Einsatz unter Extrembedingungen
BORKEN. In einer beeindruckenden Demonstration von Teamarbeit und Einsatzbereitschaft führte die Feuerwehr Borken einen hochkomplexen Übungseinsatz durch.
Zielobjekt der Übung am Dienstagabend war das weitläufige Gelände der Raiffeisen Waren in Borken, genauer die Halle des Getreidelagers. Entworfen von Marco Bräutigam, simulierte das Szenario einen Brand mit drei vermissten Personen in einem stark verrauchten Umfeld, das die Sichtweite drastisch reduzierte.
Drei fiktive Brandherde innerhalb der Halle sorgten für eine intensive Rauchentwicklung, die die Bedingungen eines echten Einsatzes nachahmte. Um den wöchentlichen Übungsdienst auszuweiten, holte sich Bräutigam Unterstützung von den Kameraden aus Fritzlar-Geismar, die in ihrer Heimatstadt Teil des Katastrophenschutzzuges sind.
Mit dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte unter der Führung von Einsatzleiter Timo Heyen verdichtete sich das Szenario. Starke Rauchschwaden, die aus den Fugen des Gebäudes drangen, und der Bericht eines Mitarbeiters über drei vermisste Personen setzten den Rahmen für eine anspruchsvolle Rettungsmission. Die einzige Tür auf der östlichen Seite des Gebäudes diente als kritischer Zugangspunkt, durch den sich mehrere Atemschutztrupps vorsichtig vorwärts tasteten, um die Vermissten zu lokalisieren.
Die Herausforderung der Wasserversorgung wurde durch eine gemeinsame Anstrengung der Feuerwehrleute aus Borken und Fritzlar überwunden, während die Drehleiter in Stellung gebracht wurde, um im Bedarfsfall von oben löschen zu können. Obwohl ein direkter Löscheinsatz letztendlich nicht erforderlich war, erwies sich das Licht der Scheinwerfer der Drehleiter als entscheidend für die Ausleuchtung des Einsatzortes. Nach und nach konnten alle vermissten Personen gefunden und in Sicherheit gebracht werden.
Um die Dynamik der Übung weiter zu steigern, fügte Heyen eine „Mayday“-Situation ein, die den Ernstfall eines in Not geratenen Feuerwehrmannes simulierte. Diese unerwartete Wendung forderte schnelles Handeln und besonnene Entscheidungen, um die fiktive Gefahr abzuwenden. Der in Not geratene Feuerwehrmann konnte dann auch schnell gefunden und gerettet werden.
Die abschließende kritische Nachbesprechung bot den Feuerwehrleuten die Möglichkeit, Lehren aus der Übung zu ziehen und Bereiche zu identifizieren, in denen Verbesserungen möglich sind. Die Anerkennung für den gezeigten Einsatz kam von Steffen Richard, einem Mitarbeiter der Raiffeisen GmbH, der sich bei den rund 30 teilnehmenden Frauen und Männern mit einem Snack für ihren professionellen Einsatz am Warenlager bedankte.
Diese Übung unterstrich nicht nur die Bedeutung der Teamarbeit und des praktischen Trainings, sondern stärkte auch die interkommunale Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren von Borken und Fritzlar-Geismar. (wal)
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