Ausbildungsbörse Schwalm-Eder in Borken
BORKEN. Der Schwalm-Eder-Kreis hatte organisiert und eingeladen. Zusammen mit der Stadt Borken und der Kreishandwerkerschaft Schwalm-Eder hat die Wirtschaftsförderung gestern über 100 Ausstellende Betriebe und Organisationen mit 140 Ausbildungsberufen und 60 Studiengängen zusammengeführt, die sich hunderten von Besuchern präsentierten. Die 19. Ausbildungsbörse Schwalm-Eder.
Es gibt Messen für Autos, Messen für Bücher, Messen für Lederwaren, Messen für Pflanzen und seit einigen Jahren eben auch Messen für Ausbildungsplätze. Und dabei läuft es genau andersherum. Möchten sonst die Hersteller ihre Produkte verkaufen und suchen Kunden, so sind auf Ausbildungsmessen die Betriebe bemüht, Menschen zu finden, die produzieren, beraten, pflegen oder Dienstleister sein wollen, um auch zukünftig noch zufriedene Kunden zu haben.
Kontinuierlich mehr Ausstellende
In Borken präsentiert sich jedes Jahr eine größere Anzahl an Betrieben. Die Fläche wird stetig größer, im Außenbereich stehen inzwischen mehr Azubi-Suchende als im Bürgerhaus. Wer mit den Betrieben spricht, hört oft – aber nicht immer – Begeisterung für das eigene Unternehmen, aber auch die Not, Personal und Auszubildende zu finden. Beim Rundgang wird schnell deutlich, wie Haltung und Perspektive darüber entscheiden werden, wer künftig noch neue Lehrlinge und Mitarbeitende findet und wer nicht. Wer etwas zu sagen hat und Sinn bieten kann, dem werden die Lehrlinge nicht ausgehen, wer nicht einmal beschreiben kann, für was die Firma steht, für den wird es schwer werden.
Informationen gab es reichlich über Handwerk, Dienstleistung, Banken, Versicherungen, Handel, Industrie. Staatliche Organisationen sind genauso und zunehmend reichlich vertreten. Polizei, Zoll, Forst, Straßenbau (Hessen Mobil), sie alle sind Wettbewerber auf dem Markt um Jugendliche, die etwas lernen und im Beruf erreichen wollen. Das stellte auch Landrat Winfried Becker fest, für den die Ausbildungsbörse beim 19. Mal genauso wichtig ist wie in den Jahren zuvor: „Selten zuvor standen Jugendliche nach der Schule so viele Wege offen wie heute. Umso wichtiger ist es, sich rechtzeitig einen Überblick über die Möglichkeiten und Chancen zu verschaffen.“
Schaufenster der Ausbildungslandschaft
Das, so die offizielle Pressemitteilung des Landkreises, kann die Veranstaltung in Borken leisten. Deshalb nennt Tatjana Grau-Becker, die Wirtschaftsförderin des Landkreises, die Börse „das Schaufenster unserer Ausbildungslandschaft“. Sie biete nicht nur Informationen, sondern vor allem die Gelegenheit für persönliche Kontakte und individuelle Beratung. Der Slogan „Deine Chance. Dein Weg“ sei auch Programm.
Die wichtige Frage für Jugendliche wird immer deutlicher: Was ist meine Berufung, was in meine Talente und worin besteht mein Interesse. Also, womit werde ich glücklich, weil ich tun werde, was zu mir passt und was ich mit absoluter Leidenschaft und Leichtigkeit tun kann. Und es „matcht“ immer dann, wenn Interessen der Bewerbe mit Perspektiven auf Arbeitgeberseite zusammenpassen.
Von wegen kluge Ratschläge …
Hieß es früher immer, „geh zur Bank, werde Beamter oder geht zu VW, so haben heute viele dieser Ratschläge an Sinn verloren und eigentlich nie gehabt. Die einen bauen Stellen ab, Beamte gibt es immer weniger und das Ansehen des Bankers hat nach Finanzkrisen und zunehmender Rolle als Versicherungsvertreter mächtig gelitten. Für Jugendliche ergeben sich tatsächlich ungeahnte und unbegrenzte Möglichkeiten, während die Arbeitgeber anfangen müssen, sich selbst zu verkaufen. Das funktioniert in Borken beides schon ganz gut. Unsere Fotostrecke zeigt auf 90 Bildern fast alle Aussteller. (rs)
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