SCHWALMSTADT-TREYSA. Götz Pfannkuche (56) ist seit Mai der neue Geschäftsbereichsleiter der Hephata-Klinik in Schwalmstadt-Treysa und Geschäftsführer der Hephata-MVZ gGmbH.
Für eine zukunftsfeste Perspektive der Fachklinik mit 93 Betten und 220 Mitarbeitern setzt der 56-Jährige auf Medizin auf hohem Niveau und ein gutes Miteinander.
„Die vier M – Man muss Menschen mögen- sind ein entscheidender Grundsatz für meinen Job. Mir sind ein authentischer und respektvoller Umgang wichtig. Wenn man Menschen leiten will, sollte man Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit mögen, offen sein und mit gutem Beispiel vorangehen“, sagt Götz Pfannkuche.
Der 56-Jährige ist das älteste von zwei Kindern, stammt aus der Landwirtschaft. „Das hat mich und meine Einstellung zur Arbeit früh geprägt, auch was das Arbeiten im Team betrifft.“ Nach der Schule entschied er sich zunächst für eine Ausbildung zum Industriekaufmann, qualifizierte sich später zum staatlich geprüften Betriebswirt weiter.
„Der medizinische Sektor hat mich schon immer interessiert“, so begann Pfannkuche 1993 in der Wicker-Unternehmensgruppe in Bad Wildungen im Controlling. Bereits sieben Jahre später stieg er zum Verwaltungsleiter der Hardtwaldklinik I, einer Fachklinik für Neurologie, Psychotherapie und Psychiatrie, auf. Weitere sechs Jahre später wurde er zudem Leiter der neurologischen Akutklinik und damit zum Verwaltungsdirektor. „Ich habe dort viele Jahre gearbeitet und freue mich, nun in der Hephata-Klinik Verantwortung zu übernehmen.“ Hier war die Stelle des Klinik-Chefs nach dem Weggang von Alexander Stein vakant geworden.
„Meine vorherige und die aktuelle Tätigkeit haben sehr ähnliche Themengebiete. Ich konnte gut abschätzen, was mich erwartet, wo ich anknüpfe und welche Herausforderungen zu meistern sein werden. Mich hat zum einen das große Ganze begeistert. Hephata leistet einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag, engagiert sich für Menschen in schwierigen Lebenssituationen, die von Behinderungen oder Krankheiten betroffen sind. Das spricht mich an und steht für eine Lebenseinstellung, die ich teile.“ Zum anderen habe ihn die Vielfältigkeit der Hephata-Klinik mit zwei Fachkliniken für Neurologie sowie Psychiatrie und Psychotherapie, der Psychiatrischen Institutsambulanz, Tagesklinik, dem Schlaflabor, dem MVZ und verschiedenen ambulanten Spezial-Sprechstunden und Beratungsstellen gereizt.
„Ich sehe aufgrund dieser Breite und der Spezialisierungen der Angebote der Klinik optimistisch in die Zukunft. Aber ja, es warten auch einige Herausforderungen auf mich und uns als Gesellschaft insgesamt. Es ist kein Geheimnis, dass einer großer Teil der deutschen Krankenhäuser rote Zahlen schreibt, dass wir auch im Gesundheitssektor von akutem Personalmangel sprechen und von einer Krankenhausreform, deren Auswirkungen wir noch nicht kennen“, so Pfannkuche.
Sein Job werde es vor diesem Hintergrund sein, für die Klinik eine solide betriebswirtschaftliche Situation zu gewährleisten und den Mitarbeiter*innen gute Arbeitsbedingungen zu ermöglichen. „Personalführung bedeutet für mich auch, dass die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre eigenen Ansprüche an die Arbeit verwirklichen und den Vorstellungen ihrer Berufung gerecht werden können. Das ist unter den sich ständig verändernden Rahmenbedingungen nicht leicht und doch ein wichtiger Antrieb für mich.“
Eine Herausforderung, die zu meistern sich lohne, denn die Klinik leiste mit ihren stationären und ambulanten Angeboten einen wichtigen Beitrag zur medizinischen Versorgung im ländlichen Bereich. Dies werde unter anderem in der Belegung der Schlaganfall-Einheit, der neuen Station für Menschen mit Mehrfachbehinderungen und Epilepsie sowie einer sehr hohen Nachfrage nach den speziellen psychiatrischen Konzepten deutlich, also auch in der Kombination aus stationären und ambulanten Hilfen. „Die Hephata-Klinik erfüllt so schon seit Jahren die von der Politik geforderte Verzahnung von stationärem und ambulantem Sektor. Dazu gehört auch, Menschen eine wohnortnahe Versorgung zu ermöglichen, die individuelle Lebensumstände und Bedarfe berücksichtigt.“
Seine eigenen Bedarfe, wenn nicht gerade im Dienst, deckt Pfannkuche mit seiner Familie und in der Natur. Gemeinsam mit seiner Frau und seiner sechsjährigen Tochter Aleah ist er gerne draußen unterwegs, wandert und fährt Fahrrad, manchmal auch noch zusammen mit seinem Sohn Noah (20). Im Sommer plant die Familie eine Gebirgswandertour von Hütte zu Hütte, hinzu kommen das Motorradfahren, Tischtennisspielen und die Begeisterung für Oldtimer-Fahrzeuge – unter anderem einem Schlepper. „Da kommt schon die Landwirtschaft durch und ist für mich der Ausgleich zu einem sehr schönen, aber auch anstrengenden Beruf und hilft, den Kopf freizubekommen.“ (pm)