ERSTMELDUNG
SCHWALMSTADT-TREYSA. Am frühen Sonntagabend brannte es im Elisabeth-Haus der Hephata Diakonie in der Straße „Auf der Leith“ in Schwalmstadt-Treysa, direkt gegenüber dem Hephata-Stammgelände. In dem Gebäude befinden sich unter anderem Tagungsräume, Unterkünfte für Hephata-Mitarbeiter sowie Studenten und Pilger, so Hephata-Pressesprecherin Melanie Schmitt.
Die Ursache für das Feuer, das mutmaßlich in einem im Untergeschoss befindlichen Raum (Kellerraum/Ablageraum/Fahrradraum – unter anderem standen dort auch E-Bikes) ausgebrochen war, sorgte für eine erhebliche Rauchentwicklung. Der Brandrauch zog über das Treppenhaus in mehrere Wohnungen.
Bewohnerin mithilfe von Leiter gerettet
Der überwiegende Teil der zur Brandzeit anwesenden Bewohner verließ das Haus über das verrauchte Treppenhaus. Da die Drehleiter am zur Stadt hin gewandten Gebäudeteil nicht in Stellung gebracht werden konnte, musste eine mobile Leiter angestellt werden. Alarmierte Feuerwehrleute retteten dann noch eine Bewohnerin mithilfe der Leiter aus einem Fenster, das sich im 2. Obergeschoss befand. Der Fluchtweg Treppenhaus war zu diesem Zeitpunkt aufgrund des Brandrauchs nicht mehr begehbar. Ein Notarzt „sichtete“ vier Bewohner des Hauses, die dem Brandrauch ausgesetzt waren.
Drei Bewohnerinnen (18, 20 und 24 Jahre alt) kamen vorsichtshalber in Krankenhäuser nach Schwalmstadt und Alsfeld, eine Person verweigerte die Mitfahrt in ein Krankenhaus.
Keller mit Schaum geflutet
Das komplette Haus suchten Feuerwehrleute dann noch unter Atemschutz nach Menschen ab, fanden aber glücklicherweise niemanden. Zeitgleich begannen die Lüftungsmaßnahmen. Nachdem der Brandherd gefunden worden war, löschten Feuerwehrleute zunächst mit Wasser. Letztlich mussten der Kellerraum und die dort immer wieder auflodernden Gegenstände mit Netzmittel (Löschschaum) geflutet werden. Auch Stunden nach dem aktuellen Ereignis quoll noch starker Rauch aus dem Gebäude. Die Löscharbeiten dauerten noch an (23:30 Uhr).
Zwischenzeitlich mussten aufgrund der tiefen Temperaturen noch die Sachsenhäuser Straße und die Straße „Auf der Leith“ gestreut werden.
Hephata versorgte Helfer
Hephata-Küchenchef Andreas Reckziegel und viele fleißige Hephata-Mitarbeiter richteten nahe dem Brandort eine provisorische Verpflegungsstation ein. Hier wurden die eingesetzten Helfer und Helferinnen unter anderem mit Suppen und warmen Getränken versorgt.
Das Gebäude ist aktuell und für eine unbestimmte Zeit unbewohnbar. Alle Bewohner des Elisabeth-Hauses kamen aber in anderen Unterkünften der Hephata-Diakonie unter.
Über 100 Helferinnen und Helfer im Einsatz
Vor Ort waren mehrere Rettungsteams des DRK, ein Team des Malteser-Hilfsdienstes, ein Notarztteam sowie der Organisatorische Leiter Rettungsdienst, Helge Stuhlmann. Die Einsatzleitung der Feuerwehren hatte Stadtbrandinspektor Tim Köhler. Ihm zur Seite stand sein Stellvertreter Mike Kern, der auch für den Gerätewagen Atemschutz zuständig war, der später aufgrund der Vielzahl benötigter Atemschutzgeräte nachalarmiert wurde. Die Brandschutzaufsicht hatte Kreisbrandmeister Thomas Thiel. Bis zum Berichtszeitpunkt waren 81 Feuerwehrleute aus Dittershausen, Florshain, Treysa und Ziegenhain im Einsatz.
Vom THW wurden Fachberater aus Treysa und Homberg angefordert, die die Statik des Gebäudes überprüfen sollten, da weite Teile der Betondecke aufgrund der Hitzeentwicklungen abgebrochen waren. Beamte der Polizeistation Schwalmstadt und Homberger Kriminalpolizisten führten erste Befragungen durch und begannen mit den Ermittlungen.
Hephata-Vorstand Dr. Michael Gerhard, Hephata-Pressesprecherin Melanie Schmitt sowie Schwalmstadts Bürgermeister Tobias Kreuter machten ebenfalls ein Bild vor Ort.
An dem Gebäude entstand nach vorläufigen Schätzungen ein Sachschaden im unteren sechsstelligen Euro-Bereich, so ein Polizeisprecher. Wir berichten nach. (wal)
Kontakt: Polizeistation Schwalmstadt