Wer billig kauft, kauft zweimal
WILLINGSHAUSEN. Am vergangenen Donnerstag lud das Regionalmanagement Schwalm-Aue zum dritten Teil einer Veranstaltungsreihe zum Thema Innenentwicklung, also der Aktivierung nicht genutzter Immobilien und Grundstücke im Ortskern, in das Kulturhaus AnTreff in Willingshausen ein.
40 Interessierte erhielten von Restaurator Philipp Sojka aus Treysa und Energieberater Jochen Steube aus Melsungen zahlreiche Tipps für die nachhaltige Sanierung ihrer Immobilie.
Nach der Begrüßung durch Luca Fritsch, den Bürgermeister der Gemeinde Willingshausen, berichtete Philipp Sojka über seine Erfahrungen bei der Modernisierung und energetischen Sanierung von Altbauten. Als Goldschmied und Restaurator schlägt Sojka nicht nur Brücken zwischen Handwerk und Wissenschaft, sondern fördert als Co-Vorsitzender der Altstadtfreunde Treysa auch die Vernetzung von Menschen, um ein Netzwerk für die Sanierung insbesondere denkmalgeschützter Bauten zu knüpfen. In seinem Vortrag betonte er mehrfach die Bedeutung von Qualität und kompetenter Betreuung: „Wer billig kauft, kauft zweimal. Verabschieden Sie sich vom Spargedanken“, appellierte Sojka an die Zuhörer, sich für eine qualitätsvolle und nachhaltige Sanierung zu entscheiden. Zudem warnte er vor dem Einsatz künstlicher Baustoffe wie Silikon, Bauschaum oder Acrylfarbe:
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Bleiben Sie im System und nutzen Sie natürliche Baustoffe, die seit Jahrhunderten im Einsatz sind.
Philipp Sojka
Architekt und Energieberater Jochen Steube verdeutlichte die Bedeutung der Auseinandersetzung mit dem Gebäudebestand. „Beim Altbau gibt es weitaus größere Einsparpotenziale als im Neubausektor“, erklärte er. Als Beispiel nannte er die Sanierung eines Wohngebäudes aus den 1960er Jahren, bei der Maßnahmen wie die Dämmung der Gebäudehülle, der Austausch von Türen und Fenstern sowie der Einbau einer neuen Heizungsanlage betrachtet wurden. Zur Optimierung des individuellen Einsparpotenzials sei die Zusammenarbeit mit einem Energieberater entscheidend:
Das kann man nicht alleine machen.
Jochen Steube
„Vor allem der Überblick über die zahlreichen Fördermöglichkeiten und die Bewilligung der meisten Fördergelder, die einen Nachweis durch den Energieberater erfordern, sind hierbei essenziell.“ Steube machte zudem auf die Möglichkeit einer kostenlosen Energieberatung aufmerksam, die er im Auftrag des Regionalmanagements Schwalm-Aue anbietet.
Weitere Informationen zur Vortragsreihe, zur Energieberatung sowie zu Themen wie Erstberatung, Förderung oder Denkmalschutz finden sich auf der Website der Imagekampagne „Bauen und Wohnen in der Schwalm-Aue“ unter www.möglichmachen.info. Dort gibt es auch Termine für Online-Sprechstunden, in denen Fachleute individuelle Fragen von Immobilieneigentümern in der Schwalm-Aue beantworten. Auf der Website stehen zudem Kontaktdaten der Baulotsen in den einzelnen Kommunen, die Präsentationen der Vortragsreihe und eine Immobilienbörse bereit, in die Eigentümer ihr Objekt eintragen lassen können. (wal)
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