DSV spendet ausrangierte Wechselbrücke
BAUNATAL. Als hätte es das Wetter beweisen wollen, wofür der ausrangierte Container am Baunataler Skaterpark gebraucht wird, begann es – nach einer Reihe sonniger Tage – pünktlich zur Übergabe – zu regnen. Wie wichtig der Baunataler Niederlassung von DSV das Unterstützen von Jugendlichen und ihrer eigenen Refugien ist, konnte man an der Präsenz ablesen.
Mit Susanne Lund, Osman Bertativci und Christian-Patrick Nuhn stellten sich gleich drei Unternehmensrepräsentanten bei einer Übergabe freiwillig in den Regen. Nicht mehr im Regen stehen sollen die Baunataler Jugendlichen und insbesondere die Skater.
Herzensangelegenheit der Stadt nach Initiative der Streetworker
Die beiden Baunataler Streetworker Lisa Freund-Obruschnik und Felix Wienecke hatten Ideen für ein Langzeitprojekt am Skaterplatz im Sportpark in Altenbauna. Der soll nämlich umgestaltet werden. Daraus wurde eine Herzensangelegenheit von Staatssekretärin Manuela Strube aus ihrer Baunataler Amtszeit und jetzt auch vom Ersten Stadtrat Daniel Jung, der gestern der Firma DSV herzlich für die Spende dankte.
Das dänische Logistik-Unternehmen, das in Baunatal mit einem Standort präsent ist und dafür sorgt, dass hier Produziertes zu den Menschen kommt, hat eine ausrangierte, aber sehr gut erhaltene Wechselbrücke für den Skaterplatz unentgeltlich zur Verfügung gestellt.
Selbstverwaltung ist der Wunsch
Sie wird von den Baunataler Jugendlichen jetzt innen abgeschliffen, entrostet und dann neu gestrichen sowie ausgebaut. Das amtierende Stadtoberhaupt und die beiden Streetworker informierten darüber, dass der Container nach getaner Arbeit als Aufenthaltsort am Skatepark dienen soll. Felix und Lisa wünschen sich irgendwann eine komplette Selbstverwaltung durch die jugendlichen Nutzer.
Ziel ist ein Ort zum Entspannen, an dem aber auch Skates, Schutzkleidung und Scooter ausgeliehen werden können. Eine Art modernes Vereinsheim ohne Verein, Hausmeister und Organisationsstruktur. Dafür, so Erster Stadtrat Jung, wird es feste Öffnungszeiten geben.
Einweihung nach Fertigstellung geplant
Vor der Übergabe hat sich die Außenansicht des Containers bereits mächtig verändert. In einem Workshop mit dem Street-Artist Marin Kinkels haben Jugendliche aus der Volkswagenstadt den über 7 Meter langen, begehbaren Metallbehälter bereits mit Formen, Figuren, Symbolen und bunten Farben angesprüht.
Entsprechend fröhlich präsentiert sich eiserne Haus ohne Fenster als zukünftiger Treffpunkt der Jugendkultur. Wenn alles fertig ist, soll anständig die offizielle Eröffnung gefeiert werden. (rs)