahnhof ist sehr schön geworden. mich freut das. Ich habe lange gekämpft da für als Rollfahrer.
Also ich bin eigentlich ein großer Fan wenn solche Wände begrünt werden. Gibt ja diverse Möglichkeiten und Pflanzen. Sieht meist auch ganz gut aus, hilft gegen die Erhitzung im Sommer (auch wenn nicht viel ich weiß) und ist auch gut für die Umwelt. Ob das natürlich da so möglich gewesen wäre weiß ich nicht. Was ich allerdings sagen muss es sieht wirklich gut aus. Mich spricht es auch an, dass es nicht mit Motiven überladen ist 🙂 Ich hoffe dieser Anblick bleibt uns auch noch eine Weile erhalten… nicht das wieder irgendwelche möchte gern Künstler meinen sich darauf jetzt verewigen zu wollen.
Das sieht richtig wunderschön aus! Leider habe ich wenig Hoffnung, dass es lange schön aussieht. Dann zieht wieder irgendwelches Gesockse durch die Straßen und beschmiert die Wände mit irgendeinem anderen Zeugs…
Wir finden es toll.
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