SPD nominiert Daniel Jung als Bürgermeisterkandidat
BAUNATAL. Zum 3. Mal innerhalb von 6 Jahren steht Baunatal vor einer Bürgermeisterwahl. Zum dritten Mal nominiert die nach Wahlergebnissen stärkste politische Kraft seit Bestehen der Stadt, die SPD, einen Bürgermeisterkandidaten.
Mit Daniel Jung fällt die Nominierungsentscheidung konsequent und folgerichtig auf den zurzeit geschäftsführenden Bürgermeister, der seit etwa fünf Jahren das Amt des Ersten Stadtrates innehat. Zum zweiten Mal in dieser Zeit führt er beide Ämter gleichzeitig und füllt diese aus. Die beiden vorherigen Amtsinhaberinnen Silke Engler und Manuela Strube haben sich aus dem Baunataler Rathaus als Vizelandrätin im Landkreis Kassel beziehungsweise Staatssekretärin in Hessen empfohlen.
Daniel Jung möchte auch in herausfordernden Phasen von Klima-, Industriellem- und Demografischem Wandel sowie einer offensichtlich verwandelten Friedensordnung mit Vernunft, Sachverstand und kreativen Gedanken die „Idee von Baunatal“ weitertragen.
In seiner persönlichen Ansprache erinnerte der mit 91,1 Prozent der anwesenden Delegierten der sieben Baunataler Ortsvereine nominierte Kandidat daran, dass das, was Baunatal immer ausgemacht hat, nach wie vor gilt:
Die Idee von Baunatal war stets die einer chancenreichen Stadt…
- ohne ungerechte Schranken durch die Überwindung sozialer Gegensätze für VW-Arbeiter, bürgerliche Mitte, Selbständige und für alle gesellschaftlichen Gruppen gleichermaßen.
- in der nicht nach Herkunft oder Einkommen gefragt wird und in der vom Kindergarten über Schule, Sport, Freizeit und beruflicher Entwicklung alle die gleichen Möglichkeiten haben.
- in der vor der Politik, der Stadtverwaltung und den Institutionen alle Baunataler chancengleich sind und
- in der jeder Mensch dieselbe überdurchschnittliche städtische Infrastruktur für Sport, Freizeit, Kinderbetreuung und vieles mehr genießt.
Baunatal sei mit seinen Ressourcen zu jeder Zeit sorgfältig umgegangen, habe nicht über seine Verhältnisse gelebt, sondern die besonderen finanziellen Möglichkeiten zum Wohle aller eingesetzt. Rücklagen aus dieser Zeit haben bisher geholfen, die Krise zu überbrücken.
Stadt ideenreich weiterentwickeln
Inzwischen sei jedoch klar, dass eine 60 Jahre lang in konstanter Sicherheit entstandene Infrastruktur mit bisherigen Mitteln nicht zu halten ist. Jetzt seien Ideen gefragt, um entstandene Überkapazitäten und Doppelstrukturen zu identifizieren und schmerzfrei abzubauen. Gleichzeitig Infrastruktur entweder anzupassen, im Einzelfall in persönliche oder gemeinschaftliche Verantwortung der Nutzenden zu übertragen oder zu wandeln und zusätzliche beziehungsweise bisher unentdeckte Nutzungsmöglichkeiten zu erschließen.
Gleichzeitig gilt es, Ausgaben anzupassen, sagt Jung und Einnahmen zu erhöhen. „Dabei wollen wir uns auch in Zukunft stets daran ausrichten, kommunale Durchschnittswerte zu unterschreiten, also unseren Bürgerinnen und Bürgern überdurchschnittlich gute Lebensbedingungen bieten.
Der richtige Zeitpunkt für gemeinsames Handeln
Es sei nicht der richtige Zeitpunkt und es seien nicht die passenden Themen, um in der Stadt gegeneinander zu arbeiten und sich von einem politischen Ego leiten zu lassen. Daniel Jung betont, dass der Wandel in Baunatal nur im Miteinander möglichst aller politischen Kräfte gelinge. Der Kurs des Dialogs und der gemeinsamen Entscheidungen ist existenziell, um Baunatal zugleich auf verschiedenen Ebenen zu entwickeln, in denen jetzt Nachfrage entsteht.
„Ich komme aus dem Rathaus, aus der Verwaltung und kann jetzt in Baunatal für Kontinuität und Stabilität sorgen. Ich stehe für den gemeinsamen Blick nach vorn. Für Miteinander und die Fähigkeit zu Zusammenarbeit und Kompromissen, um die Stadt nach vorne zu bringen. Die Idee von Baunatal als einer Stadt der Chancen und Möglichkeiten für alle lebt! Und es liegt an uns, sie mit neuen Einfällen und Projekten zu untermauern, die uns nach vorne bringen, die Entwicklungen ermöglichen und neue
Chancen schaffen!“
Zuvor hatten Stadtverbandsvorsitzender Christian Strube und Fraktionsvorsitzender Udo Rodenberg bereits den gemeinsamen Vorschlag von Vorstand und Fraktion begründet und die aus ihrer Sicht hervorragende Arbeit von Daniel Jung in seinen bisherigen fünf Jahren als Erster Stadtrat hervorgehoben. Beide waren sich einig, dass er die richtige Person zur richtigen Zeit am richtigen Ort sei, und sagten ihm im Namen von Partei und Fraktion die volle Unterstützung im kommenden Wahlkampf zu.
Zur Person Daniel Jung
Daniel Jung hat als 43 Jahre alter Familienvater und erfahrener Dipl. Volkswirt in vielen Lebens- und Berufsphasen, sowohl in der Wissenschaft und Wirtschaft als auch in der kommunalen Verwaltung viele Herausforderungen gemeistert. Vor seinem Dienstantritt als Erster Stadtrat im Jahr 2019 war Daniel Jung mehr als 18 Jahre ehrenamtlich auf verschiedenen Ebenen der Kommunalpolitik tätig. (pm | rs)
Anzeige
2 Kommentare
Es lebt sich gut in Baunatal. Das wusste auch Edmund Borschel, als er mit seiner jungen Familie nach Baunatal zog. Freie Kindergarten- und Kita-Plätze, viele Sportmöglichkeiten und niedrige Grundsteuern. Ja, Baunatal hat gut gelebt von Volkswagen und in der ersten Automobilkrise vor Jahrzehnten VW nicht nur in Baunatal gehalten, sondern für die Original-Teile-Center Bedingungen geschaffen, die den Standort nicht nur sicherten, sondern auch stärkten.
Jener Edmund Borschel war stolz auf die Baunataler Infrastruktur, die Familienfreundlichkeit, die frühe und konsequente Umsetzung von Fernwärme und Photovoltaik. Und doch rieb er sich immer an den charismatischen Bürgermeistern und Bürgermeisterinnen. „Konstruktive Vorschläge/Anträge“ wurden nicht mit „wenig stichhaltigen Argumenten konsequent abgelehnt“, sondern weil sie nicht durchdacht oder mit finanziellen Risiken oder übergebührlichen Belastungen für Bürger und Bauwillige verbunden waren. SPD-Politik galt immer für Alle und suchte oft einen Kompromiss. Als alle anderen Fraktionen schon längst auf Sparen eingestellt waren, kannten Borschels Forderungen an den Stadthaushalt oft keine Grenzen und waren nicht finanzierbar.
Freundlich lächelnd will Borschel auch mit seinem Kommentar den im Gewand verborgenen Dolch in die Eingeweide von Daniel Jung stoßen. Sein Hinweis auf eine „Residenzpflicht für Bürgermeister“, die es nicht gibt, ist ein Beispiel dafür. Er will ihm vorwerfen, dass Jung zwar vom ersten Tag an in Altenritte wohnt und lebt, seine Familie aus beruflichen Gründen und wegen deren Freundeskreise aber noch immer in der alten Heimat den Lebensmittelpunkt hat. Sehr viele Wählerinnen und Wähler wünschen sich einen auswärtigen, kompetenten Kandidaten. Daniel Jung wirft er ausgerechnet dies vor. Warum?
Daniel Jung lässt keinen Zweifel daran, dass sich seine Familie perspektivisch mit ihm gemeinsam nach Baunatal orientieren wird und auch schon jetzt mit dem Herzen in Baunatal ist, wenn er zum Bürgermeister gewählt wird.
Da werden in der Analyse der Vergangenheit mit den hauptsächlich von der SPD zu verantwortenden Verfehlungen auf der Versammlung doch einige Falschmeldungen verbreitet. Vielleicht ist es auch ein verklärter Blick auf vieles was schiefgelaufen ist und wie lange wir in Baunatal über unsere Verhältnisse gelebt haben, im Vertrauen auf gesicherte Steuermillionen des größten Arbeitgebers. Die fetten Jahre sind vorbei!
Wer mehr als 60 Jahre allein im Baunataler Rathaus und in der Stadt regierte, sollte aber auch lernen, die Konsequenzen zu tragen, auch personell, denn er konnte beliebig durchregieren. Mahnungen und konstruktive Vorschläge/Anträge der anderen Fraktionen wurden oft mit wenig stichhaltigen Argumenten konsequent abgelehnt.
Schon komisch, dass D.J. nicht schon vor 2 Jahren der richtige BGM-Kandidat am richtigen Ort für die SPD war!!! Da waren die Genossen scheinbar noch nicht überzeugt und wählten eine andere Kandidatin.
Die Wählerinnen wird sicherlich auch interessieren, wie alle BGM- Kandidaten zur „Residenzpflicht“ von BGM stehen, und damit einem Bekenntnis zu und einer Identifikation mit ihrer Kommune.
Es wird also spannend in dem bevorstehenden Wahlkampf, ganz zu schweigen, wen D.J. im Doppelpack als möglichen 1.SR präsentiert, sollte er denn tatsächlich gewählt werden.
Kommentare wurden geschlossen.