Wichtiger Meilenstein zum Aufbau eines Klimaschutz-Management-Systems
BAUNATAL. Seit Beginn des im Programm „Starke Heimat Hessen“ geförderten Smart -City-Projektes wird in Baunatal intensiv an der Planung und dem Aufbau eines Klimaschutz-Management-Systems gearbeitet, um die fachlichen Anforderungen zu erfüllen und Partnerschaften aufzubauen.
Dabei handelt es sich um ein digitales Klimaschutz-Lenkungs-System, das dazu beitragen soll, die aktuelle „Klimaleistung“ in Baunatal zu verstehen. Hierfür werden Messgeräte installiert, die in Echtzeit über Wärme- und Stromverbrauch in den städtischen Liegenschaften informieren, mit dem Ziel die Energieeffizienz und damit die Klimaeffizienz zu steigern.
Am Baunataler Rathaus erfolgte jetzt durch Installation der ersten LoRaWAN-Antenne ein wichtiger Schritt in Richtung Smart City. LoRaWAN ist eine drahtlose Kommunikationstechnologie, die speziell für das Internet der Dinge (IoT) entwickelt wurde. Sie ermöglicht die Vernetzung von Geräten und Sensoren über große Entfernungen und bietet eine kostengünstige und energieeffiziente Lösung für eine verschlüsselte und anonymisierte Informationsübertragung.
Insgesamt umfasst das gesamte Projekt die drei Anwendungsfälle Energieeffizienz, Mobilität und Klimaschutz. Im ersten Schritt werden Strom- und Wärmeverbräuche überwacht, um Einsparpotenziale zu identifizieren und Maßnahmen zur Effizienzsteigerung umzusetzen. In dieser ersten Phase werden Sensoren in kommunalen Gebäuden, wie unter anderem der Rundsporthalle, dem AquaPark und Parkstadion oder dem Kinder- und Jugendzentrum Second Home installiert.
In den nächsten Phasen werden im Bereich der Mobilität Verkehrsdaten analysiert, um das Verkehrsverhalten besser zu verstehen, Maßnahmen zur Förderung umweltfreundlicher Verkehrsmittel zu entwickeln und in der Phase Klimaschutz, Energie- und Verkehrsinformationen genutzt, um Baunatal möglichst zu einer klimaneutralen und umweltfreundlichen Stadt zu gestalten.
Für die Umsetzung dieses innovativen und anspruchsvollen Projektes hat sich die Stadt mit Experten ausgetauscht, von anderen geförderten Kommunen gelernt und Partnerschaften aufgebaut. Das erste hessische Smart Region Summits Ende April in Darmstadt bot hierfür reichlich Gelegenheiten.
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Eine dieser wichtigen Kooperationen wurde mit dem Energieversorger EAM geschlossen. Diese wird die in den städtischen Objekten installierten Stromzähler auf das Smart-System umrüsten. Eine weitere wichtige Zusammenarbeit besteht mit der Kasseler Verkehrs- und Versorgungsgesellschaft (KVV), die die IoT-Infrastruktur bereitstellt. Durch diese enge Zusammenarbeit kann Baunatal von den Erfahrungen und dem Fachwissen der KVV profitieren. Bevor Sensoren oder Anwendungsfälle durchgeführt werden, werden sie gemeinsam mit der KVV getestet. Diese regionale Zusammenarbeit ermöglicht es, die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger zu ermitteln und maßgeschneiderte Lösungen anzubieten.
Zurzeit wird ebenfalls intensiv in Zusammenarbeit mit dem kommunalen IT-Dienstleister Ekom21 an einem Dashboard, einem graphischen Armaturenbrett, gearbeitet, das auf der städtischen Homepage Informationen, Daten und Zahlen zu den beschriebenen Anwendungsfällen für alle interessierten Baunataler Bürgerinnen und Bürger liefern wird. (pm)
Beitragsfoto: Präsentieren die erforderliche Technik: v.l.n.r. Andreia Uckermann (Klimaschutzmanagerin Stadt Baunatal), Philip Laskowicz (KVV) und Denis Blum (Projektleiter KVV). © Foto: Baunatal|nh