Freiherr-vom-Stein Plakette für Gerd Höfer und Horst Nierichlo
HOMBERG. Der Hessische Innenminister Roman Poseck (CDU) hat am Donnerstag im Homberger Landratsamt Gerd Höfer aus Neukirchen und Horst Nierichlo aus Schwarzenborn (beide SPD) für ihr 50-jähriges ehrenamtliches Engagement mit der Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen ausgezeichnet.
Jürgen Kaufmann, Erster Kreisbeigeordneter im Schwalm-Eder-Kreis, dankte den beiden Geehrten, die den Kreis seit seinem Bestehen maßgeblich mitgestaltet haben.
Kaufmann dachte aber auch an den kürzlich verstorbenen Bernd Siebert (CDU), der ebenfalls für die Medaille vorgeschlagen worden war. Er hätte die Medaille sicherlich verdient, so Kaufmann.
Der Kreis mit den schönsten Ecken basiert in erster Linie auf Menschen
Jürgen Kaufmann
Gerd Höfer (81) ist seit 1974 ohne Unterbrechung Mitglied des Kreistages des Schwalm-Eder-Kreises. Er war Vorsitzender in verschiedenen Ausschüssen und als Mitglied in Beiräten und Kommissionen. Dabei hat Höfer die Gebietsreform des Schwalm-Eder-Kreises, bei der aus der Fusion von drei Kreisteilen der Schwalm-Eder-Kreis entstand, entscheidend vorangetrieben. Auch als Bundestagsabgeordneter setzte er sich für den ländlichen Raum ein, wofür er 2016 mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt wurde. Als Mitglied des Kreistages des Schwalm-Eder-Kreises war Gerd Höfer von 1985 bis 1993 Fraktionsvorsitzender der SPD-Kreistagsfraktion. Gerd Höfer war vor allem im Bereich Bildung aktiv: Seit 1974 ist er Mitglied des Schul- und des Bauausschusses.
Die Kommunalpolitik lebt davon, dass sich Menschen einbringen.
Roman Poseck
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Auch Horst Nierichlo (75) wurde geehrt, weil er sich seit über 50 Jahren ehrenamtlich in den Gremien der Stadt Schwarzenborn einsetzt. Er gründete den SPD-Ortsverein. 10 Jahre war er der erste Stadtrat und so der Vertreter des Bürgermeisters. Als Anerkennung für sein Wirken und seine Verdienste erhält Nierichlo nun die Freiherr-vom-Stein-Plakette. Er war von 1974 bis 1981 ehrenamtlicher Stadtrat, danach Stadtverordneter von Schwarzenborn. Bis heute ist er ehrenamtlicher Stadtrat der zweitkleinsten Stadt Hessens. Auch war er lange im Ortsgericht tätig.
Die Ausgezeichneten seien „zwei Vorbilder für kommunalpolitisches Engagement“, fasste Innenminister Roman Poseck deren Leistungen zusammen. Dabei sind Politiker gerade auf kommunaler Ebene immer wieder Anfeindungen und Angriffen ausgesetzt, was die Ermordung des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke gezeigt hat. Die Anzahl der Angriffe auf Mandatsträger ist im Jahr 2023 auf 319 Fälle angestiegen.
Hintergrund: Freiherr-vom-Stein-Plakette
Die nach dem Begründer der kommunalen Selbstverwaltung benannte Auszeichnung wurde ursprünglich an Gemeinden, die mindestens 750 Jahre alt sind, verliehen. Seit 1956 werden auch Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens ausgezeichnet, die sich auf kommunaler Ebene besondere Verdienste erworben haben. Außerdem muss der mit dem Preis Geehrte sich mindestens 40 Jahre in einer Gemeinde engagiert haben. In den vergangenen fünf Jahren wurde die Freiherr-vom-Stein-Plakette ohne die Verleihungen an Höfer und Nierichlo insgesamt an zehn Personen verliehen. (pi)
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