FRANKFURT. PRO BAHN Hessen kritisiert das Vorgehen der Gewerkschaft deutscher Lokomotivführer (GdL) im aktuellen Warnstreik scharf. Der Landesverband hält die kurze Vorankündigungszeit von etwas mehr als 24 Stunden für inakzeptabel, da Fahrgäste dadurch erheblich beeinträchtigt werden.
Mindestens 48 Stunden Vorlauf sollten laut dem Fahrgastverband eingehalten werden. Zudem fällt der Streiktag auf einen Freitag in der Vorweihnachtszeit, was die Situation verschärft. PRO BAHN Hessen fordert die GdL auf, den Warnstreik umgehend abzusagen und keine weiteren Schäden im öffentlichen Personenverkehr zu verursachen.
Thomas Kraft, Landesvorsitzender von PRO BAHN Hessen, bezeichnet das Verhalten der GdL als inakzeptabel. Trotz eines Angebots der Deutschen Bahn und nur anderthalb Verhandlungsrunden erklärte die GdL die Gespräche für gescheitert und leitete die Urabstimmung ein. PRO BAHN Hessen sieht dies als unverantwortliches Verhalten, insbesondere angesichts der besonderen Bedeutung des öffentlichen Personenverkehrs als Teil der Daseinsvorsorge.
Der Fahrgastverband betont die Notwendigkeit, ein attraktives Arbeitsumfeld für Lokführer zu schaffen, sieht jedoch die mangelnde Kompromissbereitschaft der GdL als problematisch an. Die Kernforderungen, wie die 35-Stunden-Woche im Schichtdienst, werden als unverantwortlich eingestuft, da sie den ohnehin bestehenden Personalmangel verschärfen könnten. PRO BAHN Hessen appelliert an Arbeitgeber und Gewerkschaft, gemeinsam tragfähige Lösungen zu finden.
Zuletzt ruft PRO BAHN Hessen die Fahrgäste in Hessen auf, während des Streiks auf Nahverkehrslinien auszuweichen, die nicht bestreikt werden, vorwiegend die Hessische Landesbahn und VIAS. Dies ist im Nahverkehr nur eingeschränkt und im Fernverkehr praktisch nicht möglich. (wal)
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