KASSEL. Das neu formierte Bündnis „Kassel gegen Rechts“ lädt am Donnerstag, 25.01.2024, um 17:30 Uhr zu einem offenen Treffen im Foyer der Alten Färberei (Universitätsplatz 10, 34127 Kassel) ein.
Die Initiatorinnen und Initiatoren betonen in einer Pressemitteilung die Notwendigkeit, die Energie der zahlreichen Menschen auf den Straßen für den Aufbau einer langfristigen Organisation gegen Rechts zu nutzen. Besonders Menschen, die bisher nicht politisch aktiv waren, werden ermutigt, sich zu engagieren, so Matilda Mitzlaff, Mitinitiatorin des Treffens.
Neben dem direkten Einsatz gegen rechte Strömungen fordert das Bündnis Veränderungen innerhalb demokratischer Parteien. Der Kampf für soziale Gerechtigkeit und humane Asylpolitik wird als untrennbar mit dem Widerstand gegen Rechts betrachtet.
Die Initiatorinnen und Initiatoren sehen die aktuelle Debatte über ein AfD-Verbot als wichtig an, betonen jedoch, dass dies allein nicht ausreicht, um das Kernproblem zu lösen. Das Bündnis positioniert sich explizit nicht nur gegen die AfD, sondern auch gegen den gesellschaftlichen Rechtsruck. Lösungen, die bei den Menschen ankommen, werden als effektiver Schutz der Demokratie betrachtet, im Gegensatz zu rein rhetorischen Maßnahmen.
In den letzten Monaten haben demokratische Parteien bedenklicher Weise rechte Positionen übernommen, wie am Beispiel des kürzlich beschlossenen „Rückführungsverbesserungsgesetzes“ deutlich wird. Matilda Mitzlaff, Mitinitiatorin des Bündnisses, warnt davor, dass die Akzeptanz rechter Forderungen nicht die AfD schwächt, sondern ihr Tür und Tor öffnet, sich immer radikaler zu positionieren.
Die Gründerinnen und Gründer des Bündnisses sind Aktivistinnen und Aktivisten von „Fridays for Future“ und Einzelpersonen. Informationen sind auf Instagram unter „Kassel_gegen_rechts“ oder per E-Mail unter Kasselgegenrechts@gmail.com (wal)
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3 Kommentare
Hallo Zusammen,
vielen Dank für Euer wichtiges und absolut notwendiges Engagement. Leider werde ich am Donnerstag an einer ähnlichen Online-Veranstaltung von compact! teilnehmen, weswegen ich nicht mit Euch diskutieren kann. Daher möchte ich hiermit den Kern meiner persönlichen Überlegungen als einen evtl. Diskussionsstoff mitteilen:
Eine politische Lösung ist in meinen Augen nur dann möglich, wenn in diesem Land endlich über den wahren Grund der Krisen diskutiert wird: „Ungleiche/ungerechte Verteilung der weltweiten Ressourcen“. Wenn die acht reichsten Männer der Welt genauso viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Weltbevölkerung (https://www.oxfam.de/ueber-uns/aktuelles/2017-01-16-8-maenner-besitzen-so-viel-aermere-haelfte-weltbevoelkerung), dann ist es schlicht und ergreifend nicht richtig, die Migration für die aktuelle Krise dieses Landes verantwortlich zu machen. Denn auch in Deutschland klafft die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander. Eine aufrichtige Politik sollte – auch wenn sie nach einer verbreiteten Meinung vom Kapital gelenkt wird – sich öffentlich zu dieser Ungleichheit Stellung nehmen und nicht nach dem Mund der Nazis diskriminierend handeln.
Folgende Fragen müssten jedenfalls Gegenstand von demokratischen Auseinandersetzungen sein:
– Wer profitiert von Kriegen?
– Wer profitiert von gesellschaftlichen Konflikten?
– Wer stellt eine reale Gefahr für Mensch und Umwelt dar?
– Welche Interessen werden wie vertreten bzw. durchgesetzt?
– Kann eine rechte Gesellschaft überleben?
– Welche globalen Zusammenhänge existieren bezüglich der Krisen des profit- und mehrwertorientierten Kapitalismus?
– Ist die Bündelung von demokratischen Kräften auch über die Grenzen von Deutschland hinaus eine Utopie?
– Welche Möglichkeiten solcher Zusammenschlüsse sind realistisch zu nennen?
Eine produktive Zusammenarbeit und gutes Gelingen wünsche ich Euch
Deniz Tükek
Schon beachtlich, wie viele dumme und durch die innere Politik erblindete Menschen es doch gibt in Deutschland.
Ihr macht mit euren Veranstaltungen genau das was die Politik erreichen möchte und öffnet aber im Gegenzug der doch so verhassten, rechtsradikalen und menschenverachtenden AFD alle Tore. Ihr redet vom Schützen der Demokratie und tretet genau diese mit Füßen. Diese, wenn auch mir suspekte, Partei wurde vom Volk gewählt. Die Politiker am Hebel hatten doch genug Zeit sich etwas auszudenken, was dem Volk etwas gebracht hätte, um diese Partei gar nicht erst so groß werden zu lassen, sondern im Keim zu ersticken. Aber genau das war ja den Herren und Damen, in ihrer überheblichen Art der Macht Ausdrückung, gar nicht in den Kopf gekommen. Das kommt davon wenn Dummheit regiert…
Die NSDAP war auch demokratisch gewählt. Damals haben Menschen sich einfach weggeduckt, als sie almählich immer stärker wurde und sie dadurch bestätigt. Am ENde hat dies auch Deutschland Tod und Vernichtung gebracht. Die Kinder fragten dann ihre Eltern: Warum habt ihr nichts dagegen unternommen? Wir haben nichts davon gewusst, war häufig die Antwort.
Warum soll eine ziwile klare Zeichensetzung gegen menschenverachtendes Gedankengut schlecht sein. Sollen wir wieder zusehen, wie Rechte -nur weil sie demokratisch gewählt sind- sich immer mehr verbreiten? Ist der Zug der Demokratie bereits abgefahren? Es gibt so viele Menschen, die einfach denen Glauben, die am Lautesten sind.
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