LAUTERBACH. Trickbetrüger nutzen vermehrt Messenger-Dienste, um sich als nahe Verwandte auszugeben und Menschen um ihr Erspartes zu bringen.
Mit Formulierungen wie „Mama? Bist du’s?“ melden sich die Täter am Telefon und geben vor, in einer Notsituation zu sein, um Bargeld zu erbitten. Gründe für den finanziellen Engpass werden als kostspielige Käufe oder Notlagen, wie Autounfälle, genannt. Die Dringlichkeit der Situation wird dabei betont.
Die Betrüger verwenden nun auch den Messenger-Dienst WhatsApp: In Kurznachrichten geben sie sich als Verwandte oder Bekannte aus, deren altes Handy defekt sei. Gleichzeitig behaupten sie, dass die angezeigte, bisher unbekannte Rufnummer die neue Erreichbarkeit des Angehörigen sei. Aufgrund des defekten Mobiltelefons könne der Verwandte nicht mehr auf sein Online-Banking zugreifen und bitte um finanzielle Unterstützung für eine dringende Terminüberweisung. Die Forderungen belaufen sich nach aktuellen Erkenntnissen meist auf einen niedrigen vierstelligen Betrag.
Am Sonntagnachmittag (26.11.) fiel ein Senior in Lauterbach auf diese Masche herein und überwies einen vierstelligen Geldbetrag an ein unbekanntes Konto.
Die Polizei warnt in diesem Zusammenhang:
- Seien Sie misstrauisch, wenn sich jemand am Telefon oder über Messenger-Dienste nicht selbst mit Namen vorstellt oder als Bekannter/Verwandter, Bankangestellter oder Polizeibeamter ausgibt, den Sie nicht erkennen.
- Speichern Sie nicht automatisch vermeintlich „neue“ Rufnummern von Kontakten ab. Versuchen Sie zuerst, die Personen unter den Ihnen bekannten „alten“ Telefonnummern zu kontaktieren.
- Legen Sie einfach den Telefonhörer auf und beenden Sie Kontakte über soziale Netzwerke, sobald Ihr Gesprächspartner Geld von Ihnen fordert.
- Rufen Sie Ihre Verwandten unter der Ihnen bekannten Telefonnummer oder die Polizei unter der 110 an.
Übergeben Sie niemals Geld oder Wertsachen an Ihnen unbekannte Personen.
Die Täter passen ihr Vorgehen an die Ängste der potenziellen Opfer an, um deren persönlichen Lebensbereich zu tangieren. Rückzug aus der Gesellschaft und Schamgefühl bieten Trickbetrügern eine Plattform. Sprechen Sie offen über das Geschehene, denn jeder kann Opfer werden. Gut informierte Menschen lassen sich nicht so leicht verunsichern und können entsprechende Situationen richtig einschätzen. Scheuen Sie sich nicht, die Polizei beim Verdacht eines Betrugs zu informieren.
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