Hochspannung unterm Zirkuszelt © Foto: Rainer Sander
Hochspannung und Höchstleistung vor Baunataler Parkstadion
BAUNATAL. Zwei Wochen lang gastiert der Zirkus Arena seit dem 29. Juli und noch bis 13. August vor dem Baunataler Parkstadion mit seinem großen Zelt. Wohltuend unterscheidet sich der große Zirkus von den vielen kleinen Unternehmen, die für ein paar Tage auf Wiesen am Stadtrand gastieren. Was der Zirkus zu bieten hat, ist Artistik der Spitzenklasse.
Wie viel Training und Körperbeherrschung dazu gehören, merkt man, als Gitano Frank beim Handstand mit einem ausbalancierten Stuhl auf nur drei Glasflaschen aus dem Gleichgewicht gerät, abspringen muss und danach leicht humpelnd den zweiten Versuch wagt, der selbstverständlich gelingt.
Familienunternehmen über drei Generationen
Der Zirkus ist vor allem das Familienunternehmen der Familie Frank. Senior Georg Frank tritt als eloquenter Zirkusdirektor in Erscheinung, Sohn Markus Frank führt souverän die Pferde durch die Manege. Dessen Sohn Santiano Frank, jüngster Spross der Familie und mithin Teil der dritten Generation, kommt cool rüber, wenn er in Clownerien seine Geschwister oder Eltern in der Manege provoziert. Auch Clown Emilio Frank gibt sein Bestes und bringt nicht nur die Kinder zum Lachen.
An der vertikalen Stange beweist Ariel Vidal perfekte Körperbeherrschung und vor allem Kraft. Jede Übung wirkt entspannt und vollkommen selbstverständlich. Echte Artistik eben, Körperbeherrschung pur. Außerdem begeistern Feuershow, Jonglagen mit Bällen, Keulen und Ringen sowie orientalische Tänze, ein bisschen LED-Show und Atemberaubendes an Seilen und Tüchern unter der Zirkuskuppel. Marcello Frank verein Sport und Klamauk auf dem Trampolin.
Den Tieren geht es gut im Zirkus Arena
Dass es den Tieren gut geht, sieht man. Sie bewegen sich angstfrei und natürlich, die Veterinärämter prüfen an jedem Spielort, erklärt Vater Frank. In der Pause dürfen die Kinder auf den Kamelen reiten und die Pferde streicheln. Attraktion sind die Zwergponys, kaum größer als ein großer Hund …
Der Schlusspunkt des Programms ist zugleich Höhepunkt der Show. Auf und in dem schnell drehenden Todesrad laufen, balancieren und rotieren Gitano und Marcello Frank. Jeder im Publikum spürt, wenn hier ein Griff nicht sofort passt oder ein Schritt daneben geht, dann fliegt jemand durch die Manege und es macht dann mehr als „Aua“. Genau das ist es, was Zirkus ausmacht. Artisten, die trainiert haben und in absoluter Konzentration Höchstleistungen abrufen, damit der Gefahr trotzen und Hochspannung provozieren. Natürlich geht nichts schief, aber es könnte … Die Erleichterung verschafft Glücksgefühle bei Artisten und Publikum gleichermaßen. „Die Angst ist weg!“
Noch eine gute Woche:
Bis zum 13. August finden die Vorstellungen wie folgt statt: Werktags um 17 Uhr; Samstag um 16 Uhr und 19.30 Uhr; Sonntag um 11 und 16 Uhr und am letzten Sonntag, 13. August nur um 11 Uhr. Dienstag und Mittwoch sind Ruhetage ohne Vorstellungen.
Sonderpreisaktionen: Am Donnerstag und Freitag sind Familien extra begünstigt. Dann zahlen Erwachsene nur Kinderpreise; am Sonntag um 11 Uhr haben Mütter in Begleitung ihrer Kinder freien Eintritt. Am Montag um 17 Uhr ist Familienspartag mit Einheitspreisen je € 15 auf allen Plätzen, außer Loge. (Rainer Sander)
