KITA Loh-Hüpfer „größer als das ganze halbe ALDI“
LOHFELDEN. Zwischen „Roter Rutsche“, Dachgarten, vielen Funktionsräumen, vier Gruppenbereichen, einem offenen Treppenhaus, der Küche und dem noch halbfertigen Außenbereich dürfen viele Lohfeldener Kinder ab jetzt ihre Tage verbringen, miteinander spielen, viel lernen, Erfahrungen sammeln und vor allem ihre Kreativität ausleben.
In der Kindertagesstätte Loh-Hüpfer ist eine Menge anders, als wir in Kindergärten gewöhnt sind und in Lohfelden oder andernorts kennen. Claudia Pristl, Leiterin der neuen Kindertagesstätte, die gestern offiziell eingeweiht wurde und seit dem 4. Oktober bereits in Betrieb ist, erklärt, wie es funktioniert:
Teiloffenes Konzept mit Schwerpunkten
Die Konzeption der Kita Loh-Flöhe arbeitet nach einem teiloffenen Konzept mit Schwerpunkten. Es gibt zwar die festen Gruppenbereiche und dort halten sich die Kinder auch die meiste Zeit auf, aber ab 9:30 Uhr können Sie sich jeden Tag mit ihren Foto-Buttons für eine Stunde in verschiedene Angebote einwählen. Wer an einem Tag gerne bauen und an einem anderen Tag lieber turnen möchte, hat dazu jederzeit die Möglichkeit. Auch eine Puppenecke kann gewählt oder der Kreativraum genutzt werden. Neu ist auch das Kindercafé, wo nämlich die Tafeln hängen, in welche die Kinder ihre „Auswahl-Köpfe“ für den jeweiligen Tag einstecken dürfen.
Frau Pristl erzählt uns bei einem Rundgang, dass alle Räume innerhalb von höchstens 30 Minuten komplett umgebaut werden können. Es gibt keine festen Schränke, alle Elemente sind mobil und so ist jede Funktion auch veränderbar. Das wird auch im Außenbereich so sein. Große und feste Spielgeräte gibt es nicht, dafür wird das Gelände so gestaltet, dass sich alle Spielmöglichkeiten ergeben. Auch das kann flexibel verändert werden. Was zum Markenzeichen der Kindertagesstätte werden dürfte und nicht versetzt werden kann, ist die rote Rutsche vom Dachgarten im Obergeschoss hinab in den Außenbereich.
Raum für Fantasie, Kreativität und Individualität
Markant sind auch das große Treppenhaus und die offene Gestaltung der Verbindungen zwischen den einzelnen Bereichen. Der ganze Kindergarten wirkt wie eine große Spielelandschaft und die geringen Festlegungen lassen den Kindern viel Raum, ihr neues Quartier fantasievoll zu nutzen und kreativ mit Raum, Zeit und Material umzugehen. Vor allem können sich alle Kinder individuell entfalten.
Das nutzten viele schon bei der offiziellen Eröffnung und den Stunden danach, in denen alle Türen offenstanden. Toni Clowni, der Clown aus Fritzlar (Hans Guderjahn), unterhielt die Kinder dabei mit allerlei Figuren aus Luftballons. Vor einem Monat hatten die Kinder ihre engen Container am Lindenberg nach einem Abschiedsfrühstück verlassen. Mit Sack und Pack oder besser Hausschuhen und Becher, der Grundausstattung für jedes Kita-Kind, zogen sie los und marschierten voller Vorfreude zum neuen Kindergarten. Ein Kinder-Ausspruch, der in die Chroniken der Loh-Hüpfer eingehen wird, lautete: „Das ist ja größer als das ganze halbe Aldi!“
4,5 Millionen Euro Bau- und Planungskosten
Der Vorsitzende der Gemeindevertretung, Norbert Thiele, hatte ein paar Daten parat. Im Ortskern sollte der Kindergarten angesiedelt sein und das ist im Quellenweg unmittelbar an der Lange Straße umgesetzt worden. Die Räume können, so Thiel, flexibel für die U3- und Ü3-Betreuung genutzt werden. 4,5 Millionen Euro werden am Ende verbaut sein, wenn auch der Außenbereich fertiggestellt ist. Deutlich weniger war ursprünglich vorgesehen. Aus dem Investitionsprogramm der Hessenkasse flossen gut 1,3 Millionen Euro nach Lohfelden. Insgesamt, so Bürgermeister Uwe Jäger, beteiligt sich das Land zu gering an den Kosten. 5 Millionen Euro im Jahr muss Lohfelden für den laufenden Betrieb aller Kindertagesstätten aufwenden. Herr Lehnhart vom Planungsbüro Baufrösche erläuterte das Baukonzept, eine Hybridbauweise aus Holzkonstruktionen und Mauerwerksbau.
Eine außergewöhnliche Kindertagesstätte mit viel Platz und (Frei-) Raum. (rs)
ANZEIGE