Kochtopf voller Geld und Wertsachen übergeben
LOHFELDEN / NIESTETAL. Unbekannte Täter haben am vergangenen Sonntag zwei ältere Damen aus dem Landkreis Kassel mithilfe der betrügerischen Masche von falschen Polizisten hintergangen. Eine hochbetagte Frau aus Lohfelden übergab ihre sämtlichen Wertgegenstände an einen vermeintlichen Abholer, während die Täter im anderen Fall in Niestetal die EC-Karte des Opfers erbeuteten und anschließend Geld abhoben.
EC-Karten-Diebstahl in Niestetal
Die Betrüger kontaktierten die Seniorin aus Niestetal am Sonntagabend über ihren Festnetzanschluss. Durch geschickte Gesprächsführung gelang es ihnen, die Frau glauben zu lassen, dass sie von der echten Polizei angerufen wurde. Sie erzählten ihr eine erfundene Geschichte über eine festgenommene rumänische Einbrecherbande, die in der Nachbarschaft aktiv sei. Der Name der Seniorin und ihre Adresse standen angeblich auf einer Liste der Täter. Die Betrüger behaupteten, dass ihre Wertgegenstände in großer Gefahr seien und von der Polizei abgeholt werden müssten. Die Täter setzten die hochbetagte Frau unter Druck, bis sie schließlich verängstigt den Anweisungen des vermeintlichen Polizisten folgte und gegen 18:45 Uhr ihre EC-Karte an einem in der Nähe des Obelwegs geparkten VW Caddy hinterlegte. Eine Beschreibung der Personen, die die Karte abholten, liegt derzeit nicht vor. Gegen 19:30 Uhr wurde dann mit der gestohlenen Bankkarte und der im Telefongespräch erfragten PIN ein niedriger vierstelliger Betrag an einem Geldautomaten in der Hannoverschen Straße in Niestetal abgehoben.
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Kochtopf voller Geld und Wertsachen übergeben
Der zweite Fall in Lohfelden verlief ähnlich. Auch hier wurde eine ältere Dame am späten Sonntagabend von falschen Polizeibeamten angerufen und über einen angeblich bevorstehenden Einbruch bei ihr informiert. Unter großem Druck und Einschüchterung veranlassten die Betrüger die Seniorin, einen niedrigen fünfstelligen Bargeldbetrag, einige Dokumente und sogar ihren Ehering in einen Kochtopf zu legen. Im Glauben, ihre Wertgegenstände sicher in amtliche Verwahrung zu geben, übergab sie den großen Kochtopf gegen Mitternacht im Wohngebiet zwischen der BAB 7 und dem Triftweg an einen angeblich geschickten Abholer. Dieser wird wie folgt beschrieben:
Männlich, 18 bis 25 Jahre alt, etwa 1,60 Meter groß, schlank, dunkelhäutig, trug einen „Schlapphut“ und weite Jeans, sprach akzentfrei Deutsch.
Zeugen, die am Sonntagabend und in der Nacht zum Montag verdächtige Personen oder Fahrzeuge in der Nähe der Tatorte gesehen haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu melden.
Vellmarer Raubüberfall bei XY
VELLMAR. In der kommenden Ausgabe der ZDF-Fernsehsendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“, die morgen (13. September 2023) um 20:15 Uhr ausgestrahlt wird, wird ein bislang ungeklärter Raubüberfall in Vellmar eines der vorgestellten Fälle sein. In der Sendung wird Kriminalhauptkommissar Oliver Wagner von der Ermittlungsgruppe Raub des Kommissariats 35 der Kasseler Kripo zu Gast sein. Er wird den Fall vorstellen und über den aktuellen Stand der Ermittlungen berichten. Die Kasseler Kriminalpolizei wird in der kommenden Sendung auch einen erneuten Zeugenaufruf starten und um neue Hinweise in diesem Fall bitten. Der schwere Raubüberfall ereignete sich im Mai des letzten Jahres. In der Nacht zum 23.05.2022, gegen 2:30 Uhr, drangen zwei unbekannte Täter in ein Reihenendhaus in der Hauffstraße ein. Als die Bewohner aufwachten, wurden sie von den beiden Unbekannten mit einem Schlagwerkzeug bedroht und gefesselt. Anschließend erbeuteten die Täter hochwertigen Schmuck aus einem Tresor und flüchteten. Die Bewohner konnten sich kurz darauf befreien und alarmierten die Polizei. Trotz einer sofortigen groß angelegten Fahndung und intensiver Ermittlungen blieb der Fall bislang ungelöst. Es wird in der Sendung auch darauf hingewiesen, dass die Staatsanwaltschaft Kassel eine Belohnung in Höhe von 2.500 Euro für Hinweise ausgelobt hat, die zur Aufklärung des Falls führen. Während der Sendung wird das Polizeipräsidium Nordhessen in Kassel ein Hinweistelefon unter der Nummer 0561 – 910 4444 einrichten. Dieses Telefon wird nach der Sendung bis 1:00 Uhr erreichbar sein. Danach können Hinweise zu diesem Fall weiterhin über die üblichen Kontaktmöglichkeiten der Polizei in Kassel unter der Nummer 0561 – 9100 gemeldet werden. (wal)
Internet/Kontakt: Polizei Kassel (Polizeipräsidium Nordhessen)
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2 Kommentare
und immer wieder fallen alte Damen darauf rein. Es wird genug gewarnt. Nun brauchen sich die Erben nicht zu streiten, es ist halt langsam ein Stück Dummheit.ich Frage mich, woher die Typen wissen, wo diese alten Leute stecken? die können doch nur im Umfeld wohnen.
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Entschuldigung, aber darauf kommt doch jeder der lesen kann. Die Telefonnummern stehen im Telefonbuch meist mit Adresse. Und es ist keine Dummheit. Es ist die perfekte Ausnutzung eines Schockmomentes, der älteren Leuten Angst einjagt und zu unkontrolliertem Handeln verleitet. Wenn selbst ein ehemaliger Richter, hier in Hessen, auf diese vermeintliche Schocknachricht mit einer Bereitstellung der geforderten Summ auf einen solche Anruf herein fällt, dann zeigt das, dass der Schock sehr tief sitzt und erst nach der Geldübergabe, langsam seine Wirkung verliert. Der Richter hatte zur Erklärung, dass er in Sorge um sein erwachsenes Kind, so paralysiert war, dass sein Denkvermögen ausgeschaltet war. Als er schließlich die Polizei alarmiert hatte, war es schon viel zu spät.
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