GREBENSTEIN. Bereits zum zweiten Mal fand die BioRegioBörse statt, eine Veranstaltung der vier Ökomodell-Regionen in Nordhessen. Sie brachte Fachbesucher aus Gastronomie, Gemeinschaftsverpflegung und Handel mit Erzeugern und Verarbeitern von Bio-Produkten aus der nordhessischen Region zusammen.
Im Rahmen der dritten Hessischen BioTage bot die Börse eine einzigartige Plattform für regionale Biobetriebe, um ihre Produkte zu präsentieren und die Nachfrage nach regionalen Bio-Lebensmitteln zu steigern.
Die Veranstaltung am 12. September zog über 200 Fachbesucher an und bot mehr als 30 landwirtschaftlichen Bio-Betrieben und -Verarbeitern die Möglichkeit, ihre breite Palette an Bio-Lebensmitteln vorzustellen. Von frischem Obst und Gemüse über Fleisch, Eier und Milchprodukte bis hin zu Getreideerzeugnissen und Feinkost konnten die Besucher die Qualität dieser Produkte hautnah erleben.
Staatsministerin Priska Hinz betonte bei der Eröffnungsfeier die Bedeutung ökologischer Anbaumethoden und regionaler Bio-Lebensmittel für den Umweltschutz und den Klimaschutz. Die vier Ökomodell-Regionen setzen sich für die Entwicklung von Verarbeitungs- und Vermarktungsstrukturen ein, um die Produkte dieser Betriebe in Geschäften, der Gastronomie und Kantinen anzubieten.
Professor Jürgen Heß vom Zentrum für Ökologische Landwirtschaft e.V. hob hervor, dass die BioRegioBörse nicht nur zur regionalen Wertschöpfung beiträgt, sondern auch die Ökosystemleistungen des Ökolandbaus in der Region fördert, darunter die Klimaresilienz, Biodiversität und den Grundwasserschutz.
Nicole Maisch, Dezernentin für Jugend, Frauen, Gesundheit und Bildung der Stadt Kassel, unterstrich die Bedeutung der Vernetzung für die Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten und die Bereitstellung von regionalen Bio-Produkten in der Kita- und Schulverpflegung.
Die BioRegioBörse bot den Besuchern auch ein Fachforum mit spannenden Vorträgen. Karsten Bessai, Gastronomieberater und Koch aus Eisenberg, erklärte, wie die Integration regionaler Bio-Produkte in der Gemeinschaftsverpflegung erfolgreich umgesetzt werden kann. Klaus Engemann vom Biolandhof Engemann aus Willebadessen präsentierte das geplante Bio-Wertschöpfungszentrum zur Bündelung und Weiterverarbeitung von regionalen Bio-Produkten vor den Toren Kassels.
Die Vernetzung der Bio-Akteure aus Landwirtschaft, Gemüsebau, handwerklichen Verarbeitern und lokalen Küchen und Caterern ist ein wichtiger Schritt zur besseren Versorgung mit regionalen Bio-Lebensmitteln vor Ort. Das Projektteam der BioRegioBörse betonte die Bedeutung einer stärkeren Zusammenarbeit zwischen regionalen Biobetrieben und lokalen Caterern für eine nachhaltige Gemeinschaftsverpflegung.
Die Planungen für die nächste BioRegioBörse im Jahr 2024 haben bereits begonnen.
Über die Kooperation der vier Ökomodell-Regionen
Die vier nordhessischen Ökomodell-Regionen sind den Landkreisen Schwalm-Eder, Waldeck-Frankenberg, bzw. den Vereinen Gutes aus Waldhessen e. V. sowie dem Zentrum für Ökologische Landwirtschaft und Nachhaltige Regionalentwicklung e. V. zugeordnet. Die BioRegioBörse 2023 in der UK14 in Kassel wurde als Kooperationsprojekt dieser Regionen ausgerichtet und durch den Ökoaktionsplan Hessen gefördert.
Über das Ökomodell-Land Hessen
Hessen ist seit 2021 Ökomodell-Land. Das Ökomodell-Land Hessen verknüpft die 13 Ökomodell-Regionen, die ein flächendeckendes Netz über ganz Hessen bilden und alle Landkreise integrieren. Die Ökomodell-Regionen sind Teil des Hessischen Ökoaktionsplans und werden vom Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert. Sie entwickeln Projekte und Maßnahmen, um den Anteil an ökologisch und regional erzeugten Lebensmitteln zu erhöhen und die Nachfrage nach diesen Produkten zu steigern. Die Ökomodell-Regionen sind auch Ansprechpartner für Landwirtschaft, Lebensmittelerzeugung, -verarbeitung und Handel und setzen sich für die regionale Vermarktung und heimische Wertschöpfungsketten ein. (wal)
Mehr Informationen:
- Schwalm-Eder Ökomodell-Region
- Waldeck-Frankenberg Ökomodell-Region
- Hersfeld-Rotenburg Ökomodell-Region
Das Bild: Thomas Ackermann (Dezernent Umwelt- und Naturschutz Landkreis Kassel), Sophia Seidl (Eschenhof Vermarktung), Andreas Althoff (Ökomodell-Region Waldeck-Frankenberg), Juliane Wagener (Ökomodell-Region Schwalm-Eder-Kreis), Nicole Maisch (Schuldezernentin Stadt Kassel), Moritz Wintzer-Brand (Solawi Falkenhof GbR), Priska Hinz (Hessische Umweltministerin), Daniela Schwarz (Ökomodell-Region Nordhessen), Frank Neumann (Ökomodell-Region Hersfeld-Rotenburg), Jürgen Heß (Zentrum für ökologische Landwirtschaft), Stefan Itter (Ökomodell-Region Schwalm-Eder-Kreis), Silke Flörke (Ökomodell-Region Nordhessen). (wal)
ANZEIGE
ANZEIGE