Stadtverordnete einstimmig für Direktverbindung Baunatal – Wilhelmshöhe
BAUNATAL. Ein Thema bewegt Baunatal bereits länger: mit der Straßenbahn (wieder) bis Wilhelmshöhe fahren! Mit der früheren Kleinbahn Kassel-Naumburg noch Usus. Die Baunataler CDU wollte Druck aufbauen, formulierte zur Stadtverordnetenversammlung einen Antrag, dem sich SPD und FDP anschließen konnten.
Der Baunataler Magistrat solle beauftragt werden, sich beim Kreisausschuss dafür einzusetzen, den Nordhessischen Verkehrsverbund (NVV) zu beauftragen, ein Konzept zu erstellen, wie man die Schienenverbindung vom Bahnhof Baunatal-Altenbauna (nahe Eingang VW-Werk) bis zum Bahnhof Wilhelmshöhe für eine Regiotram, eine Regionalbahn oder einen Triebwagen mit Wasserstoffantrieb aktivieren kann.
Aufgrund der starken Auslastung der Straßenbahn Linie 5 von Baunatal nach Kassel und der doch recht langen Fahrzeit sollte als Ergänzung die oben genannte Bahnlinie eingeführt werden. Es sollte ergänzend geprüft werden, ob der Endhaltepunkt der Bahnlinie am Königsplatz liegen kann.
Oder doch ab Naumburg bis zum Königsplatz?
- Andreas Mock (CDU) erklärte in der Antragsbegründung, auch die Schauenburger hätten Interesse an der Linie, manche träumten sogar wieder von Naumburg als Endpunkt. Es sei wichtig, auch das Schulzentrum des Landkreises in Kassel-Oberzwehren anbinden. Die Linie könnte auch eine Referenzstrecke für Wasserstoff werden. Ist das ein GRÜNES Thema? Der frühere Kasseler Bürgermeister ist Anlieger an der Strecke und wollte das nicht. Der neue Bürgermeister (GRÜNE) träume weiter von der Herkulesbahn.
- Franziska Bünsow (B90/GRÜNE) reagierte. Es sei ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz. Eine Machbarkeitsstudie von TÜV Rheinland war positiv. Die Baunataler GRÜNEN würden auch als Mitantragsteller auftauchen. Damit alle Fraktionen dabei.
- Dr. Rainer Oswald (FDP) befand, die Linie sei damals zu Recht eingestellt. Jetzt herrsche eine andere Situation. Die FDP, sonst skeptisch bei ÖPNV, finde diese Strecke aber sinnvoll.
- Udo Rodenberg (SPD) erkennt in einer völlig getrennten Trasse eine wunderbare Lösung.
So ergab sich am Ende ein gemeinsamer Antrag aller vier Baunataler Fraktionen, was für das Lamento der Volkswagen Stadt einen roten Strich im Kalender bedeutet und folgerichtig ein einstimmiger Beschluss. (Rainer Sander)