WOLFHAGEN / KASSEL. Durch die Integration der Praxis in die neu gegründete AGAPLESION Medizinisches Versorgungszentrum (MVZ) Wolfhagen gGmbH ist die Zukunft der gynäkologischen Versorgung in Wolfhagen nun langfristig gesichert. Dies unterstreicht die Bedeutung der Sicherung der medizinischen Versorgung als eine der Kernaufgaben eines Landkreises.
„Die Sicherung der medizinischen Versorgung gehört zu den Kernaufgaben eines Landkreises, und genau das setzen wir hier um“, erklärt Landrat Andreas Siebert in den Räumlichkeiten der gynäkologischen Praxis Reif-Kaiser/Jungermann am Ofenberg in Wolfhagen.
Für die Patientinnen bleibt mit dem Wechsel ins neue MVZ Wolfhagen alles beim Alten, abgesehen von einer Änderung am Türschild. „Für uns jedoch ändert sich vieles – wir sind jetzt angestellte Ärzte, keine Selbstständigen mehr. Dies entbindet uns von der Abrechnungsbürokratie und anderen organisatorischen Aufgaben, sodass wir uns voll und ganz auf die Medizin konzentrieren können“, erklärt Dr. Marion Reif-Kaiser. Darüber hinaus lassen sich Zukunftsfragen innerhalb eines MVZ leichter adressieren, da viele jüngere Ärzte den Schritt in die Selbstständigkeit scheuen. „Auch ich werde nicht jünger“, fügt Dr. Reif-Kaiser mit einem Schmunzeln hinzu. Für ihre Kollegin, Dr. Julia Jungermann, birgt der Wechsel ins MVZ ebenfalls nur Vorteile: „Unser Praxisteam bleibt bestehen, und mit AGAPLESION haben wir einen zuverlässigen Partner an unserer Seite.“
Das MVZ wird zu 60 Prozent von der AGAPLESION gGmbH getragen, während sich das Evangelische Krankenhaus Gesundbrunnen Hofgeismar und der Landkreis Kassel die restlichen 40 Prozent teilen. „Wir sind sehr glücklich darüber, gemeinsam mit dem Landkreis und dem Gesundbrunnen die gesundheitliche Versorgung in der Region Kassel zu stärken“, betont Alfred Karl Walter, Geschäftsführer des AGAPLESION Krankenhauses Kassel und des MVZ.
Die Eingliederung der Praxis Reif-Kaiser/Jungermann in das MVZ Wolfhagen ist nur ein Schritt von vielen. Walter erklärt: „Wir streben keine Konkurrenz zu den Nachfolgern niedergelassener Ärzte an. Wir stehen jedoch stets als Ansprechpartner zur Verfügung, wenn keine Nachfolge gefunden wird oder eine Arztstelle unbesetzt bleibt.“
In Hessen betreibt oder ist an einem MVZ beteiligt lediglich eine weitere Kommune. „Diese Beteiligung stellt für uns einen sinnvollen Weg dar, das Angebot unserer beiden Krankenhäuser zu erweitern und gleichzeitig die Gesundheitsversorgung in der Nähe der Wohnorte zu gewährleisten“, stellt Landrat Siebert fest. Der Entschluss des Kreistags, sich am MVZ von AGAPLESION zu beteiligen, sei demnach eine mutige und weitsichtige Entscheidung gewesen. Schon jetzt ist das gemeinschaftlich betriebene MVZ in Calden, Espenau und in der Stadt Kassel aktiv. Allerdings, so Siebert, sei die Gründung eines MVZ alles andere als einfach: „Aus meiner Sicht existieren zu viele bürokratische Hindernisse. Es entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen, wenn immer weniger Ärzte im ländlichen Raum tätig sein möchten.“ (pm/wal)
Das Bild:
Sind in Wolfhagen an den Start gegangen: Die beiden Gynäkologinnen Dr. Marion Reif-Kaiser und Dr. Julia Jungermann stehen mit Landrat Andreas Siebert und MVZ-Geschäftsführer Alfred Karl Walter in der MVZ-Praxis.
ANZEIGE
1 Kommentar
Das mit den bürokratischen Hindernissen ist der Hauptgrund für die teilweise miserable Versorgung im ländlichen Bereich:
Angefangen von den Problemen mit dem ÖPNV zum Arzt, zum Krankenhaus und zu einer Apotheke zu kommen. Der Blödsinn mit dem D- Arzt bei beruflichen Unfällen.
Oder der vWahnsinnmkit ePa – e-Rezeptb – digitale Organspende ohne Körperspende unddas noch nicht einam gebündelt in einer bundesweitgültigen App.
Jetzt gibt es auch Apps von Krankenkassen und Apotheken mit genau den gleichen Zwecken.
Und nichts funktioniert weil man wieder mal eine Organisation gegründet hat die nicht im Stande iist das fehelrfreinund scnell umzusetzen.
Man kann sich ja noch nicht mal bei einem Arzt für das eRezept registrieren und identifizieren.
Medikamente bestellennudn dann zu Hause bestätigen – geht nicht, weil man in einer mobilen Welt genau das nicht hinkriegt.
Für mich bauch ein Zeichen für Unfähigkeit !
Wie Ladenschluss ohne Personal!
Einfach irre was Deutschland alels unternimmt um nach und nach in den Status eines Entwicklungslandes abzugleiten.
Kommentare wurden geschlossen.