SCHWALMSTADT-TREYSA. Am kommenden Samstag, 23. September 2023, findet in enger Zusammenarbeit zwischen dem Förderverein Kulturlandschaft Schwalm e.V. und dem Schwalmgymnasium eine inspirierende Lesung auf dem Schulhof des Gymnasiums statt. Das Veranstaltungsprogramm beginnt um 16 Uhr und ist kostenfrei zugänglich, doch freuen sich die Veranstalter über jede Spende.
Die beiden Feldahorne, die sich zwischen den Baumreihen auf dem vorderen Schulhof erheben, mögen zwar noch recht zierlich erscheinen, doch sie tragen eine immense symbolische Bedeutung. Diese beiden Bäume gehören zu einer stolzen Gesellschaft von insgesamt 111 Bäumen, die von der Umwelt- sowie der Schulgarten-AG des Schwalmgymnasiums im Jahr 2020 anlässlich des 111. Schuljubiläums im Treysaer Stadtwald gepflanzt wurden. In Zusammenarbeit mit Hessen Forst wurden verschiedene Baumarten wie Feldahorne, Wildkirschen und Libanon-Zedern ausgewählt, um dem unaufhaltsamen Einfluss des Klimawandels entgegenzutreten. Diese beiden Baumfreunde auf dem Schulhof sind nun die lebendige Verbindung zu diesem bedeutenden Jubiläumswald.
„Unsere Inspiration schöpften wir aus dem Wirken des Aktionskünstlers Joseph Beuys, der zur documenta in Kassel 7.000 Eichen pflanzen ließ („7.000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“), von denen die erste und die letzte vor dem Fridericianum stehen“, erzählt Lehrerin Tanja Neiber, die gemeinsam mit ihrem Kollegen Jürgen Appel die Bäume eigenhändig in die Erde setzte. Diese Bäume repräsentieren nicht nur ein Symbol für Nachhaltigkeit, indem sie gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern heranwachsen, sondern bieten auch einen lebendigen Treffpunkt und eine Oase der Ruhe auf dem Schulhof.
Die 7.000 Eichen
Die „Beuys-Eichen“ in Kassel sind Teil eines bedeutenden Kunstprojekts des deutschen Künstlers Joseph Beuys im Rahmen der documenta 7 im Jahr 1982. Dieses Projekt trug den Titel „7.000 Eichen – Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung“ und hatte sowohl künstlerische als auch ökologische Aspekte.
Im Rahmen dieses Projekts wurden insgesamt 7.000 Eichenbäume in der Stadt Kassel gepflanzt. Die Idee dahinter war, nicht nur Kunst im traditionellen Sinne zu schaffen, sondern auch ein Zeichen für Umweltschutz, Nachhaltigkeit und gesellschaftliche Verantwortung zu setzen. Beuys war überzeugt, dass das Pflanzen von Bäumen nicht nur dazu beiträgt, die Umwelt zu verbessern, sondern auch eine Metapher für Veränderung und Erneuerung in der Gesellschaft darstellt.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Projekts war die Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger von Kassel. Beuys und seine Mitwirkenden forderten die Menschen auf, selbst Eichen zu pflanzen und so aktiv am Kunstwerk teilzunehmen. Diese partizipative Dimension des Projekts unterstrich Beuys‘ Überzeugung von der kreativen Potenz der Gesellschaft.
Die „Beuys-Eichen“ in Kassel sind heute nicht nur ein beeindruckendes Beispiel für Land Art und soziale Skulptur, sondern auch ein bleibendes Symbol für die Bedeutung des Umweltschutzes und des Engagements der Bürgerinnen und Bürger in der Gesellschaft. (wal)
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