Drei Ehrennadeln der Gemeinde und ein Landesehrenbrief verliehen
LOHFELDEN. Lohfelden gehört oft zu den schnellsten Gemeinden. Auf jeden Fall gab es einen schnellen Start ins Jahr 2024. Schon am 14. Januar fand der Neujahrsempfang im Bürgerhaus statt.
Über „All die wunderbaren Menschen“ freute sich Norbert Thiele, Vorsitzender der Gemeindevertretung, der alle Gäste, unter ihnen auch Minister Timon Gremmels (noch als MdB), begrüßte und ihnen alles erdenklich Gute für 2024 wünschte. Zum ersten Mal nach Corona, so Thiele, fand wieder ein Neujahrsempfang statt. 2023 rückte an die Stelle nach Ende der Schutzmaßnahmen ein Jahresempfang.
Organisiert hatte die Gemeinde ein kurzes Programm, damit mehr Zeit bleibt für persönliche Gespräche. Das alte Jahr ist erst ein paar Tage vorbei und die guten Vorsätze halten noch an. Der Vorsitzende der Gemeindevertretung formulierte die Hoffnung vieler Bürger, den Krisenmodus bald verlassen zu können. Was machen wir mit Ängsten und Sorgen angesichts von Kriegen, Pandemien und Finanzkrisen? Jedenfalls nicht dem „Masterplan der Populisten“ folgen.
Ausgaben immer hinterfragen
Die Gemeinde sei froh, dass die Flüchtlingsunterbringung kreisweit geregelt ist und die Kreiskliniken gemeinsam von allen demokratischen Parteien getragen werden. Zukünftig können und müssen sie nicht finanziert werden. Er zitierte Cicero: „Die Leute sollen wieder lernen zu arbeiten, anstatt auf öffentliche Rechnung zu leben.“ Auch die Römer kannten wohl ähnliche Phasen in ihrer Republik. Zukünftig gelte es immer zu hinterfragen, für was Steuergelder ausgegeben werden. Egal für was, es gebe immer Proteste aus Lobbygruppen. Die Grundlage des Kapitalismus, das Dauerverfeuern von fossilen Brennstoffen, gelte es zu beenden. Es gehe darum, neue Konzepte für unser Leben zu finden, die weniger schaden? Mehr Hoffnung als Realismus? „Gut, dass der Bürgersinn in Lohfelden weit verbreitet ist!“
Nachdem für eine spontan aus der Partnergemeinde Trutnov angereiste Gästegruppe durch Štěphánka Šichova die Lohfeldener begrüßt hatte, wünschte auch Bürgermeister Uwe Jäger den Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Neujahrsempfangs ebenfalls ein „Frohes neues Jahr“.
2024 wird ein schwieriges Jahr
Er betonte die gute Tradition, gleich zu Beginn des neuen Jahres – zum letzten Mal vor 4 Jahren – einzuladen. Gefühlt war 2023 kein gutes Jahr, stellte der Bürgermeister fest. Kriege in der Ukraine und um Israel, Hochwasser, erhöhte Schul- und Kreisumlage. Schön, dass der Wahlebach in seinem Bett geblieben ist. Die Hochwasserschutzmaßnahmen Lohfeldens wirken. Natürlich gab es viele Anlässe der Freude, wie die neue Kindertagesstätte und der schöne Weihnachtsmarkt.
Finanziell werde 2024 wieder so schwierig wie das vergangene Jahr. Vor vier Jahren schloss der Haushalt noch mit 1 Million Euro im Plus. Gemeinsam werde man sich erneut rauskämpfen. Wenn junge Menschen hier ihre Zukunft sehen, hat auch Lohfelden Zukunft. Jede Gemeinde ist darauf angewiesen, aktuell zu bleiben. Partnerschaften wie nach Trutnov werden sich nach der Corona-Pause neu aufstellen. Ziele sind nur im europäischen Verbund zu erreichen. Es sei eine Stärke der Gemeinde, dass sich so viele Lohfelden bürgerschaftlich engagieren, richtete Uwe Jäger seinen Dank an ehrenamtlich Engagierte.
Kreis sucht nach Lösung für Kliniken
Die Grüße und guten Wünsche des Landkreises Kassel überbrachte Landrat Andreas Siebert und formulierte nachdenklich: Was ist tatsächlich in vier Jahren alles passiert … Die Bundesregierung gäbe im Moment mehr Geld aus, als sie einnimmt. Bei den Landwirten aus dem Landkreis möchte er sich gerne für ihre harte Arbeit bedanken: „Unsere Unterstützung haben sie an dieser Stelle!“ Der Landkreis müsse im kommenden Jahr kürzertreten, aber die Schulen sind in einem guten Zustand und die Berufsorientierung wird an den Start gehen.
Wir leben, so der Landrat, in einer Automobilregion. Das Transformationsnetzwerk soll das Know-how in der Region halten. Die Finanzen im Kreis sind mehr als angespannt. Verluste der Kreiskliniken sind nicht zu tragen. Es gehe jetzt darum, eigene Lösungen vor Ort zu finden.
Bläserensemble der Musikschule Söhre-Kaufunger Wald
Für stimmungsvolle Musik sorgte das Bläserensemble der Musikschule Söhre-Kaufunger Wald unter der Leitung von Peter Zingrebe.
Vier Ehrungen
Den Ehrenbrief des Landes Hessen für über 12-jährige ehrenamtliche Tätigkeit erhielt Martina Brethauer. Mit der Ehrennadel der Gemeinde Lohfelden für über 20-jährige ehrenamtliche Tätigkeit wurden Beate Dawin, Helga Reinhardt und Frank Müller ausgezeichnet. (rs)