HOMBERG (EFZE) / BORKEN. Am Donnerstag zogen Landrat Winfried Becker, Tatjana Grau-Becker und Steffi Trescher im Homberger Landratsamt Bilanz über die vier Ausbildungsbörsen, an denen der Landkreis im Jahr 2023 beteiligt war. Zudem überreichten sie Daniel Szumski aus Gudensberg einen Gaming-Stuhl, den er aufgrund seiner Teilnahme an einer Umfrage gewonnen hatte.
Im Hotel am Stadtpark in Borken informierten Mitte September erneut Unternehmen, Institutionen und Behörden junge Menschen, die sich nach dem Schulabschluss in der Orientierungsphase für ihre berufliche Zukunft befinden. Zudem präsentierten sich während der Ausbildungsmesse Schwalm-Eder weiterführende Schulen und Bildungsanbieter. In Zusammenarbeit mit der Stadt Borken und der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder war es der Wirtschaftsförderung des Schwalm-Eder-Kreises mit Tanja Grau-Becker gelungen, 107 Betriebe und Organisationen mit 140 Ausbildungsberufen und 60 Studiengängen zu gewinnen, die rund 1.000 Besucher informierten und im besten Fall Orientierung bieten konnten.
Wer mit den Mitarbeitern der Betriebe sprach, hörte meist Begeisterung für das eigene Unternehmen, aber auch die Herausforderung, Personal und Auszubildende zu finden, berichtete Rainer Sander nach dem Besuch der Ausbildungsbörse. Eine Umfrage des Landkreises bestätigte ein durchweg positives Bild.
Aussteller zufrieden…
Die Aussteller bewerteten die Qualität der Kontakte mit sehr gut oder gut (29), zwölf befriedigend und vier mangelhaft. In Bezug auf die Anzahl der Kontakte bewerteten die Aussteller sehr gut und gut. Zwölf Aussteller waren mit der Anzahl der Kontakte zufrieden, vier Aussteller fanden die Resonanz befriedigend, zwei mangelhaft. Die Aussteller waren durchweg zufrieden mit der Organisation der Börse in Borken. 45 entschieden sich für eine sehr gute und gute Bewertung. 98 Prozent der Aussteller fanden die Messe insgesamt in Ordnung, 31 % sehr gut, 51 % gut, 16 % befriedigend und 2 % mangelhaft.
….und auch die Besucher
Eine ähnliche Resonanz ergab die Online-Befragung der Besucher, unter denen wahlweise ein Sitzsack oder ein Gaming-Stuhl verlost wurde. An der Umfrage nahm der 20-jährige Informatik-Student Daniel Szumski aus Gudensberg teil und gewann den Gaming-Stuhl.
In Zusammenarbeit mit dem Landkreis werden jährlich vier Ausbildungsbörsen veranstaltet, und zwar in Borken sowie in Schwalmstadt, Fritzlar und Melsungen.
Im kommenden Jahr finden Ausbildungsbörsen am 30. April am Berufsschulcampus in Schwalmstadt, am 7. März in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Ebert-Schule in der Fritzlarer Stadthalle, am 14. September in der Borkener Stadthalle und am 28. September in Zusammenarbeit mit der Radko-Stöckl-Schule im Messezentrum der EDEKA Handelsgesellschaft in Melsungen statt.
Ausbildungsbetriebe und angehende Azubis können das ganze Jahr über die Vermittlungs-Internetseite des Landkreises in Kontakt treten (https://matching-se.de). Zudem bot der Landkreis in diesem Jahr erstmals eine Praktikumswoche an, während der Schülerinnen und Schüler vielfältige Einblicke in verschiedene Berufe und Unternehmen gewinnen konnten – weitere Informationen.
Hintergrund
Im Oktober 2023 suchten im Schwalm-Eder-Kreis insgesamt 2.310 Jugendliche und junge Erwachsene einen Ausbildungsplatz. Dem gegenüber standen 1.807 freie Plätze, so die Zahlen der Agentur für Arbeit in Korbach.
Die meisten Ausbildungssuchenden
Metall- und Elektrotechnik (500)
Handel (400)
Gesundheitswesen (350)
Verwaltung (250)
Bau (200)
Die gemeldeten freien Ausbildungsplätze
Metall- und Elektrotechnik (380)
Handel (280)
Gesundheitswesen (220)
Verwaltung (160)
Bau (140)
Das Bild
Landrat Winfried Becker, Steffi Trescher, Daniel Szumski und Tatjana Grau-Becker. (wal)
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6 Kommentare
Viel Quatsch….
1. Nicht nur im Handwerk liegen die Vergütungen um einiges höher
2. bekommt man Ausbildungsbeihilfe
3. Die genannte Zahl gilt für das erste Jahr
4. Wenn Sie die Ausbildungszeit als „Mistarbeit“ bezeichnen, fällt mir nichts mehr ein
5. kostet die Ausbildung dem Betrieb Geld und nicht wenig
6. sind und bleiben die Eltern unterhaltspflichtig und nicht der Betrieb.
Sie haben vielleicht Vorstellungen.
Was denn für Vorstellungen? Das ich es unverschämt finde, wenn Menschen in Ausbildung die auch für die Zukunft des Betriebes überaus wichtig sind angemessen bezahlt werden? Mistarbeit habe ich grundsätzlich die Ausbildung nicht genannt? Vielleichten sollten Sie noch einmal an ihrem Textverständnis arbeiten. Aber um darauf zurückzukommen: Erkundigen sie sich doch mal bei der IHK und HWK was für haarsträubende Fälle von wirklicher Mistarbeit in den Kammern von Azubis gemeldet werden. Viele Betriebe gehen anständig mit ihren jungen Leuten um, es gibt aber genügend schwarze Schafe. Die Ausbildung kostet den Betrieb natürlich Geld. Viel mehr Geld kostet es aber den Betrieb zukünftig keine geeigneten Mitarbeiter mehr zu finden. Da ist das Geld hingegen sinnvoll angelegt. Die Eltern sind unterhaltspflichtig keine Frage. Allerdings kann ich sowas mehr verstehen bei Studenten als bei Menschen die auch für ihre Arbeit (wenn auch in Ausbildung) bezahlt werden. Warum soll es hier eine Queerfinanzierung des Betriebes durch Eltern (Unterhaltspflicht) und Staat (Ausbildungsbeihilfe) geben? Übrigens zur Aussage „die genannten Zahl gilt für das erste Jahr): Sind dann die sonstigen Fixkosten für Auszubildende auch niedriger und steigen dann parallel mit dem Gehalt? Ich beziehe mich hier auf Betriebe die eben zu niedrig zahlen. Das es sowohl im Handwerk als auch bei übrigen Berufen wunderbare und wirklich angemessene Entlohnung gibt stell ich hier nicht in Frage. Nur würde es überall so gut laufen, würde es ja auch mehr Auszubildende geben? Ist ja anscheinend alles total tutti momentan. Die Gründe warum es weniger Auszubildende von Jahr zu Jahr gibt haben ja wohl auch keine Bedeutung. Die Lösung liegt ja laut Ihnen auf der Hand: 1. Es gibt keine Mistarbeit und die Arbeitsbedingungen sind durchgehend hervorragend 2. Azubis verdienen mehr als anständig und brauchen sich finanziell überhaupt keine Sorgen machen 3. Auszubildende, Eltern und Staat sollen dankbarer sein weil die Ausbildung ja dem Betrieb so viel kostet dass es im grunde ja nicht sinnvoll ist 4. Wenn was nicht passt liegts nie am Betrieb das soll dann Vater Staat zusätzlich finanziell ausgleichen oder halt die Eltern… oder halt beide.
Gehen Sie mal in sich und überlegen Sie mal wieso Asklepios die Nachsorgeklinik verkauft hat um da von einem anderen Anbieter eine Wohnanlage für ausländische Fachkräfte bauen zu lassen. Ausbildung der Fachkräfte im Ausland, Crashkurs in deutsch, ab nach good old Germany, verfrachtet in eine Waldunterkunft um dann (vermutlich) für einen kuschligen „Haustarif“ zu arbeiten. Das ganze wird im Nachgang begründet weil es ja keine jungen Leute gibt die den Beruf lernen wollen … was uns wieder zum Anfang führt wieso keiner hier das lernen will 😉
Sie konstruieren da was omg. Das ist doch nicht ernstzunehmen. So ganz nebenbei, es gibt einfach nicht genug junge Menschen.
Eine Ausbildung muss sich natürlich finanziell auch soweit lohnen, dass man die notwendigen Kosten decken kann und nicht ausschließlich auf finanzielle Unterstützung der Eltern angewiesen ist. Das eine Auszubildende schlechter bezahlt werden, als reguläre Arbeitnehmer ist absolut normal. Allerdings muss auch eine gewisse Wertschätzung da sein. Genau muss auch offen und eindeutig kommuniziert werden wo die Reise nach der Ausbildung hingehen kann. Mit lerne einen Beruf um dann im Niedriglohnsektor zu arbeiten lockt man eher weniger Nachwuchs hervor. Es muss klar sein welche Fortbildungsmöglichkeiten es gibt und wohin meine Reise auch finanziell gehen könnte. Gibt es vielleicht ab einem gewissen Punkt auch eine festgeschriebene Gewinnbeteiligung? Werden neue Arbeitsmodelle wie die 4-Tages-Woche / Homeoffice angeboten oder zumindest in Betracht gezogen? Wird man als Arbeitnehmer auch im kleinen Betrieb geschätzt? Klar die Betriebe sollten auch so Messen sich vorstellen und Werbung für die wichtige Ausbildung machen. Gleichzeitig sollten Betriebe (gerade Betriebe im Mittelstand, oft auch Familiengeführt) eben auch die notwendige Unterstützung erfahren um vielleicht sich auch für zukünftiges Personal wirklich attraktiv zu gestalten.
sorry, aber ist es nicht so, daß Eltern ihren Kindern gegenüber unterhaltspflichtig sind und zwar bis sie auf eigenen Beinen stehen können? Ich kenne im Moment nicht die einzelnen Sätze der Vergütungen, aber die gesetzlich vorgegebene Mindestvergütung liegt bereits bei 620 €. Ich verstehe Ihren Ansatz nicht.
Seit Jahren sind die Ausbildungszahlen rückläufig. Es finden sich halt immer weniger, die für drei Jahre teils Mistarbeit (ich weiß nicht überall und nicht durchgehend und ja Lehrjahre sind keine Herrenjahre) so bezahlt werden, dass sie für die nicht niedrige Arbeitszeit viel zu wenig entlohnt werden. Am Ende wird man wenns doof läuft durch die nächste günstige Arbeitskraft ersetzt weil es keine Übernahme gibt. Die Mindestvergütung liegt bei 620€ Brutto im Monat, sind 495€ Netto. Nicht jeder ist scharf auf Sozialleistungen zusätzlich oder darauf den Eltern die oft eben nicht das dicke Polster haben auch noch auf der Tasche zu liegen. Ich sage ja nicht grundsätzlich, dass eine eigene Wohnung zwingend notwendig für eine Ausbildung ist. Allerdings muss man definitiv eben mobil sein, je nach Ausbildungsberuf auch diverse Kleidung anschaffen (immer wieder neu) die nicht vom Arbeitgeber gestellt wird, Verpflegung anschaffen und möcht ja natürlich auch in irgendeiner Weise sein Privatleben pflegen. Wenn man jetzt als Beispiel davon ausgeht, dass ein Empfänger von Bürgergeld im Alter zwischen 18-24 Jahren und wohnhaft bei den Eltern einen Regelsatz von 402€ erhält, wirkt eine Mindestvergütung für einen Ausbildungsplatz in Höhe von 495€ egal bei welchem Beruf wie Hohn. Wir haben keinen Fachkräftemangel, wir haben einen Mangel an Betrieben die Fachkräfte ernsthaft, konsequent und wertschätzend ausbilden wollen. Gleichzeitig stellt sich mir die Frage wieso junge Menschen die eine Ausbildung machen wollen, was eindeutig zum Wohle der zukünftige Wirtschaftskraft ist, überhaupt Abzüge auf ihren Ausbildungslohn haben. Die paar Kröten die da an Steuergeldern/Abgaben zusammenkommen könnten sie auch behalten.
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