SCHWALMSTADT-TREYSA. Die qualitativ hochwertige Therapie und Begleitung von Menschen mit Behinderungen und Anfallsleiden eint die 18 Experten, die am vergangenen Donnerstag und Freitag aus dem gesamten Bundesgebiet in der Hephata-Klinik zusammen kamen.
Die 18 Ärzte, Verwaltungsdirektor, Geschäftsführer und Pflegedienstleitungen vertraten ihre Einrichtungen beim jährlichen Treffen der Arbeitsgemeinschaft Diakonischer Epilepsiezentren (ADEZ). In diesem Jahr fand dieses in Regie der Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa statt, womit sich gleich die drei neuen Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft vorstellten: Geschäftsbereichsleiter Götz Pfannkuche, Neurologe Dr. Sven Fuest, Chefarzt, und Neurologe Franz Lutz, Oberarzt, Hephata-Klinik.
In erster Linie diente das Treffen dem Austausch zu Entwicklungen und Trends in der Therapie von Menschen mit Behinderungen und Epilepsie oder nicht epileptischen Anfällen. „Dabei spielt die Diagnose seltener Erkrankungen als Ursache für Anfallsleiden eine immer größere Rolle“, so Franz Lutz. „Wir beobachten zudem, dass mindestens 30 Prozent unserer Patient*innen neben epileptischen Anfällen auch nicht-epileptische Anfälle haben, die auf andere Ursachen zurückzuführen sind, beispielsweise auf psychische Erkrankungen“, so Fuest.
Dabei ist für die Fachkliniken die Vergütung für die stationäre Versorgung von Patient*innen mit nicht-epileptischen Anfällen häufig ein Problem. Da die Anfälle nicht epileptisch sind, ist eine Kostenübernahme der Krankenkassen in Epilepsiezentren schwierig. Hingegen wird eine psychotherapeutische Behandlung in Psychiatrien oftmals nicht abgebildet. Hier hat die Hephata-Klinik einen klaren Vorteil durch die enge Zusammenarbeit der Abteilungen Neurologie sowie Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik.
Dies wurde in einem Vortrag deutlich, den Diplom-Psychologin Catrin Schöne, Abteilung Neuropsychologie, zu Forschungen der Hephata-Klinik zu epileptischen und nicht-epileptischen Anfällen hielt. Die Teilnehmer des Treffens verständigten sich schließlich darauf, ein gemeinsames Positionspapier zu verfassen, um auf die Notwendigkeit einer geregelten und verbindlichen Kostenübernahme nicht-epileptischer Anfallsleiden hinzuweisen.
Weitere Themen waren unter anderem die ambulante EEG- und Video-EEG-Diagnostik, eine Studie zur Behandlung seltener Erkrankungen und die Krankenhausreform. Ergänzt wurde das Programm von einem kulinarischen Rundgang über das Hephata-Bio-Hofgut Richerode.
Die Mitglieder des ADEZ: Das Agaplesion Diakonieklinikum Rotenburg, Epilepsiezentrum Berlin-Brandenburg, Epilepsiezentrum Bethel, Epilepsiezentrum der Diakonie Kork, Epilepsiezentrum Hamburg, Epilepsiezentrum der Hephata-Klinik, Epilepsiezentrum Kleinwachau, Epilepsiezentrum Rummelsberg und die Rotenburger Werke. (pm)