Praxisintegriert und vergütet: Neuer Ausbildungsweg für Erzieher führt zum Ziel
SCHWALMSTADT. Drei Tage arbeiten, an zwei Tagen die Fachschule besuchen: Seit ihrer Einführung vor drei Jahren gilt die Praxisintegrierte vergütete Ausbildung (PivA) an der Hephata Akademie für soziale Berufe als Erfolgsmodell.
16 Studierende haben nun als erste PivA-Klasse an der Akademie erfolgreich die staatliche Anerkennung für Erzieher und Erzieherinnen erlangt. Große Freude bei der Zeugnisübergabe – unter anderem für Oliver Naß und Ludmila Lang.
„Es ist meine Berufung, mit Jugendlichen zu arbeiten“, sagt Oliver Naß. Der 50-Jährige lässt keinen Zweifel daran, dass er mit der PivA den richtigen Weg zum Erzieher eingeschlagen hat, dass bei ihm Beruf und Berufung eins sind. Dies war nicht immer so. 15 Jahre lang hat er als Wirtschaftsinformatiker bei einem Logistikunternehmen gearbeitet, 60-Stunden-Wochen gehörten zum Alltag. „Irgendwann habe ich gemerkt, dass ich dies nicht für immer machen möchte“, so der Treysaer.
Als er mit Jugendlichen in der Berufsvorbereitung in Kontakt kam, spürte er, wo die berufliche Reise hingehen sollte. „Im Umgang mit Jugendlichen kann man ganz viel von sich geben“, so der frisch staatlich anerkannte Erzieher. Drei Jahre lang hat er seine praktische Ausbildung in der Hephata Diakonie in einer Wohngruppe in der Alten Mühle in Gombeth absolviert, bevor er nun als Gruppenleiter in die Hephata-Jugendhilfe nach Rommershausen wechselt.
Auch für Ludmila Lang aus Rengshausen ermöglichte die praxisintegrierte vergütete Ausbildung einen beruflichen Richtungswechsel, den sie lange nicht für möglich hielt. „Für mich war es wichtig, dass die Ausbildung auch finanziert wird, dass ich weiter Geld verdiene“, so die 39-Jährige, die zuvor als Einzelhandelskauffrau gearbeitet hat. Auf den Beruf Erzieherin sei sie durch ehrenamtliches Engagement mit ihren 15 und 13 Jahre alten Kindern gestoßen. „Als ich von der Fachkräfteoffensive erfahren habe und wusste, dass Erzieherinnen gesucht werden, habe ich die Zügel in die Hand genommen“, so Ludmila Lang mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht. Mit Erfolg. Wie gut sie in ihrem neuen Beruf ankam, beweist die Tatsache, dass sie direkt nach der Ausbildung in einem Kinderhaus in Melsungen als Leiterin der Kinderkrippe übernommen wird. „Ich freue mich sehr darauf“, so die nun staatlich anerkannte Erzieherin.
Auch sie gehörten neben Ludmila Lang und Oliver Naß zum ersten PivA-Jahrgang an der Hephata-Akademie: Merle Buchmann, Lisa-Marie Hofmann, Annika Klehm, Eila Sofie Klopfstein, Vivien Kuhnert, Markus Lange, Birte Lisa Nispel, Jan Palkis, Vera Schönhut, Audrey Seidel, Tereza Sicaja, Yvonne Sonneborn, Lea Wachtel und Sabrina Wagner.
Weitere Informationen unter www.hephata.de/piva oder telefonisch unter 06691-181406. (pm)
Das Bild: Freudige Gesichter nach der Zeugnisübergabe: Auf dem Bild (oben, von links) Eila Klopfstein, Jan Palkis und Markus Lange; (Mitte, von links): Lea Wachtel, Merle Buchmann, Lisa Hofmann, Oliver Naß, Vivien Kuhnert, Tereza Sicaja, Annika Klehm und Vera Schönhut sowie (unten, von links) Audrey Seidel, Yvonne Sonneborn, Birte Nispel, Sabrina Wagner und Ludmila Lang.
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