KASSEL. In den vergangenen Tagen hat Tief Gertrud in Teilen Deutschlands starke Schneefälle mit sich gebracht. Beim Spaziergang durch die verschneite Landschaft sieht man manchmal Mutterkühe mit ihren Kälbern auf der Weide stehen.
In einigen Regionen sind sogar Milchkühe anzutreffen, die auf verschneiten Wiesen liegen und wiederkauen. Während Spaziergängerinnen und Spaziergänger in ihren Jacken frösteln, stellen sie sich mitunter die Frage „Frieren die Kühe nicht?“
Rinder sind Warmblüter und haben eine gleichbleibende Körpertemperatur von 38 bis 39 Grad Celsius. Diese muss in jedem Fall aufrechterhalten werden, was durch die Wärmeproduktion aus der Stoffwechseltätigkeit geschieht.
Im Gegensatz zu Menschen sind Rinder Wiederkäuer. Bei der Verdauung von pflanzlichem Futter durch Bakterien im Pansen entsteht Wärme. Kühe mit einer hohen Milchleistung produzieren zum Beispiel in den ersten 100 Tagen nach der Abkalbung 2000 Watt pro Stunde an Wärme bei einer Umgebungstemperatur von 0 Grad, so das Beratungsteam Tierhaltung des Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH).
Darüber hinaus bilden Rinder ein dichtes Winterfell, das vor Kälte schützt. Der Luftmantel zwischen den Haaren bildet einen wirksamen Schutz vor Wärmeverlust.
Kühe können zu jeder Jahreszeit abkalben. Besonders bei Fleischrindern findet die Geburt oft im Winter statt. Kalb und Kuh sind dann gut vorbereitet auf die kommende Vegetationsperiode (Frühjahr).
Rinder fühlen sich im Winter auf der Weide wohl. Sie produzieren durch die Verdauung von pflanzlichem Futter und ihr dichtes Winterfell ausreichend Wärme, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten. (wal)
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