WIESBADEN. Die Zahl der Verkehrstoten in Hessen ist im vergangenen Jahr um 19 auf 189 gesunken, der niedrigste Stand seit Beginn der elektronischen Erfassung 2006, abgesehen von 2021, das pandemiebedingt von Sondereffekten geprägt war. Deutschlandweit stieg die Zahl der Verkehrstoten im Jahr 2023 um 29 Personen (Quelle: DESTATIS).
Obwohl die Verkehrsunfälle in Hessen 2023 um 6,2 % auf 145.770 zugenommen haben, bleibt die Zahl knapp unter dem Niveau des Vorpandemiejahres 2019 (149.440). Die Zahl der in Hessen registrierten Kraftfahrzeuge stieg zum 1. Januar 2023 um 63.786 im Vergleich zum Vorjahr.
Weniger Schwerverletzte und tödlich Verunglückte
Im Jahr 2023 verunglückten 25.497 Personen bei Verkehrsunfällen in Hessen (2022: 25.027). Dabei stieg die Anzahl der Leichtverletzten um 3,9 % auf 21.756, während die Zahl der Schwerverletzten um 8,6 % auf 3.552 sank. Die Verkehrstoten blieben mit 189 weiterhin deutlich unter dem Schnitt der letzten fünf Jahre (rund 202).
Präventionsprogramme und Verkehrssicherheit
Die Zahl der tödlich verunglückten jungen Pkw- und Motorradfahrer erreichte einen Tiefststand. Die hessische Polizei intensivierte ihre Bemühungen mit Programmen wie „CrashKurs Hessen“, um die Zahl schwerer Verkehrsunfälle unter jungen Fahrern zu reduzieren.
Im Jahr 2023 starben vier Kinder im Straßenverkehr (2022: 2), und 66 Senioren über 65 Jahre kamen ums Leben (2022: 64).
Alkohol- und Drogenunfälle
Die Anzahl der Unfälle unter Alkohol- und Drogeneinfluss sank leicht auf 3.498. Trotz verstärkter Kontrollmaßnahmen zur Überwachung des Cannabiskonsums im Straßenverkehr bleibt die Einhaltung des Grenzwertes von 1,0 Nanogramm THC pro Milliliter Blutserum entscheidend.
Motorrad- und Fahrradunfälle
Die Unfälle mit Motorrädern über 125 cm³ blieben nahezu unverändert (2022: 1.864; 2023: 1.876), während die Zahl der verunglückten Motorradfahrer leicht auf 1.353 sank. Bei Fahrradunfällen gab es 2023 einen Rückgang auf 4.491 Unfälle (2022: 4.568), mit 15 tödlich Verunglückten (2022: 13).
Hauptunfallursachen
Die häufigste Unfallursache war mangelnder Sicherheitsabstand (22 %), gefolgt von Vorfahrtsverletzungen (20 %) und unangepasster Geschwindigkeit (18 %). Alkoholeinfluss war bei 7 % der Unfälle, bei denen Personen zu Schaden kamen, die Ursache. (wal)
1 Kommentar
Hoffentlich ist dieser historische Tiefstand jetzt nicht Anreiz für die Fraktion von „Freie Fahrt für freie Bürger“ und „Ich will Spaß ich gib Gas.
Schon erschreckend was auf unseren Straßen so Abgeht und wo Rücksicht ein Fremdwort ist.
Kommentare wurden geschlossen.