WILLINGSHAUSEN / LOSHAUSEN / WASENBERG. Handwerksbetriebe sind aus unserem Alltag nicht wegzudenken. Sie sind in allen Lebensbereichen vertreten. Ohne landwirtschaftliche Betriebe keine Nahrungsmittel, ohne Heizungsbauer keine Wartung und Installation von Heizungen und ohne Werkstätten und Lackierereien keine Möglichkeiten unsere Mobilität sicherzustellen.
Der Bürgermeister der Gemeinde Willingshausen, Luca Fritsch, besucht regelmäßig Betriebe aus der Gemeinde, um den Schulterschluss mit wichtigen Leistungsträgern und Arbeitgebern der Gemeinde zu finden. „Es ist mir dabei besonders wichtig, unseren Betrieben als Ansprechpartner auf Augenhöhe zur Verfügung zu stehen, sie bieten Arbeits- und Ausbildungsplätze in der Region und sichern damit für viele Familien den Lebensunterhalt“, so Fritsch in einer Pressemitteilung.
Friseurmeister Carsten Ciemer sorgt seit fast 23 Jahren in Loshausen dafür, dass viele zufriedene Kunden mit gepflegten Frisuren den Alltag bestreiten. Ciemer ist neben seiner Tätigkeit im eigenen Betrieb seit 2018 als Obermeister der Friseur-Innung Schwalm Eder gewählt, nachdem er seit 2011 bereits als stellvertretender Obermeister aktiv war. Damit war es in dem Gespräch gut möglich, auch über die Herausforderungen und Perspektiven des Friseur-Handwerks zu sprechen.
Kritisch betrachtet Ciemer die Tatsache, dass Ausbildungsberufe landesweit in Ausbildungszentren zusammengeführt werden sollen. Dadurch werden Wege zum Teil erheblich verlängert, ein Berufsschulweg von über 100 Kilometer sei nicht zu vermitteln. Schwerpunktschulen im Schwalm-Eder-Kreis für bestimmte Berufsbilder wie das Kompetenzzentrum Ernährung am Berufsschulcampus Schwalmstadt sei ein gutes Beispiel. Ciemer: „Zurzeit beginnen im gesamten Kreisgebiet lediglich noch eine Hand voll junger Menschen eine Ausbildung im Friseur-Handwerk. Daher sei es nicht möglich, mehrere Berufsschulklassen zu bilden.“
Die Kollegin Inge Heinel, aus den ersten Jahres des Salons, ist noch heute in Loshausen beschäftigt. „Besonders beindruckend ist, dass CC Cut in Loshausen sich auch aktiv mit dem Thema Inklusion auseinandersetzt“, hebt Luca Fritsch hervor. So wurde der Betrieb im Jahr 2017 mit dem „Landespreis für beispielhafte Beschäftigung und Integration behinderter Menschen“ des Hessischen Sozialministerium ausgezeichnet.
Neben langjährigen Mitarbeitern wird noch in 2023 eine im Betrieb von Ciemer ausgebildete Mitarbeiterin aus Elternzeit zurückkehren, deren Sehvermögen stark eingeschränkt ist. „Geht nicht, gibt’s nicht!“, macht ein motivierender Carsten Ciemer deutlich und freut sich auf den gemeinsamen Weg mit der aus Elternzeit zurückgekehrten Kollegin.
Hochbeet für Kindergarten
Der kommunale Energieversorger EAM hat die Anschaffung und das Aufstellen eines Hochbeets in Willingshausen finanziell unterstützt. Kürzlich übergab die Leiterin des EAM Regionalzentrums Mitte, Maria Prudlak ein Hochbeet an Willingshausens Bürgermeister Luca Fritsch und Michaela Wagenführ, Leiterin der Kindertagesstätte.
Das Beet soll zukünftig in der Kindertagesstätte „Schwälmer Zwerge“ in Wasenberg die Möglichkeit für nachhaltiges Gärtnern bieten. „In Zeiten, in denen Bioprodukte immer beliebter werden, bietet es sich an, gesundes Obst und Gemüse selbst anzubauen“, sagte Prudlak. „Was eignet sich da besser als ein Hochbeet?“ Auch Luca Fritsch freute sich über die Unterstützung durch die EAM: „Mit dem Hochbeet können wir jungen Menschen Natur und Nachhaltigkeit näherbringen und sie in den Prozess des Anbaus von Pflanzen mit einbeziehen. Ich freue mich schon auf eine reiche und gesunde Ernte.“ (wal)
3 Kommentare
Wie war das noch mit dem berühmten Sack Reis in China?
Aha, ein Bürgermeister trifft einen Friseurmeister und die EAM übergibt ein Hochbeet (geschätzt 50 €Materialkosten welches ein Schreinerpraktikant in 2 Stunden zusammenzimmern würde).
Wo ist der Erkenntnisgewinn für den Leser des Artikels? Dass es einen Friseur in Loshausen gibt und ein Hochbeet, das mehr wert sein soll, weil sich der BGM mit ablichten lässt??
Was ist mit dem sog. „Schulterschluss“ seitens der Gemeinde mit Firmen und der hohlen Politikerphrase „Ansprechpartner auf Augenhöhe“ gemeint?? Ist man ergo als Firmeninhaber in Willingshausen privilegiert und bekommt Aufmerksamkeit seitens der Gemeinde? Und als Normalo ein Depp? Offensichtlich ja, ist ja oben betont. Und welche Vorteile werden eig vergeben?? Direkte Durchwahl zum Telefon des BGM? Steuervergünstigungen oder bekommt man Parkausweise zB vor dem tollen Friseur?lol
Bin gespannt, wie die Provinzbürgermeister auf den Dörfern mit 98 % ungedämmten Häusern und keine Chance auf Fernwärme agieren, wenn die Dorfhäuser keiner erben will, weil dies zu teuer mit Sanierung und Wärmepumpe sein wird. Erbe wäre dann die Gemeinde soweit belesen.
Kurze Frage: Gibt es in Willingshausen „produzierende Gewerbe ausser Metzger und Landwirte?
Komisch ist, Steina liegt an Schnittstelle der B254 B454 NordSüd perfekt mit A49 A5 Richtung A4 A7 und es gibt dort nur einen LaMa Händler, der scheinbar nicht sonderlich solvent scheint und seit Jahren dort „ab und zu“ ausbaut.
Wie viele Betriebe hat der dolle Bürgermeister eig nach Willingshausen gelockt? Wäre ja sein Job, oder?
Mein Fazit, der Bgm dort verwaltet eine tote Gemeinde und Diese ist doch aufzulösen. Das kann Schwalmstadt locker mitregieren und der Willingshäuser merkt es nicht. Er wundert sich nur, wenn er den neuen Pass in Treysa abholen müsste.
mfg
Ob Neustadt geeigneter wäre wage ich zu bezweifeln. Schwalmstadt ist mehr als doppelt so groß als Neustadt und hat eben auch dadurch schon entsprechende Strukturen und Personal. Eine Zusammenlegung der beiden würde denke ich für die Gemeinde Willingshausen mehr Sinn ergeben als für Schwalmstadt. So oder so würden beide profitieren. Für die Bürger als solche würden mir keine Nachteile einfallen. Sind wir doch mal ehrlich: Ob ein Bürgermeister nu in Treysa oder in Willingshausen hockt ist doch dem 0815 Bürger in z.B. Merzhausen und Trutzhain doch absolut egal. Wenn allerdings durch die Größe der vereinten sich Einsparungen in Verwaltung und Vermarktung für Industrie (oder Ansiedlung von Ärzten etc) ergeben wäre es doch der Vorteil von allen. Fakt ist irgendwie müsste für die alltäglichen Wege auch in Willingshausen flächendeckend der Bürgerservice gewährleistet werden. Man muss die Sorgen und Bedenken der Bürger ernst nehmen und auch den Willen haben darauf einzugehen. Wenn das passiert sehe ich eigentlich nur Vorteile für beide.
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