Klare Worte auf der JHV der Feuerwehr Frielendorf
FRIELENDORF. Auf ein ereignisreiches Jahr blickte jüngst die Feuerwehr in Frielendorf zurück. Die Brandschützer trafen sich zur Jahreshauptversammlung erstmals im Saal des Hotels Hassia. Dabei wurden von allen Rednern klare Worte gefunden. Über 170 Feuerwehrleute waren der Einladung gefolgt. Die Organisation des Abends lag in den Händen der Feuerwehr Linsingen.
Bürgermeister Jens Nöll bedankte sich bei den Einsatzkräften für den Einsatz und das Engagement im vergangenen Jahr. Nöll hob die herausragende Bedeutung des Ehrenamts hervor. Die Freiwillige Feuerwehr übernehme eine sehr bedeutende Aufgabe nicht nur in der Gemeinde Frielendorf, sagte der Bürgermeister: „Nämlich keine geringere als den Schutz des Lebens aller Bürgerinnen und Bürger sowie deren Hab und Gut.“ Die Feuerwehr stehe für aktives Miteinander und Gemeinschaftssinn, so der Verwaltungschef weiter und betonte: „Ihr steht für Zusammenhalt. Und ihr gebt den Menschen aller Altersstufen und generationsübergreifend damit in meinen Augen das, was den Kitt unserer Gesellschaft ausmacht: Eine Heimat!“
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben von Jens Nöll für die Sicherheit der Frielendorfer Bürger 1,12 Millionen Euro ausgegeben. 2024 möchte der Marktflecken in den Brandschutz und damit auch in die Sicherheit der Feuerwehrfrauen und -männer weiter investieren. „Allein die Investitionssumme in Gebäude ist aktuell mit fast 1,3 Millionen Euro geplant. Im Ergebnishaushalt 2024 sind Gesamtaufwendungen von 431.407 Euro für den Bereich Brandschutz vorgesehen“, so der Bürgermeister.
Das Brandschutz nicht umsonst zu haben sei, sei auch der Feuerwehr bewusst, betonte Gemeindebrandinspektor Christian Nill: „Der Bedarfs- und Entwicklungsplan ist keine Erfindung der Feuerwehr. Er wird von der Gemeinde mit Unterstützung der Feuerwehr aufgestellt.“ Der aktuelle BEP sei von Gemeindevorstand und Gemeindevertretung einstimmig verabschiedet worden, erinnerte Nill: „Dass jetzt vieles davon in Zweifel gezogen wird, ist eine Klatsche für das Ehrenamt Feuerwehr bei uns in Frielendorf! Für jeden einzelnen, der hier in Uniform sitzt und sich ehrenamtlich für die Sicherheit in unserer Gemeinde einsetzt.“
Spätestens nach dem Bericht 2023 des Technischen Prüfdienst Hessen sei klar, dass in die Gebäudeinfrastruktur investiert werden müsse, mahnte der Gemeindebrandinspektor: „Die 1,3 Millionen Euro sind ein guter Anfang, aber wir als Feuerwehr haben letztes Jahr geschätzt, dass bis zum Ende des BEPs 2029 rund 10 Millionen Investition nur für bauliche Maßnahmen notwendig sein werden. Das sind nur noch 4 weitere Haushalte.“
Isabelle Vaupel, die Vorsitzende der Gemeindevertretung, machte deutlich, dass das Parlament an der Seite der Feuerwehr stehe: „Euer ehrenamtliches Engagement stellt einen wichtigen und unentbehrlichen Pfeiler für unsere Gemeinde dar.“ Der beschlossene Bedarfs- und Entwicklungsplan müsse wie einstimmig beschlossen auch im Bereich der Infrastruktur umgesetzt werden, so Vaupel: „Was ich aber nicht verstehen kann, ist, dass sich die Vorschriften ständig verschärfen. Vielleicht sollten auch die Bürgermeister mal zum Streik aufrufen und mit sämtlichen Feuerwehrfahrzeugen nach Wiesbaden fahren, um gegen die immer strengeren Vorschriften zu demonstrieren.“ Es könne doch nicht sein, dass für die kleinen Feuerwehren der Gemeinde Frielendorf Feuerwehrhäuser gebaut werden müssten wie für die Flughafenfeuerwehr in Frankfurt, sagte Isabelle Vaupel. (pm)
Zahlen Daten Fakten
- 281 Einsakräfte, davon 54 Frauen
- 96 Kinder und Jugendliche in der Jugendfeuerwehr
- 86 Einsätze
- 158 besuchte Feuerwehrlehrgänge
- 95 Atemschutzgeräteträger
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5 Kommentare
In Ottrau werden die Ortsteil Feuerwehren seitens der Gemeinde mit Füssen getreten in dem sie gezwungen werden Einsatzfähige Fahrzeuge abzugeben
Schizophren wie alle Feuerwehr Diskussionen in allen Gemeinden. Das Geld für die verabschiedeten BEP ist einfach nicht mehr da. Da wäre Sparen von allen Seiten angesagt. Aber die Feuerwehr will 10 Mio ausgeben, die Frielendorf sicher nicht hat. Aber wer das sagt, diskreditiert die Feuerwehr. In Schwalmstadt ist die erste Ortsteilfeuerwehr nicht mehr einsatzfähig, zu wenig Leute. Aber Haus, Einsatzfahrzeuge und Mannschaftsbusse müssen laut BEP sicher noch beschafft werden. Es ist eine eigene Welt….
Soso welche Wehr soll dass denn sein in Schwalmstadt? Dann mal Butter bei die Fische.
Michelsberg
Warum wurde dann der Wehrführer und sein Stellv. in der letzten Stadtverordnetenversammlung noch zu Ehrenbeamten ernannt?
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