KASSEL. Das Museum für Sepulkralkultur am Weinberg in Kassel zeigt vom 18. November 2023 bis 3. März 2024 Werke von Adolf Buchleiter. In der Ausstellung „Mahlstrom“ werden drei raumgreifende Zeichnungen präsentiert. Zudem stellt das Museum bearbeitete Fotografien aus Buchleiters Serie „Soldatenspiele“, die die allgegenwärtige Traumatisierung von Soldaten im Krieg zeigen, aus.
Vor Buchleiters Tryptichon „Das Paradies ist eine Polonaise“ steht man vor einer Herausforderung: Man möchte genau hinsehen. Feinste Striche, schematische Wiederholungen und minutiöse Schraffuren aus Bleistift und Tusche fügen sich in monatelanger Arbeit zu Monumentalwerken zusammen, ein Ausdruck seines enormen Vorstellungs- und Abstraktionsvermögens. In seiner Serie „Soldatenspiele“ verarbeitet er hingegen Kriegserfahrungen aus seiner Jugend. Die Serie besteht aus 20 Fotografien, die er selbst entwickelte und mit Grafit, Farbstift und Kugelschreiber überzeichnete.
Adolf Buchleiter, 1929 in Heidelberg geboren, absolvierte eine Lehre zum Gold- und Silberschmied und schloss ein Studium an der Kunst- und Werkschule Pforzheim ab. Nach seiner Assistenzzeit bei Prof. K.H. Wienert erhielt er einen Lehrauftrag in Pforzheim. Neben seiner Arbeit bei Architekten und in der Schmuckindustrie wurde er durch Erfolge bei Wettbewerben bekannt. 1961 wurde Buchleiter als Dozent für Gestaltlehre an die Werkkunstschule Kassel berufen, 1971 zum ordentlichen Professor im Fachbereich Kunst an der Universität Kassel. (wal)
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