Regierungspräsidium Gießen präsentiert Arbeitsschutzmaßnahmen auf der BAUExpo
GIEßEN. Die Arbeitssicherheit steht im Baugewerbe vor großen Herausforderungen: Das Regierungspräsidium Gießen registrierte im Jahr 2023 insgesamt 3.290 Arbeitsunfälle, wobei Absturzunfälle einen signifikanten Anteil ausmachten.
Diese alarmierende Statistik unterstreicht die Notwendigkeit einer konsequenten Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen, insbesondere im Hinblick auf die Absicherung gegen Abstürze. Dr. Christoph Ullrich, der Regierungspräsident von Gießen, hebt hervor, dass viele dieser Unfälle vermeidbar wären, wenn im Vorfeld entsprechende Sicherheitsvorkehrungen getroffen und die bestehenden Vorschriften eingehalten würden.
Ein besorgniserregender Trend zeigt sich vornehmlich bei der Installation von Photovoltaikanlagen: Oft wird aus Zeit- und Kostengründen auf die erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen verzichtet, was das Risiko schwerwiegender Unfälle deutlich erhöht. Jörg Heller, ein erfahrener Baukontrolleur im Arbeitsschutz des RP Gießen, weist darauf hin, dass gerade kurzzeitige Arbeiten häufig ohne die notwendige Absicherung durchgeführt werden. Er appelliert an Bauherren, stets auf die Einbeziehung von Gerüsten in Angeboten zu bestehen, um die Sicherheit der Arbeiter zu gewährleisten.
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Trotz eines leichten Rückgangs der Unfallzahlen im Vergleich zum Vorjahr bleibt die Situation ernst: 299 Unfälle waren so gravierend, dass sie eine detaillierte Untersuchung erforderten. Michèle Wachkamp, Leiterin des Dezernats Arbeitsschutz beim RP Gießen, betont die unverzichtbare Rolle von Gefährdungsbeurteilungen und Schutzmaßnahmen. Sie mahnt, dass der Arbeitsschutz eine kontinuierliche Aufgabe ist und regelmäßige Kontrollen unerlässlich sind, um die Sicherheit der Beschäftigten zu gewährleisten.
Die BAUExpo in Gießen bietet eine Plattform, um auf die Bedeutung des Arbeitsschutzes aufmerksam zu machen. Vom 8. bis 10. März 2024 informieren die Expertinnen und Experten des Regierungspräsidiums Gießen in Halle 4, Stand A-2, über effektive Schutzmaßnahmen gegen Abstürze sowie über Sicherheitsvorkehrungen bei der energetischen Sanierung, insbesondere im Umgang mit asbesthaltigen Materialien. Die Messebesucher sind eingeladen, sich über die Risiken und Schutzmaßnahmen im Baugewerbe zu informieren und somit einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitssicherheit zu leisten. (wal)