Ein Blick auf die Herausforderungen der Demenz
SCHWALMSTADT. Demenz ist eine der häufigsten Erkrankungen im Alter: In Deutschland sind etwa 1,7 Millionen Menschen betroffen. Asklepios-Chefarzt Dr. med. Jens Zemke wird in einer Informationsveranstaltung über die Krankheit aufklären.
Er wird die verschiedenen Formen von Demenz, Testverfahren und den Umgang mit der Erkrankung im Pflegealltag für Angehörige vorstellen. Die kostenlose Informationsveranstaltung findet am Mittwoch, dem 27. September, um 18 Uhr im großen Vortragssaal im 1. Untergeschoss des Asklepios Klinikums Schwalmstadt statt.
Demenz ist eine ernsthafte Erkrankung, die sowohl für die Betroffenen als auch für die Angehörigen große Herausforderungen mit sich bringt. Mit zunehmendem Alter steigt die Häufigkeit von Demenz kontinuierlich an. „Wir sprechen von einer Verdoppelung der Fälle alle 5 Jahre“, sagt Dr. med. Jens Zemke, Chefarzt der Geriatrie an den Klinikstandorten Bad Wildungen und Schwalmstadt und 1. Vorsitzender der Alzheimer-Gesellschaft Schwalm-Eder e.V. Eine Demenz entwickelt sich im Alter meist langsam. Die Anzeichen für eine Demenzerkrankung sind vielfältig und können von Person zu Person stark variieren. „Die Diagnose ‚Demenz‘ hat nicht nur Auswirkungen auf den Patienten, sondern auch auf das enge Umfeld. Sobald sich die Demenz im mittelschweren Stadium befindet, schwindet die Fähigkeit, ein unabhängiges Leben zu führen, und Betroffene sind auf Unterstützung angewiesen – sei es von Lebenspartnern oder eigenen Kindern“, weiß Dr. Zemke aus Erfahrung.
In dieser Veranstaltung wird der Chefarzt die verschiedenen Formen von Demenz, ihre Ursachen und Risikofaktoren erläutern und über Symptome und den Verlauf der Erkrankung sprechen. Darüber hinaus wird er auf Diagnoseverfahren und Behandlungsmöglichkeiten eingehen und praktische Ratschläge für den Umgang mit Demenz im Alltag geben. Die Zuhörer haben im Anschluss an den Vortrag auch die Möglichkeit, Fragen zu stellen.
Der Eintritt ist kostenlos, eine vorherige Anmeldung nicht erforderlich. Für weitere Informationen und Auskünfte, Tel (0 66 91) 799–400 oder per E-Mail s.dirlam@asklepios.com
Hintergrund
Demenz ist ein Oberbegriff für eine Gruppe neurodegenerativer Erkrankungen, die das Gedächtnis, die Denkfähigkeit und das Verhalten eines Menschen beeinflussen. Diese Erkrankungen führen zu fortschreitendem und irreversiblen Verlust kognitiver Fähigkeiten. Die häufigste Form der Demenz ist die Alzheimer-Krankheit, gefolgt von vaskulärer Demenz, Lewy-Körper-Demenz und anderen Arten.
Demenz tritt in der Regel im Alter auf, obwohl sie auch bei jüngeren Menschen auftreten kann. Die genauen Ursachen von Demenz sind komplex und vielfältig, aber sie beinhalten oft die Ansammlung von abnormen Proteinen im Gehirn, die Nervenzellen schädigen. Zu den häufigsten Symptomen von Demenz gehören Gedächtnisverlust, Desorientierung, Sprachprobleme, Schwierigkeiten bei alltäglichen Aktivitäten und Veränderungen im Verhalten und in der Persönlichkeit.
Demenz stellt nicht nur eine enorme Belastung für die Betroffenen dar, sondern auch für ihre Angehörigen und Pflegepersonen. Da es derzeit keine Heilung für Demenz gibt, konzentriert sich die Behandlung auf die Linderung von Symptomen und die Unterstützung der Betroffenen, um ihre Lebensqualität zu verbessern.
Die Erforschung von Demenz und die Entwicklung von Therapien sind weltweit Schwerpunkte in der medizinischen Forschung, da die Alterung der Bevölkerung dazu führt, dass Demenz zu einer zunehmenden gesundheitlichen Herausforderung wird. Frühzeitige Diagnose, Unterstützung für Betroffene und ihre Familien sowie die Schaffung von sensiblen und angepassten Pflegeumgebungen sind entscheidende Aspekte im Umgang mit dieser komplexen Erkrankung. (wal)
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