Außergewöhnlicher Funkkontakt: 72.000 km von Hessen zur Antarktis

KNÜLLWALD / MELSUNGEN / ANTARKTIS. Ein bemerkenswerter Funkkontakt erstreckte sich über 72.000 km von Nordhessen bis in die Antarktis. Trotz der Annahme einiger, dass die direkte Entfernung lediglich etwa 14.000 km beträgt, erklärt sich die enorme Distanz durch die Beteiligung des ersten geostationären Amateurfunk-Satelliten, Es’hail-2 / QO-100, der in rund 36.000 km Höhe die Erde umkreist.

Andre Hippmann, ein Funkamateur aus Remsfeld und Mitglied des Melsunger Ortsverbands des Deutschen Amateur-Radio-Clubs (DARC), führte ein ausgiebiges Gespräch mit einem Mitglied der Neumayer III Forschungsstation in der Antarktis. Die Gesamtdistanz ergibt sich aus der doppelten Strecke des Funksignals: von Remsfeld zum Satelliten und von dort zur Antarktis.

In der Forschungsstation arbeitet Felix Riess, ebenfalls ein leidenschaftlicher Funkamateur, der es anderen Funkbegeisterten ermöglicht, Kontakt zur entlegenen Station aufzunehmen. Die Forschungsstation, die über das Amateurfunkrufzeichen DP0GVN verfügt, bietet seltene Gelegenheiten für Funkamateure weltweit, eine Verbindung herzustellen. Während des Gesprächs teilte Riess seine Erfahrungen vom Leben und Arbeiten unter extremen Bedingungen im ewigen Eis, einschließlich heftiger Schneestürme und der nicht untergehenden Sonne während des polaren Sommers, mit.

Darüber hinaus bietet die Forschungsstation in Kooperation mit lokalen Funkamateuren Schulklassen die Möglichkeit, über den QO-100 Satelliten Fragen an die Wissenschaftler zu stellen und direkt Antworten zu erhalten. Diese Initiative bietet einen einzigartigen Einblick in die Forschungsarbeit und das tägliche Leben in der Antarktis.

Für interessierte Schulklassen oder Einzelpersonen, die mehr über dieses Thema oder den Amateurfunk im Allgemeinen erfahren möchten, stehen der Vorsitzende des DARC Ortsverbandes Melsungen, Ralf Juchem, unter DL4ZAA@darc.de und Andre Hippmann unter DK5HI@darc.de als Ansprechpartner zur Verfügung. (wal)