NEUSTADT. Die Zustände im Neustädter Bahnhof hat Neustadts Bürgermeister Thomas Groll als „Trauerspiel“ bezeichnet.
Nach dem Erwerb des Gebäudes habe die Investorengruppe behauptet, „Bahnhof zu können“ und u. a. der Stadtverordnetenversammlung Pläne für eine Nutzung des Einzelkulturdenkmals präsentiert. „Dies klang damals überzeugend, passiert ist aber bis heute nichts. Corona vermag hier nicht mehr, als Entschuldigung herzuhalten“, so Groll ernüchtert.
Die neuen Eigentümer ließen das Gebäude verfallen. Auf die Schäden im Inneren werde seit Monaten nicht reagiert. Die Sicherungsmaßnahmen hätte die Bahn vornehmen müssen.
„Mehrfach habe ich die Erwerber angeschrieben, auf den schlimmen Zustand hingewiesen, aber nie eine Antwort bekommen. Den vermeintlichen Investoren gehören Dutzende Bahnhöfe in Deutschland. Vielfach scheint es ein Trauerspiel zu sein“, stellt der Bürgermeister fest, der nicht nur mit der Deutschen Bahn im Austausch steht, sondern sich auch an die Bauaufsicht gewandt hat.
Neben den erheblichen baulichen Mängeln sind aber auch die weiteren Zustände im Gebäude für Neustadts Bürgermeister „ein Trauerspiel“.
Er hat sich daher in diesen Tagen wieder an das zuständige Bahnhofsmanagement gewandt und um vermehrte Reinigung gebeten.
„Mir ist nicht verständlich, warum Menschen in der Unterführung ihre Notdurft verrichten müssen“, beklagt Groll.
Nach seinem Urlaub will er die Thematik im Rahmen der Sicherheitspartnerschaft mit Polizei und Bahnpolizei erneut besprechen und sich auch an die Leitung der Erstaufnahmeeinrichtung wenden. „Vielfach höre ich, dass man sich im Bahnhof nicht wohlfühlt und habe das auch selbst erlebt. Wir nehmen als Kommune diese Beschwerden ernst. Wir haben nicht die Mittel, dies abzustellen, aber wir werden es weiter offensiv thematisieren und mit den anderen Beteiligten versuchen, schrittweise Verbesserungen zu erreichen“, erklärt Thomas Groll abschließend. (wal)
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