Metall-Innung Schwalm-Eder will mehr Auszubildende
SCHWALMSTADT / HOMBERG (EFZE). Die Metall-Innung Schwalm-Eder sieht sich seit Jahren mit sinkenden Bewerber- und Ausbildungszahlen konfrontiert. Viele Berufe, auch im Metallhandwerk, finden nicht genügend Nachwuchs.
„Wir stehen in unserem Handwerk nicht alleine da, viele Betriebe suchen vergeblich nach geeigneten Auszubildenden“, sagte Obermeister Frank Pfau auf der Jahreshauptversammlung der Metall-Innung Schwalm-Eder. Die Schülerzahlen sinken bundesweit seit Jahren. Der Trend zur akademischen Bildung hält an, und auch die Zahl der jungen Menschen, die keine Ausbildung anstreben, ist gestiegen. Dabei bietet das Metallhandwerk sichere Arbeitsplätze, abwechslungsreiche Tätigkeiten und vielfältige Spezialisierungsmöglichkeiten. „Die Marktnähe der betrieblichen Ausbildung ist ein weiterer Pluspunkt,“ erklärte Pfau. Die Innung wirbt auf Bildungsmessen im Landkreis und bietet regelmäßig Praktikumsstellen an, um Einblicke in den modernen Metallbau zu gewähren.
Eine neue Aktion der Innung zeigt die Bedeutung der Ausbildung: Dem besten Gesellenprüfling wird ein Ausbildungsmobil kostenfrei zur Verfügung gestellt. Der Prüfungsbeste darf das Fahrzeug bis zur nächsten Winterprüfung nutzen und gleichzeitig für die Ausbildung im Metallhandwerk werben. Auf der Jahreshauptversammlung wurde das Fahrzeug an Leon Brassel aus Spangenberg übergeben, der seine Ausbildung bei Metallbau Schmidt GmbH in Malsfeld absolvierte.
Schulstandort
Mit Sorge blickt die Innung auf geplante Veränderungen in den Berufsschulen. „Die aktuellen Entwicklungen helfen der dualen Ausbildung nicht, sondern schaden ihr massiv,“ sagte Pfau in Bezug auf das Konzept „Zukunftsfähige Berufsschule“ des hessischen Kultusministeriums. „Statt zu fördern und zu stärken, wird ein Rückbau betrieben, der zulasten der mittelständischen Betriebe geht. Besonders betroffen sind die Flächenlandkreise.“ Die Innung arbeitet gut mit der Reichspräsident Friedrich-Ebert-Schule zusammen. Überbetriebliche Lehrgänge werden in den Berufsschulen in Homberg und Fritzlar durchgeführt, und daran will die Innung festhalten. Im Gegenzug unterstützt die Innung die Schule bei der Anschaffung technischer Geräte. „Unsere Ausbildung ist effektiv, betriebs- und wohnortnah“, betonte Pfau und appellierte an die Innungsfachbetriebe, weiterhin auszubilden. Er dankte den Ausbildern und Lehrern für die gute Zusammenarbeit und lobte das Engagement des Gesellenprüfungsausschusses.
Wahlen
Auf der Innungsversammlung wurde Peter Kodlin (Jesberg) zum stellvertretenden Obermeister gewählt. Dieter Schönhut, der das Amt bisher innehatte, bleibt weiterhin im Vorstand der Innung. Schönhut erhielt im Frühjahr auf Anregung der Innung und der Kreishandwerkerschaft den Ehrenbrief des Landes Hessen und ist seit 2004 im Innungsvorstand aktiv.
Weitere Informationen finden Sie unter www.metall-schwalm-eder.de.
Das Bild
Das Ausbildungsmobil der Metall-Innung Schwalm-Eder wechselt den Besitzer. Prüfungsbester Leon Brassel aus Spangenberg fährt das Ausbildungsmobil kostenfrei bis zur nächsten Gesellenprüfung im Winter.
1 Kommentar
Was genau ist denn ein „Ausbildungsmobil“ ?
Ein spezielles Fahrzeug mit Ausstattung die zur Ausbildung genutzt werden kann ?
Ist es ein Fahrzeug mit E-Antrieb ? Oder ein „Verbrenner“ ?
Was ist mit KfzSteuer,Versicherung( Vollkasko ? ), Wartung, Sprit oder Kosten des Stroms ?
Wann ist denn die nächste “ Winterprüfung “ ?
Die Werbung finde ich in Ordnung.
Noch besser wäre es, wenn der Beste das Fahrzeug als Leistungsprämie dauerhaft im Eigentum hätte und, sofern er wirbt, die KFz Steuer bezahlt bekommt.
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