SCHWALMSTADT-ZIEGENHAIN. Für die Gründonnerstagübung der Schwalmstädter Feuerwehr-Einsatzabteilungen Treysa und Ziegenhain sollte in der Grundschule am Alleeplatz in Schwalmstadt-Ziegenhain ein Feuer ausgebrochen sein:
Ein Kind hatte im Bereich der Schultoiletten im Untergeschoss gezündelt, woraufhin dichter, undurchdringlicher Brandrauch entstand, der sich schnell in großen Teilen des Gebäudes ausbreitete.
Für die gegen 18 Uhr noch anwesenden Personen, darunter Kinder und Erwachsene, bestand keine Möglichkeit, das Gebäude selbstständig zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen.
Dieses Szenario wurde von Marcel Ochs, dem Wehrführer aus Ziegenhain, für die traditionelle Gründonnerstagübung entworfen, die jährlich abwechselnd von den beiden größten Schwalmstädter Stadtteilfeuerwehren Treysa und Ziegenhain organisiert wird.
Mit dem Eintreffen des Kommandowagens der Feuerwehr Schwalmstadt übernahm der stellvertretende Wehrführer in Ziegenhain, Philipp Völker, der seit Januar im Amt ist, die Einsatzleitung. Er informierte sich zunächst beim Hausmeister der Grundschule über die Lage und erfuhr unter anderem, dass sich noch etwa 25 Personen im Gebäude befanden.
Von da an liefen die Rettungsmaßnahmen auf Hochtouren: Während Abschnittleiter ihre Teams instruierten, sorgten andere Kameraden für eine sichere Wasserversorgung und rüsteten sich mit Atemschutzgeräten aus. Mehrere Trupps drangen unter schwerem Atemschutz in das verrauchte Gebäude ein, wo die Sicht so schlecht war, dass man die eigene Hand vor Augen nicht sehen konnte. Mit der Drehleiter wurden Personen aus dem 2. Obergeschoss gerettet. Nachdem die Quelle des Brandrauchs lokalisiert worden war, gelang es, alle verbliebenen Personen sicher ins Freie zu bringen, wo sie von der Feuerwehr betreut und je nach Verletzungsgrad medizinisch versorgt wurden.
Trotz widriger Wetterverhältnisse – ein Gewitter zog fünf Minuten vor Übungsbeginn über Schwalmstadt – versammelten sich zahlreiche Zuschauer am Alleeplatz, um das Szenario zu verfolgen.
Ein Feuerwehrmann sorgte für zusätzliche Realitätsnähe, indem er das Gebäude künstlich vernebelte und mit audiovisuellen Effekten arbeitete, um die Anspannung der Einsatzkräfte zu steigern. Rund 60 Feuerwehrleute aus Treysa und Ziegenhain hatten sich an der Übung beteiligt. (wal)
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