Dschungelbuch beim Hessentag für Kinder und ihre Eltern
FRITZLAR. Im Dschungel von Fritzlar. Oder war es der im Afrika? Gar am Amazonas in Südamerika? Die Kinder in der Stadthalle Fritzlar entscheiden zum Hessentag, dass das Dschungelbuch in Indien spielt. Dort gehört es auch hin. Rudyard Kipling, geboren in Bombay und durchaus im Hinduismus verwurzelt, hat es geschrieben.
Die Geschichte ist bekannt: ein Menschenkind, das unter Wölfen und anderen wilden Tieren im Dschungel aufwächst und lebt, aber irgendwann seinen Weg in die Menschenwelt findet. Was ist eine Menschensiedlung, fragt der Erzähler. Noah im Publikum weiß, dass es ein Dorf ist. So, wie Maden (Ortsteil von Gudensberg) zum Beispiel … Recht hat er! Überhaupt dürfen die Kinder öfter mitmachen und vor allem dem jungen Mogli dabei helfen, nicht von dem bösen Tiger Shir Khan gefunden und gefressen zu werden.
Upcycling mit Handy und Straßenbahn
Vor einer kindgerecht einfachen, aber schönen Bühnendekoration, die sich einfach durch Umdrehen schnell verwandeln ließ, spielte das Ensemble ein Musical, mit dem die zahlreichen Kinder in der Stadthalle etwas anfangen konnten. Rund 250 Kinder hatten ebenso viele Mamas und/oder Papas bereits um 11:00 Uhr Vormittag zur ersten Vorstellung mitgebracht. Das Kindermusical von Christian Berg (Text) von Konstantin Wecker (Musik) wurde am Nachmittag ein weiteres Mal aufgeführt.
Wer auf das berühmte Lied „Probier‘s mal mit Gemütlichkeit“ aus dem gleichnamigen Disney-Film gewartet hat, hoffte vergeblich. Dafür gab es eine interessante Version von Fanta4s „Krieger“ durch die Schlange Kaa: „Die Schlange zischte leise vor sich hin“. Das erkannten zumindest die Eltern. Überhaupt gab’s ein bisschen Hip-Hop und die alte Geschichte wurde ein wenig aktualisiert. Beispielsweise um die „flüsternden Bananen“, mit denen die Menschen über weite Entfernungen sprechen. Sie wischen sogar in der Straßenbahn darauf rum.
Ein Stern, der Dir leuchtet …
Allerdings ist den Menschen schnell langweilig und dann fangen sie Streit an. Am Ende hieß es: „Such Dein Licht, das dann nur für Dich leuchtet und den Stern, der Dir leuchtet …“ Eine schöne Lebensweisheit, nicht nur für die Kinder im Publikum. (Rainer Sander)