KASSEL/NORDHESSEN. Die schwierige wirtschaftliche Lage in der Gesamtwirtschaft schwappt auch auf das Handwerk in Nord-, Ost- und Mittelhessen über. Das belegen die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Handwerkskammer Kassel. Der Geschäftsklimaindex sank gegenüber dem Vorquartal um 6,6 Punkte.
Die gesamtwirtschaftliche Rezession droht sich zu verfestigen und die negativen Rahmenbedingungen wie die verhaltene globale Nachfrage und hohe Zinsen werden wohl auf absehbare Zeit bestehen bleiben. Die hohe Inflation hat zu einem schwächeren Konsumklima geführt, während die Unternehmen unter gestiegenen Kosten und hoher Unsicherheit leiden. „Vor allem für das Bauhauptgewerbe ist der Mix aus sprunghaft gestiegenen Zinsen, hohen Energie- und Rohstoffpreisen und explodierten Baukosten ein regelrechter Giftcocktail“, erklärt Dittmar.
Trotz dieses negativen Umfelds ist die aktuelle Geschäftslage im Kammerbezirk Kassel noch recht stabil. 40,6 Prozent der Befragten bewerteten die aktuelle Geschäftslage im 3. Quartal als gut, und weitere 44,4 Prozent gaben ihr eine befriedigende Note. Stützend wirkten nach wie vor die in den Vorjahren aufgebauten hohen Auftragsbestände. „Für das kommende Quartal rechnet allerdings jeder vierte Betrieb mit einer Verschlechterung der Lage. Im Vergleich zum Vorquartal ist dies eine Steigerung um 9,5 Prozentpunkte. Das sollte eine deutliche Warnung sein“, erklärt Dittmar weiter.
In allen Branchen zeigt sich ein rückläufiger Geschäftsklimaindex. Die besten Einschätzungen hinsichtlich der aktuellen Geschäftslage im Herbstquartal kamen von den Betrieben in den Ausbauhandwerken. Hier beurteilen 55,8 Prozent die Lage als gut, während 36,4 Prozent sie als befriedigend einschätzen. Dank positiver Zukunftsaussichten erreicht das Geschäftsklima im Ausbaugewerbe 107,4 Punkte.
Im Bauhauptgewerbe ist die Situation ganz anders: Auch wenn die aktuelle Geschäftslage noch als ordentlich bewertet wird, befürchten die Betriebe für das Jahresschlussquartal eine deutliche Trendwende. Hier erwartet jeder Dritte der Befragten schlechtere Geschäfte. Das Geschäftsklima sank deutlich von 111,5 auf 95,5 Punkte.
Die Entwicklung der Umsätze bewerteten die Handwerksbetriebe per saldo als leicht rückläufig. Bremsend wirkten hier weiterhin die realen Einkommensverluste der Verbraucher seit Beginn des Ukraine-Kriegs im letzten Jahr. Nachfolgeimpulse aus anderen Wirtschaftsbereichen blieben weitgehend aus.
Die Auslastung des Gesamthandwerks betrug zum Ende des Berichtsquartals durchschnittlich gute 80 Prozent. Dies war etwas weniger als vor drei Monaten. Allerdings schrumpften zugleich die Auftragbestände recht deutlich: 15,3 Prozent der Befragten berichteten von steigenden, 31,2 Prozent von sinkenden Auftragspolstern. Somit sank auch die Auftragsreichweite von 11 Wochen im Vorquartal auf aktuell 9,3 Wochen.
Die aktuelle Umfrage zeigt eine nachlassende Preisdynamik. Während vor einem Jahr noch 81 Prozent der Befragten von gestiegenen Einkaufspreisen berichteten, waren es im dritten Quartal 2023 noch 56 Prozent. Dennoch bleibt der Kosten- und Preisdruck auf die Betriebe im Handwerk hoch. „Dem Handwerk steht ein schwacher Jahresabschluss bevor. Es gibt schlicht keine Faktoren, die auf eine Erholung in den kommenden Monaten hindeuten. Zudem befürchten wir, dass sich die Baukrise zum Jahresende und darüber hinaus weiter fortsetzen wird. Mit einer nachhaltigen Erholung rechnen wir erst Mitte des kommenden Jahres, falls sich die furchtbaren Entwicklungen in Nahost und in der Ukraine nicht noch weiter verstärken“, so Dittmar abschließend. (wal)
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9 Kommentare
Was genau wurde denn verboten? Der Begriff wurde von der CDU erfunden, weil die lieber auf die lange Bank schieben und für ein weiter so sind.
Nordhessische Schadenfreude ist natürlich angesichts der Erfolge der FDP verständlich. Die gelben Nullen sind doch verantwortlich für die Querelen in der Regierung.
So ein Blödsinn, die Auftragsbücher sind auf Jahre voll und danach bekommt man vlt. wieder einen Elektriker oder Maler. Die Probleme sind ganz sicher nicht im Handwerk. Aber besser mal vorjammern, bevor Andere schneller und lauter sind….Unser Problem liegt wohl eher darin, dass sich „Normalverdiener“ nichts mehr extra leisten können und der Anteil der Transferempfänger zu hoch wird. Zusätzlich traümt die Generation Z von 30 Woche bei vollem Lohnausgleich…Ich kann Work-Life Balance gut nachvollziehen – aber dann sollte man auch darauf eingestellt sein, dass es etwas weniger ins Portemonnaie gibt….Stichwort Wertschöpfung, oder auch Geld muss man verdienen, bevor man es ausgeben kann.
Sollte die Ampel tatsächlich noch 2 Jahre bis zur Bundestagswahl halten, wird sie spätestens dann Geschichte sein und als schlechteste Bundesregierung in Erinnerung bleiben. Dann wird der Himmel (wieder) blau.
solange die Ampel regiert sollte man nur das nötigste kaufen und sein Geld sparen,,, Die Ampel verschwendet die Steuergelder
;Manchmal ist man blass erstaunt, Das @ Jochen so denkt liegt an seiner farblichen Orientierung. Das ist nun mal so, das blaue nicht verstehen, dass Deutschland sowohl Import-, als auch ein Exportland ist. Die Bundesrepublik hat schon immer Entwicklungshilfe geleistet, um andere Produkte nicht überteuert einzukaufen. Andererseits braucht man auch Kundenpotential, um die in Deutschland produzierte Ware zu verkaufen. Dazu fördert Deutschland Projekte, die in den Empfängerländern ohne eigene Fachkräfte nicht möglich sind. ZB. Wasserversorgung und Abwasserreinigung, das ist in Indien ein Stiefkind der Wirtschaft, man sieht es am Ganges wo Menschen sich bei rituellen Waschungen in einer Dreckbrühe „säubern“. Diese Säuberung dient nicht dem Körper, sondern dem Geiste und der Seele, denn so schmutzig wie man aus dem Wasser kommt geht man zu vor nicht hinein. Wir kaufen in Indien alles was billig hergestellt werden kann und wir nutzen können. Wir Exportieren Know how und Abwasserreinigungsanlagen für Milliarden Menschen. So funktioniert Entwicklungshilfe. Russland gab 2019 Entwicklungshilfe 0,075%. vom Bruttoinlandseinkommen das etwa 1.770 Billiarden KKB-USD, Wir zhlen 58,5 Milliarden €.
Herbert: deine Schaukel stand sicher sehr nah an der Mauer !!
Man kann auch Positiv in die Zukunft sehen, diese Schwarzmahler und Schwarzseher gehen mir voll auf die Schnur.
Rot Grün ruiniert das Land
@ NORDHESSE
Hat die Bundesregierung nicht den Beinamen Ampel? Weiß da jemand nicht, warum die Ampel, Ampel heißt?
Dann klären wir mal auf. Die Ampel heißt Ampel, weil sie aussieht wie ein Ampel. Rot Gelb Grün. Rot steht für SPD, Gelb steht für FDP und Grün für die Grünen. Kann es sein, dass ein FDP FAN uns unterjubeln will, dass die FDP nichts mit der Regierung zu tun hat? So mit ausgestreckten Finger auf die beiden anderen Partner zeigt? Das ist doch mehr als peinlich. Immer wenn es um Kinder geht sind die Managertypen kinderfeindlich. So im Volk gilt die FDP als Menschen denen Karriere wichtiger ist als Familie. Ist eben Volksglaube, Aber Glaube. Wenn Deutschland also den Bach runter geht wie die Nordhessische FDP meint, dann geht sie mit unter die FDP, also zumindest unter die 5%.
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