SCHWALMSTADT. Im Rahmen eines Lehrforschungsprojekts des Bachelorstudiengangs Soziale Arbeit an der Evangelischen Hochschule Darmstadt (EHD) am Standort Schwalmstadt-Treysa haben Studierende in den letzten beiden Semestern in Zusammenarbeit mit der Sozialverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises die Erfahrungen von Zugewanderten und Asylsuchenden beim Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt untersucht.
Die Ergebnisse des Projekts wurden während einer Abschlussveranstaltung auf dem Hephata-Campus der EHD präsentiert. Rund 25 Gäste aus dem WIR-Koordinations-Netzwerk und der Sozialverwaltung des Schwalm-Eder-Kreises waren anwesend. Prof. Dr. Susanne Gerner und Prof. h.c. Dr. Marina Menz, die das Lehrforschungsprojekt leiteten, betonten die Besonderheit und die Herausforderungen des Themas.
Die Studierenden, darunter auch Anna-Giulia Santangelo, führten Interviews mit Experten aus der Sozialverwaltung sowie mit Asylsuchenden und Zugewanderten aus verschiedenen Ländern. Die qualitativen Auswertungen der Interviews zeigten, dass der Arbeitsmarktzugang für viele Zugewanderte und Asylsuchende langwierig und frustrierend sein kann. Sprachbarrieren, komplexe Strukturen, fehlende Anerkennung von Qualifikationen und ein überlastetes Hilfesystem erschwerten den Einstieg. Einige hatten zudem falsche Vorstellungen vom deutschen Arbeitsmarkt und sahen sich mit Rassismus konfrontiert.
Besonders interessant für die Studierenden waren jedoch auch erfolgreiche Fälle beruflicher Integration. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen nicht nur den Studierenden im weiteren Verlauf ihres Studiums dienen, sondern auch für den Schwalm-Eder-Kreis von Bedeutung sein. Jürgen Kaufmann, der Erste Kreisbeigeordnete, betonte die Relevanz der „praxisnahen Forschung“ für die Erkenntnisse über die Erfahrungen von Migrantinnen und Migranten sowie für die Identifikation von Handlungsbedarfen. Ziel sei es, Perspektiven zu entwickeln und die Arbeitsaufnahme zu erleichtern.
Das Bild
Studierende präsentierten ihre Forschungsergebnisse zum Thema Arbeitsmarktzugänge für Zugewanderte. Prof. Dr. Susanne Gerner (rechts) und Prof. h.c. Dr. Marina Menz (per Video zugeschaltet) leiteten das Lehrforschungsseminar. (wal)
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2 Kommentare
Wer berechtigt Asyl gewährt bekommt soll dies auch Erhalten und auch für seinen Unterhalt mit Arbeit Sorgen müssen.
Wer Asyl gewährt bekommen hat und straffällig wird ist sofort Abzuschieben ohne wenn und aber, egal was dann im Herkunftsland passieren würde.
Ein zentraler Fakt bleibt hier unberücksichtigt: das Asylgesetz sieht doch nach aktuellem Stand gar keine Integration in den Arbeitsmarkt vor?
Asyl per se ist temporärer Schutz vor Gefahr. Mit dem Forschungshintergrund müsste das schon klar benannt werden, dass auf Asyl nicht dazu gedacht ist, Menschen einwandern zu lassen, um sie in den Arbeitsmarkt zu integrieren.
Da ist die Bundespolitik gefragt mit der Überarbeitung des Einwanderungsrechts.
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