Stadtverordnetenversammlung beschließt Zuschuss, Konzept und Beiträge
SCHWALMSTADT. Neben Glasfaser und Schwimmbad beschäftigten sich die Schwalmstädter Stadtverordneten gestern Abend mit dem Jubiläum der Wasserfestung, den Kosten für das Essen im Kindergarten Steinweg und Fotovoltaik auf Freiflächen.
485 Jahre Wasserfestung Ziegenhain (20. bis 22. September 2024)
Die Wasserfestung Ziegenhain ist touristisches Aushängeschild und historischer Kern der Konfirmationsstadt Schwalmstadt. Im Jahr 2024 wird der historische Festungsbau 485 Jahre alt. Der Verein zur Förderung der Konfirmationsstadt, so die Sitzungsvorlage für die Stadtverordneten, nimmt dies zum Anlass, ein Festwochenende zu planen. Vom 20. bis 22. September 2024 soll ein historisches Spektakel innerhalb der Wasserfestung – rund um den Paradeplatz – stattfinden, unter anderem mit stehendem Festzug, Tafeley, Marktständen und Unterhaltungsprogramm. Das Fest soll für eine Strahlkraft weit über die Grenzen der Region hinaus sorgen und einen wesentlichen Teil zur Tourismusförderung Schwalmstadts beitragen – ähnlich wie beim Festungsjubiläum im Jahr 2014, das für hohe Aufmerksamkeit und Besucherzahlen sorgte.
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So stand‘s geschrieben. Und tatsächlich laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Die Veranstaltung wird bundesweit beworben und die ganze Festung wird sich für mehrere Tage in ein riesiges Festgelände verwandeln. Aufgrund der historischen Bedeutung der Wasserfestung, der geplanten Veranstaltungsgröße und der damit verbundenen öffentlichen Wahrnehmung soll die Stadt Schwalmstadt Mitveranstalter sein und die Umsetzung der Festlichkeiten unterstützen. Dabei soll – 485 Jahre nach Erlass der Ziegenhainer Kirchenzuchtordnung – insbesondere das Merkmal als Konfirmationsstadt herausgestellt werden. Dafür beschlossen die Stadtverordneten in großer Einigkeit einen Zuschuss für das Veranstaltungswochenende in Höhe von 25.000 Euro. Wenn bei der Veranstaltung ein Überschuss entsteht, wird dieser zur Förderung der Konfirmationsstadt eingesetzt, aus dessen Topf er zunächst auch einmal entnommen wird. Das geplante Denkmal muss weiter warten.
Die Bilder des 475. Jubiläums im Jahr 2014: Hier. Festung-Ziegenhain.de
Essen in Kindergarten Steinweg teurer, aber auf 5 Nachkommastellen präzise!
Durch eine Preisanpassung des Lieferanten für die Mittagsverpflegung in der Kindertagesstätte „Steinweg“ steigen die Gebühren in diesem Bereich. Statt bisher 3,10 €, ergeben sich jetzt 3,42095 €. Festgesetzt wird ein Betrag von 3,40 €, den Rest zahlt die Stadt als Zuschuss.
- Susanne Salin (B90/GRÜNE) wies auf ein Modell der Landesregierung für regionale, nachhaltige Versorgung hin.
- Heidemarie Scheuch-Paschkewitz (LINKE) war schon bei erster Erhöhung dagegen. Bei diesem Preis müsse selbst produziert und regional eingekauft werden. Im Monat ergäben sich 165 Euro pro Kind und das sei für viele Eltern zu viel. Die Landtagsverpflegung für Abgeordnete und Studenten Essen in der Mensa würden subventioniert, Kindergartenessen nicht.
Konzept und Bebauungsplan für Fotovoltaik auf Freiflächen
Um Fotovoltaikanlagen auf Freiflächen errichten zu können, ist ein Standortkonzept für PV-Freiflächenanlagen notwendig. Ein solches hat die Stadtverordnetenversammlung gestern Abend mit großer Mehrheit beschlossen. Bürgermeister Tobias Kreuter geht von 8 nutzbaren Flächen aus.
- Ruth Engelbrecht (B 90/GRÜNE) resümierte die Strompreiskrise. Schon vor Jahren hätte man beginnen sollen. Jetzt sollten keine Abhängigkeiten mehr von fossilen Energiequellen entstehen. Sie fordert auf, weiteres Potenzial auf eigenen Liegenschaften und auch auf Gebäudeflächen zu nutzen. Es gelte jetzt, den Bürgern die Vorteile zu erläutern.
- Heidemarie Scheuch-Paschkewitz (LINKE) möchte keine Flächen, die zur Nahrungsgewinnung genutzt werden können, für Photovoltaik nutzen. Flächen mit geringer Bodenwertzahl müssten Vorrang haben. Sie möchte, dass Flächen an Autobahntrassen genutzt werden. In Österreich hätte bereits jeder Balkon eine Photovoltaikanlage.
- Constantin Schmitt (FDP) findet, dass Konzept sei ein wichtiger Baustein. Es gehe nicht um die Frage „Tank oder Teller?“ Die Energiewende sei sonst nicht zu schaffen.
- Stadtverordnetenvorsteher Reinhard Otto stellte klar, dass dieses Konzept notwendig ist, um überhaupt etwas machen zu können.
Gleich im Anschluss verabschiedeten die Stadtverordneten bei einer Enthaltung die Bauleitplanung für eine „PV-Freiflächenanlage nördlich von Michelsberg“ im Stadtteil Michelsberg, an der Grenze zur Gemarkung Neuental-Dorheim. (Rainer Sander)
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