Verkaufsoffener Sonntag und Marktfest
SCHWALMSTADT. Es ist nicht das Fest der Superlative. Es ist keine große Party. Die hat Ziegenhain gerade erst gefeiert. Die Superlative in Ziegenhain sind die kulturellen Schätze. Es ist vielmehr ein halber Kilometer zur Begegnung, zum Sehen und gesehen werden. Und das gemeinsam mit dem Rotkäppchen.
Es ist im Übrigen schön zu beobachten, dass die vielen Menschen, die sonst im Internet bestellen und die Füße nicht vor die Tür – und noch weniger in die Tür der heimischen Geschäfte – bringen, an wenigen Tagen im Jahr in Scharen in die Einkaufsstraßen strömen. Die Geschäfte öffneten ab 12 Uhr ihre Türen. Das Motto „Heimatshoppen“! Damit beteiligten sich die Geschäfte an den bundesweiten Aktionstagen der Industrie- und Handelskammern. Was zählt ist Regionalität, Nachhaltigkeit und Erhalt der Infrastruktur. Veranstalter waren der Gewerbe- und Tourismusverein G.u.T. und die Stadt Schwalmstadt.
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Bunte Vielfalt findet Platz in der Wiederholdstraße
Man muss nur vorne und hinten die Geschäftsstraße für die Autos sperren, ein Kinderkarussell und eine Hüpfburg aufbauen, dazu ein paar Getränke- und Streetfood-Buden hinstellen, Bier- und Kaffeegärten auf dem Asphalt wachsen lassen, zwei Bühnen zaubern und Kunstgewerbe einladen, schon läuft’s? Ganz so einfach ist es nicht. Es gehört auch immer etwas Mut dazu, das richtige Gespür für das, was ankommt, die passende Grundstimmung und eine gewisse Überzeugungskraft.
Und das Wetter sollte auch noch mitspielen. Davon versteht man in Ziegenhain etwas. Das war schon im Winter, der ein Sommer war, so. Auch ist das richtige Konzept gefragt. Wie bei der Konfirmation. Es muss stimmig sein, damit es angenommen wird. Voll war’s in der Wiederholdstraße jedenfalls. Voller als im Frühling! Die Laune war gut und schließlich entscheidet die Stimmung, mit der die Menschen kommen, wie das Fest wird, und die Stimmung, mit der sie nach Hause gehen, darüber, wie sie danach über die Veranstaltung reden.
Kunst, Kultur und Musik inklusive
Ziegenhain vom Feinsten passt einfach zu Ziegenhain und was will man mehr? Vor allem die Kinder waren glücklich, dank einfallsreicher Spiele vor dem Rathaus, dem Kinderschminken vom Hobbyhaus Michel und der Großspielgeräte. Ein Kind war vielleicht besonders glücklich: Tim Hoos aus Treysa war wohl der jüngste Künstler, der mit den Kolleginnen und Kollegen von der Neuen Brücke Kunstwerke im Stadtverordnetensaal des Rathauses ausgestellt hat. Seine Himmelskörper waren einer der Hingucker im Potpourri unterschiedlichster Gemälde und Zeichnungen. Er hat nh24 verraten, wie er die runden Gestirne gemalt hat: mit einem Blumentopf als Schablone. Den farbigsten Eindruck hinterließ wohl Iris Frech aus Todenhausen. Sie und die anderen haben dazu beigetragen, dass es aus kulturell in Ziegenhain weitergeht.
Also: Ein Fest wie erwartet, das niemanden enttäuscht, aber viele zufrieden gemacht hat. Sicher auch den Ziegenhainer Einzelhandel, der zeigen konnte, dass offline oft besser ist als online. Und man hat sich mal wieder persönlich getroffen bei Livemusik von „Angelique und John The Voice“, „By the way“ und „Acousticline“! Gut so! (rs)
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9 Kommentare
Regelmäßiger Seniorennachmittag. Gähn.
Wie das gibts immer noch.
Ich sag mal so: Ich denke Ziegenhain vom Feinsten ist gerade für die etwas gehobene Altersgruppe eine schöne und lohnenswerte Veranstaltung an einem Sonntag. Das Wetter war natürlich auch einladend. Aber im Endeffekt ist es so wie die anderen verkaufsoffenen Sonntage irgendwie eine Veranstaltung eben für eine gewisse Altersgruppe. Etwas musikalisch berieseln lassen, eine Kleinigkeit essen und irgendein Krimskram kaufen. Für die Enkel ist auch bisschen Unterhaltung und gut ist. Das ist nichts schlechtes und sowas muss es auch mal geben! Was ich mir vielleicht wünschen würde, wäre eine etwas „jüngere“ Veranstaltung mit einem neuen knackigen Konzept. Etwas womit man aus der Reihe tanzt. Ich hab mich letztens mit einer Freundin die in der Nähe von Hamburg wohnt unterhalten. Ihre Stadt (30.000 Einwohner) hat kurzerhand für den Sommer eine sonst wenig besuchte Fläche kurzerhand in eine Strandpromenade verwandelt. Sand, paar ansprechende Pflanzen und örtliche und ortsfremde Gastronomen haben den Tag über und am Wochenende paar typische Getränke und Speisen verkauft. Wurde super von allen Altersgruppen angenommen. Sowas würde ich in Schwalmstadt auch echt gut finden. Es muss nicht unbedingt ein Strandthema sein, aber Flächen die eben nicht unbedingt zum Verweilen einladen könnte man geschickt für Events die eben nicht nur einen Sonntag gehen sondern vielleicht mal über einen längeren Zeitraum umgestalten. Man stelle sich nur mal den Alleeplatz mit der schon vorhandenen Eisdiele vor wie er für einen gewissen Zeitraum eben nicht nur zum Parken benutzt wird sondern auch als Treffpunkt mitten in Ziegenhain? Ohne dauerhaftes Unterhaltungsprogramm. Man muss auch nicht immer von Livemusik den ganzen Tag über beschallt werden.
Nun waren auch viele Familien da und nicht nur Oma und Opa mit Enkeln. Welche Gruppe wollen Sie mit einem Permanentevent ansprechen? Werktags haben auch nur die „gehobenen“ Generationen Zeit, zudem ist der Parkplatz werktags voll belegt, wohin also mit den Autos ?
Im allgemeinen wird hier grundsätzlich alles schlecht geredet, ohne persönlich zu werden.
Wo rede ich hier was schlecht? Sowohl meine Eltern die dort waren als auch die Bilder sprechen doch für sich? Ist doch auch nichts verwerfliches wenn die ältere Generation zumindest überwiegt bei dieser Veranstaltung? Ziegenhain vom Feinsten tut für mich niemanden weh. Mein Bekanntenkreis und ich haben schon lange das Interesse verloren weil dort einfach nichts ist was uns anspricht. Aber das ist ja beim besten Willen auch kein muss! Für andere ist das Angebot wieder sehr interessant und könnten dafür vermutlich mit einer Art Cocktailbar mit „Strandfeeling“ weniger was anfangen. Ziegenhain vom Feinsten hat seine Berechtigung. MIr ging es ja nur darum, dass vielleicht mal etwas anderes geschaffen wird was sich vom bestehenden Absätzt. Vielfalt eben schaffen. Der Alleeplatz war und ist auch nur eine Idee und war wirklich nicht vollständig als Nutzung angedacht 😀 Ein Event ist auch relativ. Ich sag ja nicht das dort von Montag bis Sonntag Halligalli herrschen muss… aber vielleicht überlegt sich der ein oder andere Werktags mal einen Abstecher zu machen. Eine Idee wäre auch einfach in den Sommerferien Donnerstags bis Sonntag etwas zu machen. Es muss nicht immer durchgehend Party sein aber an sommerlichen Abenden gesellt man sich gerne und viele haben auch Urlaub. Klar muss ein Konzept noch erarbeitet werden und ich umschreibe das hier absolut grob. Aber Woanders funktionieren solche Events doch auch? Sollte auch nur als Anregung angedacht sein und NICHT um bestehende Sachen schlechtzureden. Immer locker bleiben 🙂 Muss nicht alles als Angriff gewertet werden.
Obwohl ich Sie mit dem letzten Satz überhaupt nicht gemeint habe, sondern „im allgemeinen ohne persönlich zu werden“ fühlen sie sich damit angesprochen? Locker geht anders…..
Vielleicht greifen ortsansässige Gastronomen ihren Vorschlag auf und schließen sich zusammen um das Risiko der Veranstalter, den den braucht es dafür, zu minimieren. Das Risiko, auf den Kosten sitzen zu bleiben ist hoch. Denn das soll doch sicher für den Besucher, vom Verzehr abgesehen, kostenfrei bleiben. Und die Kosten für ein Event von 6 x 4 Tagen, für eine kleine Gruppe in der Haupturlaubszeit und dann noch 3 Wochen Dauerregen, dürften immens sein. Das bekommt keiner über den Verzehr rein, ausser die Cocktails werden im Eimer serviert. Wenn Sie das „grob“ alles ausschließen, könnte es ein gute Idee sein. Könnte…..
das war ja Mal nix… es wird immer weniger, obwohl es ja immer das gleiche ist..
warum war im Rathaus
die Heizung an ???
Können Sie das belegen? Eigenartig das immer Ihnen negatives auffällt! Fragen Sie doch mal direkt bei der Stadt, dort bekommen Sie möglicherweise anders als hier auch eine Antwort.
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